Alle Panorama-Artikel vom 01. September 2003
Polin bei versuchter Einreise in USA ertrunken

Frau wollte Rio Grande durchschwimmenPolin bei versuchter Einreise in USA ertrunken

Nuevo Laredo/Mexiko (rpo). Eine Frau aus Polen hat den Versuch, illegal in die USA einzureisen, mit ihrem Leben bezahlt. Die Polin wollte von Mexiko aus den Rio Grande durchschwimmen, in dessen Fluten sie ertrank.Die 28-jährige Agnieszka Kaminska wurde nahe Nuevo Laredo von den Fluten fortgerissen, wie die mexikanischen Behörden am Montag mitteilten. Ihr 31-jähriger Ehemann Adam Jadlowski erklärte, sie hätten je 200 Dollar an Schlepper gezahlt, die sie nach ihrer legalen Einreise nach Mexiko in die USA hätten bringen sollen. Diese seien jedoch geflohen, nachdem die Frau von der Strömung erfasst worden sei. Jedes Jahr versuchen hunderte Menschen, den Rio Grande illegal zu überqueren. Viele bezahlen dies mit ihrem Leben - sei es, dass sie im Fluss ertrinken oder in der Wüste an den Ufern verdursten. Den Behörden von Nuevo Laredo zufolge wurden allein in ihrem Bereich seit Jahresbeginn bereits 16 Leichen angeschwemmt. Europäer sind allerdings selten unter den Immigrationswilligen in dieser Region.

Neues Verfahren im Fall Kaufmann

Prozessakten aus München erwartetNeues Verfahren im Fall Kaufmann

Berlin (rpo). Die neuen Anwälte des vermutlich unschuldig in Haft sitzenden Schauspielers Günther Kaufmann wollen zügig ein neues Verfahren vorbereiten. Auf einen Zeitplan des weiteren Ablaufs wollten sich beide aber noch nicht festlegen.Die angeforderten Prozessakten aus München würden in den nächsten Tagen erwartet, sagte Kaufmanns neuer Anwalt Robert Unger am Montag in Berlin.Kaufmann war nach einem falschen Geständnis im November 2002 vom Landgericht München I wegen Tötung seines Steuerberaters zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Geprüft werde auch, ob eine kurzfristige Haftentlassung Kaufmanns aus dem Gefängnis Berlin-Tegel erreicht werden könne, sagte Unger. "Herr Kaufmann will das auch." Er wies damit Spekulationen zurück, wonach der Schauspieler im Gefängnis bleiben wolle, um seine Geschichte besser vermarkten zu können. Erst am Freitag hatten die beiden Münchner Anwälte Kaufmanns ihr Mandat mit der Begründung niedergelegt, das Vertrauen sei gestört. Der zweite neue Anwalt des Schauspielers, Matthias Gerbeit, wies auch Spekulationen zurück, sein Mandat wolle die Exklusivrechte an seiner Geschichte meistbietend verkaufen. "Es gibt keine Exklusivverträge", sagte Gerbeit. Verantwortlich für den Tod des Steuerberaters sind nach neuen Ermittlungen drei Männer, die vor kurzem in Berlin verhaftet wurden. Zwei von ihnen haben bereits Geständnisse abgelegt.

Eschede-Verfahren bleibt eingestellt

Verfassungsbeschwerde gescheitertEschede-Verfahren bleibt eingestellt

Celle (rpo). Das Verfahren um die Zugkatastrophe von Eschede mit 101 Todesopfern wird nicht wieder aufgenommen. Die Hinterbliebenen sind mit ihrem Widerstand gegen die Einstellung des Strafprozesses gescheitert. Das teilte das Oberlandesgericht Celle am Montag mit. Ihre Verfassungsbeschwerde nahm das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nicht an, da es im Verfahren keinerlei Verstöße gegen Grundrechte erkannte. Die Hinterbliebenen hatten kritisiert, das Lüneburger Landgericht habe das Grundrecht auf ein faires Verfahren verletzt. Mit einer Verfassungsbeschwerde wollten sie eine Wiederaufnahme des Prozesses gegen drei Ingenieure erreichen. Doch mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts dürfte die strafrechtliche Aufarbeitung des Eschede-Verfahrens nun abgeschlossen sein. Nach acht Monaten hatte das Landgericht Lüneburg das Strafverfahren gegen die Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung Ende April eingestellt. Der Vorsitzende Richter hatte argumentiert, die Angeklagten treffe keine schwere Schuld. Sie mussten Geldauflagen von jeweils 10 000 Euro zahlen. Die Hinterbliebenen des Eschede-Zugunglücks vor fünf Jahren hatten heftig gegen die Prozess-Einstellung protestiert. Ihnen sei als Nebenkläger rechtliches Gehör verweigert worden, begründeten sie ihre Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe. Die Angehörigen hätten den Gutachtern in der Hauptverhandlung keine Fragen stellen können. Das Bundesverfassungsgericht dagegen kam zu dem Schluss, "unaufschiebbare Fragen und Verständnisfragen" der Prozessbeteiligten seien zugelassen gewesen.

Aus für die Frauenzeitschrift "Marie-Claire"

Letzte Ausgabe erscheint am 12. SeptemberAus für die Frauenzeitschrift "Marie-Claire"

Hamburg (rpo). Und wieder wird eine Zeitschrift eingestellt: Dieses Mal hat es keinen der ohnehin schon gebeutelten Wirtschaftstitel erwischt, sondern eine Frauenzeitschrift: Der Verlag Gruner+Jahr stellt seinen Titel "Marie-Claire" ein.Die letzte Ausgabe soll am 12. September erscheinen. Die beiden Gesellschafter, G+J und das französische Verlagshaus Marie Claire Album, sehen "vor dem Hintergrund der anhaltenden konjunkturellen Schwäche insbesondere im Anzeigenmarkt keine ausreichende Perspektive" für den Titel, wie es hieß. "Marie-Claire" wurde seit 1990 als Lizenzausgabe im deutschen Markt publiziert. Trotz "großer Anstrengungen in Redaktion und Verlag" habe die Zeitschrift in den letzten Jahren kontinuierlich Umsatz verloren, sagte G+J-Zeitschriftenvorstand Rolf Wickmann. Es gebe mittelfristig keine wirtschaftliche Perspektive. "Gemeinsam mit unserem französischen Partner bedauern wir diese Entscheidung sehr", hieß es weiter. Ungeachtet davon solle das G+J-Kernsegment der anspruchsvollen Frauenzeitschriften weiter ausgebaut werden.

