Alle Panorama-Artikel vom 01. August 2003
Bombenalarm: Sprengsatz vor Einfamilienhaus

Vorgehen gegen "kriminellen Waffenhändler"Bombenalarm: Sprengsatz vor Einfamilienhaus

Bermatingen/Stuttgart (rpo). Vor einem Einfamilienhaus im baden-württembergischen Bermatingen ist ein Sprengsatz gefunden worden. Nach Angaben der Polizeidirektion Friedrichshafen hatte der Bewohner des Hauses auf der Zufahrt zum Grundstück einen "verdächtigen Gegenstand" gefunden. "Eine Gefahr bestand jedoch nicht, denn der Sprengkörper war nicht scharf", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in Stuttgart am Abend. Das Landeskriminalamt prüft, ob zwischen dem Fund und der Mitteilung einer Gruppe namens "Befreiungs-Mudschaheddin-Iran" ein Zusammenhang besteht. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hatte am Freitag ein Fax der Gruppe mit einem Pariser Absender erhalten. Darin hieß es, eine Zelle der Organisation sei gegen einen "kriminellen Waffenhändler" in Bermatingen vorgegangen, der dem Iran beim Beschaffen einer Atombombe helfen wolle. "Wir werden uns jeden vornehmen, der diesem Regime Beihilfe leistet, ungeachtet von Nationalität und Religion, jederzeit und überall", heißt es in dem Schreiben. Nach Angaben der Konstanzer Staatsanwaltschaft konzentrieren sich die Ermittlungen auf drei Bereiche: Die Bomben-Attrappe werde auf Spuren untersucht, zudem würden das berufliche und private Umfeld des in Bermatingen ansässigen Geschäftsmannes überprüft, dem die Drohung und der potenzielle Anschlags gegolten haben. Auch würden Erkenntnisse über die in dem Schreiben genannte Gruppe zusammengetragen. Ergebnisse seien erst nächste Woche zu erwarten.

Doppelexistenz: Lindbergh hatte Familie in Deutschland

Angeblich drei Kinder mit Münchner HutmacherinDoppelexistenz: Lindbergh hatte Familie in Deutschland

München/Paris (rpo). Charles Lindbergh, der 1927 als erster Pilot nonstop über den Ozean von New York nach Paris flog, hat über viele Jahre heimlich eine Freundin und drei Kinder in Deutschland gehabt. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung"Der US-amerikanische Nationalheld soll 1957 in München mit Mitte 50 die 24 Jahre jüngere Hutmacherin Brigitte Hesshaimer kennen und lieben gelernt haben. Wie das Blatt in seiner Samstagausgabe weiter berichtet, gingen aus der Beziehung zwischen 1958 und 1967 die drei Kinder Dyrk, Astrid und David hervor. Diesen Sommer, zwei Jahre nach dem Tod der Mutter, habe sich die bei Paris lebende Astrid Bouteuil nun der "SZ" offenbart. Am 26. August 1974 war Lindbergh 72-jährig in einem Landhaus in Kipahulu auf der Hawaii-Insel Maui einem Krebsleiden erlegen. Seit dem 27. Mai 1929 war er mit Anne Morrow Lindbergh verheiratet, die sich als Schriftstellerin einen Namen machte. Die beiden hatten fünf Kinder. Anne Morrow schien laut "SZ" nichts von der Doppelexistenz geahnt zu haben. Dem Bericht zufolge kannten die Kinder ihren prominenten Vater lange Zeit nur unter dessen Pseudonym Careu Kent. Astrid habe erst als Erwachsene durch Zufall auf dem Speicher des mütterlichen Hauses mehr als hundert Briefe entdeckt, signiert mit "C." wie Careu oder eben Charles. Ein von der "Süddeutschen Zeitung" in Auftrag gegebenes Schriftgutachten belegt nach Angaben des Blatts, dass die Briefe von Lindbergh stammen. Lindbergh soll den Berichten zufolge seine deutsche Familie besucht haben, wann immer in Europa war. Die Beziehung sei warm und herzlich gewesen. Er habe auch finanziell für die drei gesorgt, die alle auf Privatschulen gingen. Am 1. März 1932 war die amerikanische Familie Lindberghs Opfer eines Verbrechens geworden, das monatelang Amerika in Atem hielt. Lindberghs erstgeborener Sohn, Charles Augustus jun., war entführt worden, die Leiche fand man am 12. Mai nur wenige Kilometer vom Haus entfernt, wo sie schon seit der Entführung gelegen haben musste. Der Täter wurde nach einem Indizienprozess hingerichtet.