"Family Date" bei SAT.1 in der Kritik

"Herabwürdigung der Institution Familie""Family Date" bei SAT.1 in der Kritik

München (rpo). Der CSU-Medienpolitiker Markus Söder zeigt sich empört über die Sendung "Family Date" des Berliner Privatsenders SAT.1. Diese Art der Partnervermittlung sei eine "Herabwürdigung der Institution Familie". so Söder am Montag. Die Sendung bilde einen neuen Tiefpunkt im ohnehin schon peinlichen Genre der so genannten Kuppelshows, sagte der Chef der CSU-Medienkommission. In der Sendung buhlen drei männliche Kandidaten um die Gunst eines Elternpaares, um die Erlaubnis zu einem Urlaub mit der jeweiligen Tochter des Hauses zu erhalten. Die Anwärter müssen dabei ein verlängertes Wochenende im Hause der Eltern ihrer Angebeteten verbringen. Dass Eltern einen wildfremden Menschen auswählen sollten, der alleine mit der teils noch minderjährigen Tochter auf Kreuzfahrt gehen dürfe, sei verantwortungslos. Zudem könne die öffentliche Zurschaustellung intimer Lebensdetails vor einem Millionenpublikum könne bei jungen Menschen psychische Probleme auslösen, warnte Söder.

Premiere-Kunden erhalten neue Codekarte

Schwarzseher schauen in die RöhrePremiere-Kunden erhalten neue Codekarte

München (rpo). Die Tage für Premiere-Schwarzseher sind gezählt. Der Anbieter führt ein neues Verschlüsselungssystem ein, das für Satellit und Kabel verwendet wird. Premiere-Abonnenten erhalten in nächster Zeit eine neue Smartcard."Mit dem neuen Verschlüsselungssystem setzen wir den letzten großen Baustein für das neue Premiere", sagte Sender-Chef Georg Kofler. Schätzungen zufolge gebe es derzeit mehr als eine Million Haushalte, die Premiere mit gefälschten Karten sehen. Die neue Verschlüsselung von Nagravision werde ab sofort für den Premiere-Empfang über Satellit und Kabel verwendet. Dazu hätten Premiere und die Kabel Deutschland GmbH ein Abkommen unterzeichnet, das die Einführung von Nagravision auch in den deutschen Kabelhaushalten sicherstelle, hieß es. Neben Kabel Deutschland wollten auch die anderen großen Kabelnetzbetreiber iesy, ISH und Kabel Baden-Württemberg das neue System einsetzen. Nach Einschätzung Koflers wird damit das digitale Fernsehen in Deutschland einen entscheidenden Schritt vorangebracht. "Wir haben jetzt einen modernen, nationalen Standard und vermeiden damit technische Insellösungen." Premiere-Abonnenten erhalten die neuen Smartcards den Angaben zufolge per Post und können sie gegen die alten eintauschen. Das bisherige Verschlüsselungssystem Betacrypt werde danach endgültig abgeschaltet.

Rückgabe-Aktion für Waffen enttäuschend

Große Resonanz auf kleinen WaffenscheinRückgabe-Aktion für Waffen enttäuschend

Berlin/Hamburg (rpo). Verbotene Waffen wie Butterfly-Messer, Wurfsterne und Pumpguns konnten bis zum gestrigen Sonntag straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Seit dem 1. April sind sie bereits verboten und der Besitz steht unter Strafe. Die Rückgabe-Aktion verlief jedoch enttäuschend.Vor allem Jugendliche hätten sich unzureichend beteiligt. "Das was abgegeben wurde, ist nicht der Rede wert", sagte der Chef der Ordnungsbehörde Flensburg, Ulrich Mahler, am Montag. Ähnlich äußerten sich auch andere Behördensprecher. "Das Ziel, nach dem Schulmassaker von Erfurt vor allem die Jugend zu entwaffnen, ist nicht erreicht worden", sagte Wilfried Albishausen vom Vorstand des Bundes Deutscher Kriminalbeamter dem Bielefelder "Westfalen-Blatt" (Montag). Tausende von Schülern gingen weiterhin mit verbotenen Butterfly-Messern in der Hosentasche zum Unterricht. Das Bundesinnenministerium will nun zusammen mit den Ländern auf Jugendliche einwirken, verbotene Waffen abzugeben. Dies soll unter anderem durch Aufklärungsarbeit in den Schulen und Ausbildungsstätten erreicht werden, sagte Ministeriumssprecher Daniel Höltgen in Berlin. Seit dem 1. April ist der Besitz beispielsweise von Pump-Guns, Butterfly-Messern und Wurfsternen verboten. Bis zum Sonntag konnten diese und andere illegale Waffen straffrei bei der Polizei abgegeben werden. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, bedauerte im Inforadio Berlin, dass die Aktion wegen der "zögerlichen" Rückgabe nicht so erfolgreich war. Große Resonanz auf kleinen Waffenschein"Das Ergebnis ist nicht so überwältigend", sagte Olaf Kuch, Abteilungsleiter des Ordnungsamtes Nürnberg, bei einer dpa-Umfrage am Montag. Seit dem 1. April seien in Nürnberg lediglich knapp hundert Waffen abgegeben worden. "Wir haben mit wesentlich mehr Waffen gerechnet." Enorm sei hingegen die Resonanz auf den kleinen Waffenschein, der nach dem neuen Gesetz für den Gebrauch von Schreckschusspistolen notwendig ist. Dafür seien allein in Nürnberg mehr als 600 Anträge gestellt worden. In Nordrhein-Westfalen sind nach Polizeiangaben viele Bürger unsicher, was das neue Waffenrecht für sie bedeutet. So seien in Düsseldorf zu 80 Prozent Gas- und Schreckschusspistolen abgegeben worden. "Solche Waffen müssen gar nicht abgegeben werden, wenn man einen kleinen Waffenschein hat. Trotzdem bekommen wir sie waschkörbeweise", sagte Polizeisprecher André Hartwich. In Essen wurden rund 230 Waffen abgegeben. Gleichzeitig seien rund 1000 Anträge auf den kleinen Waffenschein eingegangen, 300 seien bewilligt worden, teilte die Polizei mit. Erfolgreich sei die Rückgabe-Aktion in Münster und Mönchengladbach verlaufen. In Bremen präsentierte die Polizei am Montag einen Berg von Gewehren, Pistolen, Messern, Wurfsternen und Schlagringen. Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) ging allerdings davon aus, dass es sich nur um einen "Bruchteil" aller vorhandenen Waffen handelt. "Wir bilden uns nicht ein, dass wir alles eingesammelt haben, was da ist." Nur wenige nutzen AmnestieregelungIn Niedersachsen nutzten nur wenige Bürger die Amnestieregelung. "Stichproben haben ergeben, dass die Resonanz sehr zurückhaltend war", sagte Michael Knaps vom Innenministerium in Hannover. Eine recht magere Ausbeute - lediglich einige Gaspistolen - zeichnete sich auch in Kiel und Lübeck ab. In Flensburg waren es den Angaben zufolge sogar nur zwei Messer. Bei den Ordnungsämtern in Mecklenburg-Vorpommern seien ebenfalls kaum illegale Waffen abgegeben worden, ergab die dpa-Umfrage. In Schwerin gaben laut Stadtverwaltung vier Männer ihre Schreckschusspistolen ab - aus Angst, gegen das Gesetz zu verstoßen. Das Waffengesetz war vom Bundestag novelliert und nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium im April 2002 verschärft worden. In Erfurt hatte ein Ex-Schüler 16 Menschen und schließlich sich selbst getötet.

Putzen für mehr Sex

Hilfe bei Hausarbeit macht attraktivPutzen für mehr Sex

Baierbrunn (rpo). Ein gewichtiges Argument für mehr männliche Hilfe im Haushalt liefert eine US-Studie: Denn "Putzmännern" winkt in der Ehe mehr Sex. Also ran an Besen und Staubtuch.Ehemänner, die häufig zu Besen oder Fensterleder greifen, seien für Frauen sexuell attraktiver als "Putzmuffel", schreibt die Apothekenzeitschrift "Gesundheit" unter Berufung auf die Studie eines Forschers der Universität in Seattle. Dieser fand demnach in einem "Liebeslabor" heraus, dass Frauen die tatkräftige Hilfe des Mannes bei der Hausarbeit als Zeichen von Liebe und Zuwendung verstehen. Dies führe zu erotischer Anziehung.

Fall Gsell: Inhaftierter widerruft Geständnis

Staatsanwalt will nicht in Überfall verwickelt gewesen seinFall Gsell: Inhaftierter widerruft Geständnis

Nürnberg (rpo). Ein im Fall des tödlich verletzten Nürnberger Prominentenarztes Franz Gsell inhaftierter Staatsanwalt bestreitet nun jede Beteiligung an der Tat, nachdem er zuvor bereits ein Geständnis abgelegt hatte. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg am Montag mit. In einem Teilgeständnis hatte der 32-Jährige zugegeben, in den tödlich verlaufenen Überfall verwickelt gewesen zu sein. Nach Erkenntnissen der Ankläger hatte den Überfall Gsells Ehefrau Tatjana eingefädelt. Sie sitzt ebenfalls in Haft. Zu den Gründen für den Widerruf hat der Anwalt des seit rund vier Wochen inhaftierten Juristen keine Angaben gemacht. Der Arzt war Anfang des Jahres bei einem Überfall tödlich verletzt worden. Noch im Juli hatte der 32-Jährige zugegeben, von der Gsell-Ehefrau als Helfer bei einer Autoschieberei angeheuert worden zu sein. Er habe den Auftrag erhalten, Geld von Autoschiebern in Empfang zu nehmen. Zu diesem Zweck habe er sich am Tag des Überfalls auf Franz Gsell im Januar dieses Jahres in der Nähe des Gsell-Hauses aufgehalten. Für diese Dienste habe er 5000 Euro erhalten. Lokalzeitungen spekulierten am Montag über die Motive des beschuldigten Staatsanwalts für seinen Widerruf. So wird vermutet, dass er Tatjana Gsell mit seinem Geständnis nicht belasten wollte, da er weiterhin in die "Luxus-Lady" verliebt sei. Der junge Staatsanwalt kennt Tatjana angeblich aus seiner Studienzeit in Bamberg, der Heimatstadt der späteren Gsell-Ehefrau. Als er seine nach zahlreichen Schönheitsoperationen total veränderte Ex-Freundin vor Jahren wiedersah, habe es sofort wieder gefunkt. Unterdessen setzt die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen im Fall Gsell weiterhin auf den in Griechenland festgenommenen Kopf einer Autoschieberband. Dieser soll an dem Überfall auf Franz Gsell beteiligt gewesen sein. Inzwischen sei der Beschuldigte in Thessaloniki von der zuständigen deutschen Staatsanwältin vernommen worden. Er habe sich auch zu dem Überfall geäußert. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft dazu jedoch keine Angaben machen. Hintergrund für den verhängnisvollen Überfall auf den Nürnberger Schönheitschirurgen vor sieben Monaten waren nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Trennungsabsichten der 44 Jahre jüngeren Gsell- Ehefrau. Nachdem sich die 32-Jährige schon mehrere Monate lang mit einem Düsseldorfer Geschäftsmann im spanischen Marbella aufgehalten hatte, soll der 76-Jährige seiner Frau gedroht haben, den Geldhahn abzudrehen. Daraufhin soll sie rumänische Autoschieber für den Diebstahl ihrer Luxuslimousine angeheuert haben, um später die Versicherungssumme zu kassieren.

Mordfall Dennis nach zwei Jahren ungelöst

200 offene SpurenMordfall Dennis nach zwei Jahren ungelöst

Osterholz-Scharmbeck (rpo). Warum der Neunjährige Dennis aus Osterholz-Scharmbeck bei Bremen vor zwei Jahren sterben musste, ist bis heute nicht geklärt. Dennis war am 5. September 2001 über Nacht aus einem Schullandheim verschwunden. Seine Leiche wurde zwei Wochen später gefunden. Noch will die Polizei die Jagd auf den Sexualmörder aber nicht aufgegeben. "Eine heiße Spur hatten wir bislang nicht, wir verfolgen jedoch 200 offene Hinweise", sagt der Sprecher der 20-köpfigen Sonderkommission, Detlef Kaldinski, am Montag in Osterholz. Die anfangs 40 Ermittler der Sonderkommission "Dennis" untersuchten fast 2500 Spuren. Dabei schälte sich das düstere Bild eines Sexualtäters mit pädophilen Neigungen heraus: Insgesamt 40 Taten, darunter vier Morde an Jungen, hat der Unbekannte nach Ansicht der Ermittler im Bereich Bremen, in Schleswig-Holstein und in den Niederlanden verübt. Auch Spezialisten der Kriminalpolizei München haben zu dem Profil des mutmaßlichen Täters beigetragen. Er soll 28 bis 35 Jahre alt sein, auffallend groß und schlank sowie von sportlicher und kräftiger Statur. Inzwischen wird jeder pädophile Täter, der in die polizeilichen Akten gerät, von den Fahndern überprüft. Unterstützt wird das Verfahren durch eine moderne Computer-Datenbank: Weltweit können damit Mord- und Sexualverbrechen auf Übereinstimmungen geprüft werden. Zusätzlich hoffen die Ermittler, den Kreis der Verdächtigen durch Vergleiche mit einer Gewebespur einzugrenzen. Verbessert wurden inzwischen die Sicherheitseinrichtungen in norddeutschen Schullandheimen, auf die es der Täter besonders abgesehen haben könnte. Bis heute hat es zwar nach dem Mord an Dennis keinen ähnlichen Fall mehr gegeben. Die Polizei muss aber trotz allem befürchten, dass sich der "schwarz maskierte Mann" irgendwann wieder an kleinen Jungen vergreift und diesmal sein Vorgehen ändert. "Sein Entdeckungsrisiko ist enorm gestiegen", sagt Polizeisprecher Kaldinski: "Wir rechnen mit ihm und sind auf ihn vorbereitet." http://www.polizei.niedersachsen.de/dennis