Fünfter Jahrestag der Rechtschreibreform

Positive Experten-BilanzFünfter Jahrestag der Rechtschreibreform

Berlin (rpo). Fünf Jahre ist es her, dass die Rechschreibreform eingeführt wurde. Land auf, Land ab herrscht noch immer Verwirrung. Auch die Zeitungslektüre hilft oft nicht weiter: Die meisten Blätter haben zwar die neuen Regeln übernommen, das Schlachtschiff "FAZ" ist jedoch zur alten Schreibung zurückgekehrt. Trotzdem haben Experten jetzt eine überwiegend positive Bilanz gezogen.Nach Ansicht des Geschäftsführers der Kommission für deutsche Rechtschreibung, Klaus Heller, gibt es auch außerhalb von Schulen und Behörden sowie Medien "eine klare Tendenz hin zur neuen Rechtschreibung". Etwa die Hälfte der privat Schreibenden bemühe sich um die neue Schreibweise, und es würden immer mehr, sagte Heller dem "Mannheimer Morgen". An den Schulen sei die Rechtschreibreform "inzwischen kein Thema mehr", teilte der Deutsche Philologenverband mit. "Weder bei Lehrern noch bei Schülern gibt es darüber noch große Debatten geschweige denn Irritationen", sagte der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger. Der Verband beklagte allerdings, dass sich die Lehrerausbildung an den Universitäten nicht einheitlich an den neuen Regeln orientiere. Einigen Dozenten sei die Rechtschreibung egal, andere verlangten bei Seminararbeiten sogar die alte Schreibweise. Auch nach Einschätzung der Vorsitzenden des Bundeselternrates, Renate Hendricks, kommen Schüler in Deutschland mit der Rechtschreibreform gut zurecht. Vor allem hätten diejenigen, die die neue Schreibweise bereits in der Grundschule gelernt hätten, keine Probleme, sagte Hendricks im DeutschlandRadio Berlin. Dass die Fehlerquote gleich geblieben sei, könne man nicht der Rechtschreibreform anlasten, sagte Hendricks. Dies sei auf eine größere Bedeutung von Rechtschreibung in der Schule zurückzuführen. Der Philologenverband sieht einen Grund in der noch andauernden Umstellungsphase. Deutlich weniger Fehler machten die Schüler schon jetzt bei der liberalisierten Kommasetzung. Eine negative Zwischenbilanz hatten dagegen am Vortag die Forschungsgruppe Deutsche Sprache (Berlin) und der Initiator des schleswig-holsteinischen Volksbegehrens zum Stopp der Rechtschreibreform, der Verleger Matthias Dräger, gezogen. Anders als gedacht gebe es inzwischen mehr Fehler als vorher, meinte die Forschungsgruppe. Für Dräger ist die Rechtschreibung durch zahlreiche neue Ausnahmebestimmungen und Sonderregeln komplizierter geworden.

Schweiz: Urlauber sterben in Flutwelle

Polizei: Kraftwerk öffnete SchleuseSchweiz: Urlauber sterben in Flutwelle

Sitten (rpo). Eine Frau und ihr Stiefsohn starben als eine Flutwelle aus einem Wasserkraftwerk das Wasser eines kleinen Gebirgsbachs kurzfristig ansteigen ließ. In einem Becken der Gommerkraftwerke unterhalb des Fieschgletschers im Schweizer Kanton Wallis sei Wasser abgelassen worden, bestätigte die Polizei am Freitag. Der Vater musste bei dem Unglück am Donnerstag hilflos zusehen, wie seine 48 Jahre alte Frau, sein 10-jähriger Sohn und seine 13- jährige Tochter von den plötzlich anschwellenden Fluten erfasst wurden.Das Mädchen konnte sich an einem Felsen festhalten und selbst retten. Die Frau und der Junge konnten nach einer Suchaktion nur noch tot geborgen werden. Die Familie aus den Niederlanden hatte an dem Bach gerastet, als die Flutwelle die Kinder mitriss. Die Stiefmutter wollte zu Hilfe eilen und wurde ebenfalls von den Fluten erfasst. Insgesamt seien durch das Ablassen des Wassers etwa fünf Minuten lang 30 Kubikmeter Wasser pro Sekunde den Bach hinabgerauscht, sagte ein Polizeisprecher. Es handele sich um einen Routinevorgang, der je nach Lage alle paar Tage stattfinde. Sobald sich eine bestimmte Menge Kies in dem Becken angesammelt habe, werde automatisch eine Schleuse geöffnet. Überall entlang des Baches seien Schilder in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch aufgestellt, die vor der Gefahr warnten. Seit Bestehen derartiger Kraftwerke sei das Ablassen von Wasser gängige Praxis, ergänzte der Sprecher. Ein tödlicher Unfall sei ihm aber bisher nicht bekannt.