Niederlande: Cannabis aus der Apotheke

Für medizinische Behandlung auf RezeptNiederlande: Cannabis aus der Apotheke

Den Haag (rpo). In den Niederlanden ist Haschisch in kleinen Mengen nun auch in der Apotheke erhältlich. Bisher wurde der Stoff nur in den einschlägigen Coffeeshops verkauft. Als erste in Europa dürfen die Apotheken das Rauschmittel für medizinische Behandlungen auf Rezept offiziell vertreiben. In Packungen zu jeweils fünf Gramm wird der Stoff in zwei Stärken für 44 Euro oder 50 Euro je Dosis angeboten, teilte das Ministerium für Volksgesundheit in Den Haag mit. Als Heilmittel soll Cannabis zum Beispiel bei Multipler Sklerose, Übelkeit als Folge einer Chemotherapie oder chronischen Nervenschmerzen eingesetzt werden. Auch zur Schmerzlinderung bei Krebs und Aids soll es verwendet werden können. In Labors wird das Mittel nach Regierungsangaben auf Pestizide, Schwermetalle und auf seine mikrobiologische Qualität kontrolliert. Die Medikamente werden von zwei niederländischen Cannabiszüchtern produziert und über das staatliche Büro für medizinale Verwendung von Cannabis (BMC) als Großhändler an die Apotheken geliefert. Die niederländische Stiftung PMM, die nach eigenen Angaben bisher jährlich 5000 Patienten mit Cannabis versorgt hatte und jetzt ihre Tätigkeit einstellen muss, hat die staatliche Initiative heftig kritisiert. Die amtlichen Preise seien viel zu hoch, meinte ein Sprecher. Die Stiftung habe Cannabis für 20 Euro je fünf Gramm verkauft. Zudem sei es bedauerlich, dass Krankheiten wie Rheuma, Migräne und Alzheimer nicht berücksichtigt werden sollen.

Türkische Paprika zu oft mit zu viel Pflanzenschutzmittel

Landesweite Kontrollen durchgeführtTürkische Paprika zu oft mit zu viel Pflanzenschutzmittel

Düsseldorf (rpo). Augen auf beim Gemüseeinkauf: Jede fünfte aus der Türkei importierte Paprika enthält zu hohe Rückstände an Pflanzenschutzmittel. Das haben landesweite Kontrollen in Nordrhein-Westfalen ergeben.Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn berichtete am Montag in Düsseldorf, dass 10 von 45 Proben beanstandet worden seien. Bei den aus Spanien eingeführten Paprikaschoten waren bei 6 Prozent der Proben die Rückstände zu hoch. Laut Höhn wies das Gemüse Planzenschutzmittel-Rückstände auf, die im höchsten Fall die in Deutschland geltenden Höchstmengen um das 131fache überschritten. Die beanstandete Ware wurde nach Angaben der Ministerin so weit noch möglich aus dem Verkehr gezogen. Die hohe Zahl von Beanstandungen nannte Höhn in einer Mitteilung "nicht akzeptabel". Sie kündigte gleichzeitig an, sich bei der Europäischen Union dafür einzusetzen, schnellstmöglich EU-einheitliche Höchstmengen festzulegen. Zudem sprach sie sich dafür aus, das Gemüse schon in der Türkei auf Pestizide hin untersuchen zu lassen. Sollte sich die Lage dennoch nicht verbessern, müsse die Türkei bis auf weiteres vom Export von Paprika in die EU ausgeschlossen werden, betonte die Ministerin. Nach ihren Worten gab es bei den aus den Niederlanden importierten Paprika keine Beanstandungen.

Film-Wal Keiko Touristenattraktion in Norwegen

Bevölkerungsschwund in Gemeinde gestopptFilm-Wal Keiko Touristenattraktion in Norwegen

Oslo (rpo). Der mit den "Free Willy"-Filmen zum Weltstar gewordene Wal Keiko ist schon seit geraumer Zeit in norwegischen Gewässern zu Gast. Davon profitiert die kleine Gemeinde Halsa. Denn statt abzuwandern wollen sich wieder mehr Menschen dauerhaft dort niederlassen.Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" am Montag berichtete, kurbelte Keiko als Attraktion des kleinen Fjord-Städtchens nicht nur Tourismus und Handel an, sondern stoppte sogar den seit 1990 fortschreitenden Bevölkerungsschwund.Zum ersten Jahrestag seines Umzugs in den Skålviksfjord wohnen laut Bürgermeister Ivar Betten vier neue Familien in der Gemeinde, die - Keiko eingerechnet - nun 1751 Einwohner zählt. Täglich besuchen 200 bis 400 Menschen den 26-jährigen Schwertwal, der sich trotz eines sehr aufwendigen Auswilderungsprojektes über vier Jahre nicht an ein Leben in freier Wildbahn gewöhnen konnte. Das Projekt, in dem das Säugetier zeitweise von bis zu 20 Hauptamtlichen betreut wurde, hat mittlerweile mehr als 17 Millionen Euro verschlungen. Tierschutz- und Umweltorganisationen kritisieren es als unseriös, da Keiko fast sein ganzes Leben in Gefangenschaft verbracht habe. Das Tier werde weiterhin Kontakt zu Menschen suchen, die es stets gefüttert hätten.

Iris Berben wird ZDF-Reporterin

Dokumentation über IsraelIris Berben wird ZDF-Reporterin

Mainz (rpo). Iris Berben wird zur "rasenden Reporterin", und zwar für das ZDF. Seit Montag ist sie im Nahen Osten im Einsatz, wo eine zweiteilige Dokumentation entsteht, die das moderne Israel zeigen soll.Die 53-jährige Schauspielerin will unter dem Titel "Israel, jetzt" ein "lebendiges Bild vom Leben in einem Land im Alarmzustand vermitteln", wie der Mainzer Sender mitteilte. Die Sendetermine würden voraussichtlich Ende Dezember sein. Die Dreharbeiten begannen unter der Regie von Andreas Lebert in Jerusalem. Berben werde als Reporterin durch das Land reisen und Interviews führen. Sie lebe seit 28 Jahren mit einem jüdischen Mann zusammen und habe auch eine Wohnung in Tel Aviv, erklärte das ZDF. Geplant sind unter anderem Gespräche mit dem früheren Ministerpräsidenten Schimon Peres und den bekanntesten Musikern und Künstlern des Landes. Berben besucht eine Beduinin in der Negev-Wüste und spricht mit dem Mann, der für die Sicherheit der Autobusse in Israel zuständig ist.

Schminke löst schwere Allergie aus

Misswahl-Teilnehmerinnen außer Gefecht gesetztSchminke löst schwere Allergie aus

Rom (rpo). Einige der Schönen, die sich der Vorausscheidung zur "Miss-Italia"-Wahl stellen, mussten schon vorab eine herbe Niederlage hinnehmen. Aggressive Schminke sorgte für Verunstaltungen in Form einer schweren Hautallergie.Fünf Teilnehmerinnen an dem Wettbewerb in San Benedetto del Tronto an der mittelitalienischen Adriaküste hätten wegen der aufgetretenen Ausschläge ins Krankenhaus gebracht werden müssen, berichtete die italienische Nachrichtengentur ANSA am Montag. Nach Angaben der Ärzte dürfte die Schminke Nickel enthalten haben, das als Allergie-Auslöser gilt. Bei schwüler Hitze hatten die jungen Frauen am Sonntag mehrere Stunden lang ein dickes Make-up im Stil des Malers Gustav Klimt tragen müssen, hieß es. Danach klagten mehrere von ihnen über juckende Ausschläge. Fünf Teilnehmerinnen hätten sich schließlich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben müssen. "Ich arbeite als Model und wie soll ich weiter davon leben können, wenn Narben zurückbleiben?", klagte eine der Betroffenen, die sogar eine Schadenersatzklage gegen die Veranstalter erwägen.

"Fantasy" bringt Stilmix in Frisur

"Fantasy" bringt Stilmix in Frisur

Köln (rpo). Die Vorbilder sind David Beckham und Heidi Klum: Der Modetrend "Fantasy" bestimmt mit einem Stilmix die Frisurenmode der kommenden Herbst- und Wintersaison. Der Trend geht zu extrem kurzen Haaren.Winfried Löwel vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks beschrieb am Montag in Köln die neuen Trends: "Extrem kurze Haare in allen Farben, asymmetrische Schnitte, aber auch langes Haar, das natürlich gelockt gestylt wird." Die Frisuren der kommenden Saison werden mit Farbe und Glanz präsentiert, jedoch nur in natürlichen Tönen. Die Trends zeigten Einflüsse aus den 40er und 60er Jahren, der Punk-Ära und den "schicken Achtzigern". "Bei den Kurzhaarfrisuren gibt es sehr strukturierte Haarschnitte, die unterschiedlich gestylt werden", sagte Kirstin Vietze vom Zentralverband. Mit einem kurzen Pony werde auch der Nacken betont, da der Schnitt dort fransiger auslaufe. Eine weitere Besonderheit sei "der neue Bob". "Der asymmetrische Schnitt wird auch plakativ mit Farbe betont", beschreibt Vietze. "Zu den Trendfarben zählen vor allem kühle Blondtöne wie "Ice" oder "Platin"", beschrieb Vietze. Schulterlanges Haar werde in der kommenden Saison auch mit einem glatten Pony sowie fransig geschnitten und gelockten Seitenpartien gestylt, ähnlich wie es das deutsche Starmodel Heidi Klum trage. Bei den Männern dominiere das modische Leitbild "Natürlichkeit", sowohl bei Kurz- wie auch bei Langhaarschnitten. Die Kurzhaarfrisur mit unterschiedlichen Schnittlängen biete Variationsmöglichkeiten des Looks, von "akkurat" für den Job über "sportiv" für die Freizeit hin zu "punky" für den Abend. Aber auch die stark gestufte Langhaarfrisur sei ein Trend der kommenden Saison. "Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht: Lange Haare beim Mann sind in", sagte Klaus-Dieter Kaiser vom Zentralverband. Nachgeeifert werde dabei beispielsweise dem Fußballstar David Beckham.

Jenny Elvers verklagt Ex Alex

Vater von Paul zahlt nichtJenny Elvers verklagt Ex Alex

Düsseldorf (rpo). Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Vielleicht kann sich in diesem Fall der kleine Paul, gemeinsamer Sohn von Jenny Elvers und Alex Jolig bald über die ihm zustehenden Alimente freuen. Denn Elvers will nun einen Vaterschaftsprozess gegen "Big-Brother"-Jolig anstrengen, der sich bisher weigert zu zahlen.Jenny Elvers macht es "supertraurig", dass Ex-Freund Alex nicht zu seinem Kind steht. Der Junge wurde im Jahr 2000 während der fünfmonatigen Beziehung zwischen Elvers und Jolig gezeugt. Seit März 2001 ist Paul auf der Welt und seitdem gärt der Streit zwischen dem einstigen Liebespaar. Beide sind inzwischen jeweils verheiratet. Elvers ist glücklich mit dem Medienunternehmer Götz Elbertzhagen, Jolig mit Gattin Sam."Zweieinhalb Jahre habe ich darum gekämpft, dass er sich als Vater beim Jugendamt eintragen lässt. Anderthalb Jahre hat er sich überhaupt nicht um sein Kind gekümmert", klagt Elvers in der "Bild"-Zeitung über Jolig.Der hingegen behauptet, Elvers habe sich geweigert, ihn als Vater eintragen zu lassen. Deshalb habe er sogar heimlich einen Vaterschaftstest gemacht. Dazu meint Elvers: "Alex hat immer öffentlich gelogen, um das nachlassende Interesse um seine Person wieder zu schüren."Unter Druck einer Fachanwältin für Familienrecht, die eine Frist für die Eintragung bis zum 13. August gesetzt hatte, ging der Kindsvater nun zum Jugendamt. Bis zum morgigen Dienstag muss Jolig seine Finanzen offenlegen, um einen Prozess zu vermeiden. "Paul hat auch Rechte. Und Unterhalt gehört einfach dazu", zeigt sich Elvers in der "Bild"-Zeitung entschlossen.Jolig dazu: "Wenn Jenny meine Vaterschaft akzeptiert, zahle ich. Aber dann will ich Paul auch sehen..."

Belgien: Erste lesbische Promihochzeit

Neues Gesetz erlaubt Homo-EheBelgien: Erste lesbische Promihochzeit

Brüssel (rpo). Ein neues Gesetz erlaubt nun auch in dem traditionell katholischen Land Belgien die Eheschließung bei homosexuellen Pärchen. Nun hat ein erstes prominentes lesbisches Paar sich das Ja-Wort gegeben.Die Sängerin Yasmine heiratete nach Medienberichten vom Montag ihre Freundin Marianne Dupon. Beide Frauen sind aus Sendungen des flämischen Fernsehens bekannt, Yasmine präsentiert die Show "De rode loper" (Der rote Teppich) im öffentlich-rechtlichen Kanal VRT. "Braut und Braut trugen weiß", berichtete die Zeitung "De Standaard" über die Hochzeit.