Bericht: Entführer der Sahara-Geiseln fordern Millionen-Lösegeld

4,6 Millionen Euro pro KopfBericht: Entführer der Sahara-Geiseln fordern Millionen-Lösegeld

Berlin (rpo). Die Entführer der europäischen Sahara-Geiseln haben offenbar Lösegeldforderungen in Millionenhöhe gestellt. Das berichtet der Fernsehsender n-tv. Die ursprünglich in Algerien entführten 14 Touristen sollen sich mittlerweile in Mali befinden.Über die Summe gibt es allerdings unterschiedliche Angaben. Während der Nachrichtensender ntv am Freitagnachmittag von insgesamt 64,4 Millionen Euro sprach, bezeichnete das ZDF diese Summe als deutlich zu hoch. Es gebe zudem keine politischen Forderungen der Entführer, hieß es am Abend in der "heute"-Sendung des ZDF. Die Geiseln sind inzwischen von Algerien in den Norden Malis verschleppt worden. Ein ntv-Korrespondent hatte aus der malischen Hauptstadt Bamako berichtet, die Entführer verlangten ein Lösegeld von 4,6 Millionen Euro pro Geisel, insgesamt eine Summe von 64,4 Millionen Euro. Der Journalist berief sich auf einen Diplomaten, den er aber nicht näher identifizierte. Schon in den vergangenen Tagen hatte es in algerischen Medien Spekulationen über Lösegeldforderungen der Geiselnehmer gegeben. Das Auswärtige Amt in Berlin war bei seiner Linie geblieben und hatte dazu keine Stellung bezogen. In der Gewalt der Entführer sind noch 9 Deutsche, 4 Schweizer und 1 Niederländer. Am Dienstag war bekannt geworden, dass eine 46 Jahre alte Augsburgerin die Strapazen des Geiseldramas nicht überlebt hat. Offenbar ist in das zermürbende Geiseldrama in der Sahara aber inzwischen Bewegung gekommen. Über einen angesehenen Tuareg- Stammesführer gibt es Kontakt zwischen offiziellen Stellen in Europa und den Entführern der Touristen. Kürzlich hatten die Geiselnehmer ein Video mit Aufnahmen jeder Geisel nach Bamako übermittelt. Das Band liegt inzwischen auch in Berlin vor. Der Korrespondent sagte im Nachrichtensender n-tv, auch das Video sei über den Tuareg- Mittelsmann weitergeleitet worden. In der Aufnahme komme jeder Gefangene zu Wort und grüße seine Angehörigen. Nach früheren Angaben des Schweizer Außenministeriums arbeitet in Bamako ein Krisenstab zur Befreiung der Geiseln. Ein Ende des Entführungsdramas, das in der letzten Februar-Woche begonnen hatte, ist dennoch nicht abzusehen. In mehreren Gruppen waren Ende Februar und Anfang März insgesamt 32 europäische Abenteuer-Urlauber in der algerischen Sahara entführt worden. 17 von ihnen wurden im Mai befreit. Die Entführer gehören einer algerischen Islamistengruppe an.

Die Geheimnisse des Ritzendrecks

Wissenschaftler der TU Berlin untersuchen PflasterfugenDie Geheimnisse des Ritzendrecks

Berlin (rpo). Wissenschaftler der TU Berlin interssieren sich jetzt für den Schmutz unter unseren Füßen. Genauer gesagt für die chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften des Fugenmaterials Berliner Straßen und Gehwege, also des "Ritzendrecks". Die Arbeitsgruppe von Professor Gerd Wessolek von der Technischen Universität (TU) in Berlin untersucht dieses Material seit Juni 2002. Was viele nicht ahnen: Dieser "Ritzendreck" hat eine außerordentlich große Bedeutung für Wasser- und Stoffkreisläufe im Ökosystem Stadt, denn über diesen kleinen Teil der Straße finden praktisch alle Austauschprozesse zwischen dem unter der Straße liegenden Boden und der Umwelt statt. Für viele von uns ist diese abgedeckte Form des Bodens Alltag. Für Siedlungs- und Verkehrsflächen wurden in Deutschland natürliche Böden größer als die Fläche Baden-Württembergs bebaut, zubetoniert und asphaltiert; man spricht von Versiegelung. Was übrig bleibt vom Boden sind oft nur Fugen. Eine Folge dieser Entwicklung hat Deutschland vor nicht all zu langer Zeit schmerzlich erfahren. Der Regen kann nicht mehr in den Boden gelangen, größere Mengen Niederschlag fließen sehr schnell in unsere Flüsse und verstärken das Hochwasser. Auf der anderen Seite fehlt der Stadt dieses Wasser. Ein ungesundes, sehr trockenes und warmes Klima bleibt den Städtern. Dies geht so weit, dass Pflanzen in Berlin im Sommer bewässert werden müssen. Die Böden in der Stadt haben also vielseitigen Einfluss auf die Lebensqualität der Städter, wurden aber von Wissenschaftlern bisher sehr stiefmütterlich behandelt. Dies liegt am sehr eingeschränkten Verständnis dafür, was überhaupt als Boden bezeichnet wird. Nicht nur die Böden in Grünanlagen und Parks, sondern auch der Bauschutt, der unter der Straße eingebaut wurde, der schmale Ring um unsere Straßenbäume und eben auch die Materialien in den Pflasterfugen müssen endlich als Boden angesehen werden, denn sie nehmen vergleichbare Funktionen wahr. Die Wissenschaftler der TU Berlin und des DFG-Graduiertenkollegs "Stadtökologische Perspektiven einer europäischen Metropole - das Beispiel Berlin" fanden im Ritzendreck beispielsweise eine dreimal höhere mikrobielle Aktivität als in natürlichen Böden und stellten fest, dass Schadstoffe aus dem Autoverkehr effektiv zurückgehalten werden. Wie viel Regenwasser durch die Fugen unterschiedlicher Pflaster in den Boden gelangen kann, wohin dieses Wasser fließt und welche Schadstoffe damit wie weit transportiert werden, beeinflusst entscheidend die Qualität des Grundwassers und unter anderem auch die Gesundheit der Straßenbäume. Spätestens hier könnten sich Interessenten für die Er-gebnisse dieser Arbeit melden: Wenn es um die Verbesserung der Wasserversorgung der Straßenbäume geht, horcht jedes Pflanzenschutzamt auf. Schließlich kostet jeder vertrocknete und zu ersetzende Baum in Berlin viel Geld, Geld, das die Stadt nicht hat.

Weltgrößte Modemesse öffnet Sonntag ihre Pforten

Drei Tage lang cpd in DüsseldorfWeltgrößte Modemesse öffnet Sonntag ihre Pforten

Düsseldorf (rpo). Düsseldorf ist im Mode-Fieber: Rund 60.000 Besucher werden zum Wochenende zur cpd erwartet, auf der drei Tage lang die Trends für Frühjahr und Sommer 2004 präsentiert werden. Bei der neuen Messe-Sparte "Reevolutions" zeigen junge Designer ihre Entwürfe.Die weltgrößte Modemesse Collections Premieren Düsseldorf (cpd) öffnet an diesem Sonntag ihre Pforten. Bei der CPD woman-man, die im zweiten Jahr Damen- und Herrenmode zusammen präsentiert, zeigen 1900 Aussteller aus 51 Nationen drei Tage lang die neuesten Kollektionen für die Saison Frühjahr/Sommer 2004. Zu der Ordermesse werden rund 60.000 Fachbesucher erwartet. Verbraucher dürfen laut Aussage des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels auch weiterhin mit sinkenden Preisen beim Bekleidungskauf rechnen. "Für Preiserhöhungen gibt es keinen Spielraum." Die CPD geht erneut mit einer verbreiterten Angebotspalette an den Start. Ein Jahr nachdem die Herrenmode von Köln nach Düsseldorf geholt wurde, zeigt die CPD auch Sportmode. Der Chef des Messeveranstalters Igedo, Manfred Kronen, sieht für den Textileinzelhandel gute Chancen, mit dem Angebot von sportlicher Mode und Sportbekleidung Mehreinnahmen zu erzielen. Dass die deutschen Verbraucher auch in konjunkturell schwierigen Zeiten und bei knappen Geldbörsen nicht auf eine Jeans verzichten wollen, zeigen jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts. Im vergangenen Jahr seien annähernd 90 Millionen der begehrten Beinkleider im Wert von 998 Millionen Euro importiert worden, teilte die Wiesbadener Behörde im Vorfeld der CPD mit. Das waren gut 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Hauptlieferländer waren die Türkei und Bangladesh mit einem Anteil von 16 beziehungsweise von 12 Prozent. Größter europäischer Lieferant waren 2002 die Italiener. Exportiert wurden nach weiteren Angaben des Bundesamtes lediglich 18 Millionen Jeans im Wert von knapp 30 Millionen Euro. Jeans werden auch ein Top-Thema der Messe-Sparte "Reevolutions" sein, die in einem Zeltbau vor den Hallen Mode junger Designer präsentiert. Parallel stellt auch die Stoffmesse CPD fabrics wieder neuste Materialien von 70 Ausstellern aus 18 Ländern vor.