Forschung: Fünf Milliarden liegen brach

Studie: Deutsche Entwicklungsabteilungen nutzen Potenzial nichtForschung: Fünf Milliarden liegen brach

München (rpo). Nach einer aktuellen Untersuchung werden die finanziellen Mittel im Bereich Forschung und Entwicklung in Deutschland nur unzureichend genutzt. Der Studie einer Beratungsgesellschaft zufolge liegt ein Potenzial von rund fünf Milliarden Euro brach.Die Europäische Union strebt an, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) bis 2010 auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, um den Rückstand Europas zu den wichtigsten Partnern, insbesondere den USA, aufzuholen. Mit dieser Initiative "Forschung für Europa - Steigerung der F&E-Ausgaben" will die EU wichtige Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung setzen. Die F&E-Ausgaben in Deutschland beliefen sich in 2001 auf ungefähr 50 Milliarden Euro oder 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit liegen sie ebenfalls deutlich unter den angestrebten drei Prozent. Ein Anheben der F&E-Ausgaben ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, um die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nach einer aktuellen Untersuchung der internationalen Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton werden die finanziellen Mittel im Bereich Forschung & Entwicklung in Deutschland nur unzureichend genutzt. Es liegt demnach ein ungenutztes Potenzial von fünf Milliarden Euro brach. "Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen sich Unternehmen ein Anheben der F&E-Ausgaben in vielen Fällen nicht leisten können, kommt es zwingend darauf an, die F&E-Produktivität so weit wie möglich zu optimieren", sagt Gregor Harter, Vice President und Partner bei Booz Allen Hamilton. F&E-Produktivität bedeutet hier das Verhältnis der bewerteten Anzahl von neu- oder weiterentwickelten Produkten zu den eingesetzten F&E-Ausgaben. In der deutschen Automobilindustrie, die ungefähr ein Drittel der F&E-Ausgaben deutscher Unternehmen repräsentiert, stellt die Benchmark-Studie beachtliche Unterschiede in der F&E-Produktivität von bis zu 50 Prozent zwischen einzelnen Herstellern fest. Das durchschnittliche Produktivitätsniveau liegt immerhin noch 20 Prozent hinter dem des deutschen Spitzenreiters. Automobil-Industrie: 30 Prozent GefälleVergleicht man die durchschnittliche F&E-Produktivität deutscher Automobilhersteller mit denen japanischer Wettbewerber liegt das Gefälle bei 30 Prozent. Noch größere Unterschiede zwischen den Unternehmen wurden im Healthcare-Sektor nachgewiesen. Hier liegt die F&E-Produktivität um den Faktor vier auseinander. Das spiegelt auch die Unsicherheit bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen wider. Für eine signifikante Steigerung der F&E-Produktivität ist es nötig, dass das Thema vom Top-Management entsprechend vorangetrieben und unterstützt wird. Zu Beginn des Optimierungsprozesses sollte die Produktivität des eigenen Bereiches und die Produktivitätslücke zu den stärksten Mitbewerbern ermittelt werden. "Dann ist es wichtig, ehrgeizige Ziele zu formulieren, um den Druck für Verbesserungen aufzubauen.", so Dr. Thomas Goldbrunner, Berater bei Booz Allen. "Alle Hebel für Verbesserungen, wie etwa konsequentes Portfolio- und Projektmanagement, Integrierte Produktentwicklung, Gleichteilestrategie und Standardisierung, Virtuelle Produktentwicklung, bessere Integration von Zulieferern bis hin zur Standort- und Strukturkostenoptimierung, sollten in Betracht gezogen werden", ergänzt Georg List, Berater bei Booz Allen. Erfolgversprechend ist dabei auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Industrie hinaus, um von anderen Branchen zu lernen. Die Automobilindustrie zum Beispiel hat nicht zuletzt wegen ihrer Reife eine Vorreiterfunktion bei der Innovation von Methoden und Prozessen in der Produktentwicklung, wie Virtuelle Produktentwicklung, Integration von Zulieferern oder Design-to-Cost. Die Pharmaindustrie wiederum zeichnet sich durch fortgeschrittene Methoden und Prozesse beim Produktportfolio- und Pipelinemanagement aus. Gutes Kundenverständnis schließlich kann man sich bei der Konsumgüterindustrie abschauen. "Oft handelt es sich nicht um völlig neuartige Konzepte, sondern um bereits diskutierte Ansätze, die aber nur teilweise oder vereinzelt implementiert wurden. Wichtig ist die kohärente und konsequente Verfolgung vieler Themen über einen längeren Zeitraum hinweg, um das nötige Moment für substanzielle Verbesserungen zu kreieren", so Harter weiter. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stehen bei vielen Unternehmen Kostensenkungsprogramme im Vordergrund. Um die Profitabilität auch mittel- und langfristig zu sichern, ist es für die meisten Unternehmen jedoch die bessere Option, die realisierten Potenziale für F&E-getriebene Innovation und dadurch generiertes Umsatzwachstum zu nutzen, ganz im Sinne der Initiative der Europäischen Union. Mit 12.250 Mitarbeitern und Büros in mehr als 50 Ländern zählt Booz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Unternehmensberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner 250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 2,2 Mrd. US-Dollar, im deutschsprachigen Raum auf 160 Mio. Euro.

Prinzessin Mette-Marit jobbt als Praktikantin

Sachbearbeiterin in EntwicklungshilfeagenturPrinzessin Mette-Marit jobbt als Praktikantin

Oslo (rpo). Von der Bürgerlichen zur Prinzessin, von der Tellerwäscherin zur - Sachbearbeiterin: Die norwegische Prinzessin Mette-Marit, die vor ihrer Hochzeit mit Kronprinz Haakon auch schon einmal als Kellnerin gejobbt hatte, hat am Montag ihre neue Stelle als Praktikantin bei der norwegischen Entwicklungshilfeagentur "Norad" angetreten. Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" am Montag berichtete, wird die Schwangere, die ihr Kind Ende Januar erwartet, bis Weihnachten zwei Tage in der Woche arbeiten. Mette-Marit wird als Sachbearbeiterin für die südafrikanischen Länder Sambia und Malawi eingesetzt. Sie wird sich hauptsächlich mit der akuten HIV- und Aids-Problematik in diesen Ländern beschäftigen. Die Prinzessin ist eine von 1078 Bewerberinnen und Bewerbern auf die sechs "Trainee"-Stellen bei der staatlichen Agentur. Die Prinzessin passe genau in das gesuchte Profil als frisch ausgebildete und sehr an der Arbeit interessierte Bewerberin, sagte Direktorin Tove Strand. Die Stelle sei eng mit den Londoner Studien Mette-Marits verknüpft. Die Prinzessin hat bereits früher in "bürgerlichen" Berufen gearbeitet. Vor ihrer Heirat mit Kronprinz Haakon hat sie als Kellnerin gejobbt, im Sommer 2000 vertrat sie eine Freundin in deren Kleidergeschäft. Ebenfalls am Montag wurde der 14 Jahre älterer Bruder der Prinzessin, Espen Høiby, in Mette-Marits Geburtsstadt Kristiansand zu 60 Tagen Haft ohne Bewährung verurteilt. Er hatte seine Ex-Freundin bei einem Fest misshandelt. Der 44-Jähriger hatte im vergangen Herbst seine damalige Partnerin an den Kopf und in andere Körperteile getreten, während die Frau am Boden lag. Das Gericht sah es auch als erwiesen an, dass Høiby die Frau bei einer früheren Gelegenheit gewaltsam hinter sich herschleifte. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Mette-Marit war als einzige der vier Høiby-Geschwister nicht zu dem Prozess gekommen.

Sahara-Geisel wird nicht öffentlich beerdigt

Bestattung Privatangelegenheit der FamilieSahara-Geisel wird nicht öffentlich beerdigt

Augsburg (rpo). Die in der Sahara während der Geiselnahme verstorbene Augsburgerin Michaela Spitzer soll im kleinen Kreis privat beigesetzt werden. Das geschieht vor allem mit Rücksicht auf die beiden 10 und 14 Jahre alten Töchter der Toten.Weder Ort noch Zeit der Beisetzung werden bekannt gegeben. Die Stadt Augsburg will nach Auskunft einer Sprecherin vom Montag auch keine öffentliche Trauerfeier ausrichten. Die Bestattung sei eine Privatangelegenheit der Familie, hieß es. Das sechsmonatige Geiseldrama in der Sahara war vor zwei Wochen mit der Freilassung der letzten 14 Verschleppten beendet worden. Michaela Spitzer war am 28. Juni offenbar nach einem Hitzschlag in der Wüste gestorben. Die 46-Jährige sei durch Erschöpfung ins Koma gefallen, sagte der ebenfalls von algerischen Entführern verschleppte Kurt Schuster (65) der "Augsburger Allgemeinen". Einer der Entführer habe die Koordinaten ihres Wüstengrabes aufgezeichnet. Spitzers Leiche war in der vergangenen Woche vom algerischen Militär geborgen und nach Deutschland übergeführt worden. In dem Zeitungsinterview sagte Schuster, er werde mit seiner Frau, die ebenfalls entführt worden war, nie wieder nach Afrika reisen: "Nie wieder Sahara, nie wieder Afrika, nie wieder ein islamisches Land." Den nächsten Urlaub will das Ehepaar demnächst in Italien verbringen.

Fünf Fernsehpreis-Nominierungen für Götz-George-Film

Verleihung Ende SeptemberFünf Fernsehpreis-Nominierungen für Götz-George-Film

Hamburg (rpo). Die ersten Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis Ende September sickern bereits durch. Der Film "Der Anwalt und sein Gast" mit Götz George und Heino Ferch in den Hauptrollen ist in fünf Kategorien für den Fernsehpreis nominiert worden. Das ließ das Veranstalterbüro am Montag in Köln verlauten.Der ARD-Film, in dem George als Straftäter in das so heil erscheinende Privatleben seines Verteidigers (Ferch) eindringt, wurde in den Kategorien Regie (Torsten C. Fischer), Schauspielerin Nebenrolle (Julia Jäger), Schnitt (Benjamin Hembus), Musik (Dieter Schleip) und Kamera (Theo Bierkens) nominiert. Der Deutsche Fernsehpreis wird am 27. September verliehen. Die Gala wird von RTL übertragen und von Günther Jauch moderiert. Jauch selbst ist in zwei Kategorien nominiert: Beim Preis für die beste Sportübertragung muss er mit dem RTL-Skispringen (Vierschanzentournee) gegen die Biathlon-Reportagen von ARD und ZDF und die Premiere-Konferenzschaltung von den Fußball-Bundesligaspielen bestehen. Außerdem ist Jauch neben Harald Schmidt (SAT.1) und Oliver Geißen (RTL) Favorit für den Publikumspreis. In der Kategorie Fernsehfilm treten die Streifen "Unter Verdacht - Eine Landpartie" (ZDF), "Schwabenkinder" (ARD) und "Mit dem Rücken zur Wand" (ZDF) gegeneinander an. Bei den Schauspielern in einem Fernsehfilm konkurrieren Edgar Selge ("Polizeiruf 110", ARD), Götz George ("Familienkreise", ARD) und Oliver Bröcker ("Mit dem Rücken zur Wand", ZDF). Unter den Schauspielerinnen fällt die Jury die Entscheidung zwischen Senta Berger ("Unter Verdacht - Eine Landpartie"), Ulrike Krumbiegel ("Geschlecht: Weiblich", SWR) und Lisa Martinek ("Jagd auf den Flammenmann", SAT.1). Bei den Unterhaltungssendungen wird das Rennen unter den Formaten "Die 70er Show" (RTL), "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) und "Genial daneben" (SAT.1) ausgemacht. Die beste Informationssendung geht aus "RTL aktuell", "Hart aber fair" (WDR) und "heute journal" (ZDF) hervor. Um den Comedy-Preis buhlen "Die Harald Schmidt Show" (SAT.1), "Die dreisten Drei" (SAT.1) und "Die WIB-Schaukel" (ZDF). Die beste deutsche Serie wird aus den Bewerbern "Edel & Starck" (SAT.1), "Abschnitt 40" (RTL) und "Um Himmels Willen" (ARD) hervorgehen. Der Deutsche Fernsehpreis wird in 26 Kategorien vergeben. Hinzu kommen der Publikumspreis und ein Förderpreis. Von den Sendern hat der diesjährige Veranstalter RTL mit 21 Nominierungen die meisten erhalten, vor der ARD und ZDF (jeweils 20), SAT.1 (14), ProSieben (6), WDR (2) sowie NDR, SWR und Premiere (jeweils 1). Die Preisträger werden erst während der Gala bekannt gegeben. Der Deutsche Fernsehpreis, der aus dem Goldenen Löwen (RTL) und dem Telestar (ARD und ZDF) hervorging, wird zum 5. Mal verliehen.

WM in Paris trotz DLV-Pleite ein Quoten-Hit

Spitzenwerte am Dienstag und DonnerstagWM in Paris trotz DLV-Pleite ein Quoten-Hit

Hannover/Paris (rpo). Die Leichtathletik-WM war trotz der wenigen Medaillen für das deutsche Team für ARD und ZDF ein Quoten-Renner. Am Montag und Freitag hatten nur die Nachrichtensendungen "Tagesschau" und "Heute" mehr Zuschauer als die Leichtathletik-WM.Die umfangreichen Live-Übertragungen aus Paris führten am vergangenen Dienstag und Donnerstag mit Spitzenwerten von 5,60 und 5,62 Millionen im ZDF die Tageswertung aller TV-Sender an. Das Finale im Speerwerfen der Damen (4,60 Millionen/31,1 Prozent Marktanteil) verzeichnete am Samstag in der ARD eine bessere Quote als die Zusammenfassung der DFB-Pokalspiele (4,41 Millionen/27 Prozent).

Vulkanausbruch auf indonesischer Insel

Bisher keine Berichte über VerletzteVulkanausbruch auf indonesischer Insel

Jakarta (rpo). Auf der ostindonesischen Insel Flores ist der Vulkan Lewotobi ausgebrochen und hat mit seinen Lavaströmen mehrere Hektar Ackerland zerstört. Unmittelbar nach dem Ausbruch hat eine 2000 Meter hohe Rauchsäule über dem Krater gestanden. Asche sei noch in sechs Kilometern Entfernung niedergegangen, teilte eine Sprecherin des Bezirks Ost-Flores am Montag mit. Lavaströme hatten mehrere Hektar Ackerland zerstört. Über Verletzte wurde zunächst aber nichts bekannt. Dörfer in der Nähe des Lewotobi seien mit einer bis zu vier Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckt worden, sagte die Sprecherin weiter. Sieben Ortschaften am Fuße des Berges sollen evakuiert werden. Der Vulkan hatte sich am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit drei großen, aufeinander folgenden Eruptionen zurückgemeldet.Letzter Ausbruch vor 20 JahrenDer letzte große Ausbruch des Lewotobi war den Angaben zufolge vor 20 Jahren. Dabei war niemand zu Schaden gekommen. Indonesien besitz mit rund 500 Vulkanen die größte Dichte an Feuerbergen. 128 von ihnen gelten als aktiv, 65 davon als gefährlich.

"Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch
"Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch

"In Diskotheken durfte ich überhaupt nicht""Ungelogen": Erste Auszüge aus Naddels Buch

Hamburg (rpo). Jetzt ist es raus: Erste Auszüge aus der Lebensgeschichte von Dieter Bohlens Ex-Freundin "Naddel" wurden am Montag vorab veröffentlicht. In "Ungelogen" beschreibt Nadja Abdel Farrag unter anderem ihren ersten Zungenkuss. Einige Passagen aus dem Buch "Ungelogen", das am 8. September erscheinen soll, hat die "Bild"-Zeitung am Montag gedruckt. Zuvor hatte "Naddel" angekündigt, mit ihrem Buch "einiges klarstellen" zu wollen. Sie und Bohlen waren elf Jahre lang ein Paar. In "Bild" war am Montag jedoch noch nichts über diese Zeit zu lesen. Es ging vielmehr um ihre Teenager-Erfahrungen. Von ihrem ersten ersparten Geld habe sie sich eine Brustvergrößerung für 5000 Mark geleistet, berichtet die Autorin. Vor rund einem Jahr hatte Popstar und Musikproduzent Bohlen mit seinem Werk "Nichts als die Wahrheit" die Bestseller-Listen gestürmt. Kurze Zeit später waren Biografien von Steffan Effenberg und Boris Becker erschienen. Auch die Finalisten der Show "Deutschland sucht den Superstar" Alexander Klaws und Daniel Küblböck haben angekündigt, ihren Lebensweg zu veröffentlichen. "Naddels" Buch erscheint mit einer Startauflage von 80 000 Exemplaren im Münchner Verlag Langen, Müller, Herbig. Nach Angaben ihrer Sprecherin vom Montag hat Abdel Farrag alle rund 320 Seiten selbst verfasst. Für Bohlen hatte "Bild"-Klatschkolumnistin Katja Keßler geschrieben.

Dresden: Experten untersuchen Unglücks-Bus

Reisegruppe wollte nach PragDresden: Experten untersuchen Unglücks-Bus

Kreischa (rpo). Nachdem am Sonntag ein dänischer Reisbus auf dem Weg nach Prag bei Dresden verunglückt war und der Fahrer starb, wollen am Montag Experten den technischen Zustand des Busses untersuchen.Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer von der Bundesstraße 170 abgebogen war, um Zeit zu sparen, sagte Gerhard Wellner von der Polizeidirektion Pirna am Montag. Die Bundesstraße zur tschechischen Grenze war wegen eines Unfalls gesperrt. Auf der Abkürzung kam der Reisebus bei Kreischa aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und kippte um. Der 58 Jahre alte dänische Fahrer starb. Die meisten der zehn Fahrgäste, sechs Dänen und vier Schweden, erlitten nur leichte Verletzungen. Damit ereignete sich innerhalb kurzer Zeit erneut ein schweres Busunglück in Europa. Vor einer Woche waren bei Unfällen in Deutschland, Frankreich und in der Türkei insgesamt 26 Menschen gestorben. Auf der A 9 bei Weißenfels (Sachsen-Anhalt) kamen fünf Menschen ums Leben. Sachverständige sollen am Montag den beschlagnahmten Bus, der von dem Unternehmen Møller aus Vordingborg auf der dänischen Insel Seeland betrieben wird, genau unter die Lupe nehmen. Bislang sei völlig offen, ob menschliches Versagen oder ein technischer Defekt den Unfall ausgelöst habe, sagte ein Polizeisprecher. Zur Unfallzeit am Sonntagnachmittag sei die Fahrbahn bei guter Sicht trocken gewesen. In Hotels untergebrachtAcht die zehn Fahrgäste hatten nach kurzer ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Sie wurden in Hotels in der Umgebung untergebracht. Eine dänische Staatsangehörige wird noch stationär behandelt. "In Lebensgefahr befindet sie sich aber nicht", sagte der Sprecher. Der Bus war in einer leichten Rechtskurve auf der Staatsstraße 36 von der Fahrbahn abgekommen, eine Böschung hinaufgefahren und umgekippt. Beim Überqueren der Fahrbahn hatte der schleudernde Bus zudem ein Auto erfasst und schwer beschädigt. Die beiden Insassen wurden leicht verletzt. Die Straße zwischen Possendorf und Kreischa wurde für mehrere Stunden gesperrt.