Reporter ohne Grenzen wirft US-Armee Übergriffe auf Journalisten vor

Verhaftung zweier iranischer Reporter unklarReporter ohne Grenzen wirft US-Armee Übergriffe auf Journalisten vor

Berlin (rpo). Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisiert die zunehmend feindliche Haltung von US-Armeeangehörigen gegenüber Journalisten. Die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit fordert von US-Interimsverwalter Paul Bremer Aufklärung über die Gründe, die zur Verhaftung zweier iranischer Reporter geführt haben.Die Journalisten würden seit dem 1. Juli wegen "Gefährdung der Sicherheit" festgehalten, berichtete die Organisation. Der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Robert Ménard, forderte, den Journalisten müssten konkrete Verstöße nachgewiesen worden, oder sie müssten freigelassen werden. Am 27. Juli sei zudem ein japanischer Journalist von US-Soldaten in Bagdad geschlagen und über eine Stunde lang festgehalten worden, nachdem er einen US-Angriff auf ein Haus filmte, in dem sich angeblich Saddam Hussein aufhielt. Bei dem Angriff seien fünf Zivilisten ums Leben gekommen. Vier türkische Journalisten seien am 26. Juli über eine Stunde lang festgehalten worden. Die US-Soldaten gaben ihnen zwar ihre digitale Kamera zurück, doch ohne die darin enthaltenen Fotos. Am selben Tag sei ein Al-Dschasira-Korrespondent in Mosul mit seinem Fahrer festgehalten und erst in der darauf folgenden Nacht wieder freigelassen worden. Sein Film sei beschlagnahmt worden. Bereits am 22. Juli habe die irakische Polizei ein Team von Al Dschasira während der Filmaufnahmen anti-amerikanischer und anti-britischer Proteste verhaftet, berichtete die Organisation.

ARD im Juli meistgesehener Kanal

Tour de France puscht die Öffentlich-RechtlichenARD im Juli meistgesehener Kanal

Hamburg (rpo). Quotenmäßig hatte die ARD im Juli die Nase vorn. Der Kölner Privatsender RTL musste sich im Sommerlochmonat sogar nur mit dem dritten Platz begügen.Wie die Sender am Freitag unter Berufung auf die neueste Erhebung der GfK-Fernsehforschung mitteilten, erreichte die ARD einen Marktanteil von 14,9 Prozent vor dem ZDF mit 14,1 und RTL mit 13,7 Prozent. Zu dem guten Abschneiden der öffentlich-rechtlichen Sender dürfte das große Interesse an den Übertragungen der Tour de France beigetragen haben. Platz vier belegten nach ARD-Angaben die kombinierten Dritten Programme der ARD mit zusammen 13,4 Prozent vor SAT.1 mit 10,2 und ProSieben mit 6,4 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf bleibt RTL in der Rangliste die Nummer eins. In den ersten sieben Monaten kam der Kölner Privatsender auf einen Marktanteil von 15,3 Prozent vor der ARD mit 14,1 und dem ZDF mit 13,2 Prozent.

Polizisten ziehen Riesenfisch aus dem Rhein

Fisch war bereits verendetPolizisten ziehen Riesenfisch aus dem Rhein

Mainz (rpo). Was für ein Fang! Beamten der Wasserschutzpolizei in Mainz ist ein echt großer Fisch ins Netz gegangen: Sie holten einen zwei Meter langen und 55 Kilo schwerer Wels aus dem Rhein. Nach Angaben der Behörde fanden die Polizisten den bereits toten Riesenfisch auf der Höhe des Mainzer Vororts Budenheim. Der Wels sei vermutlich kurz zuvor bei der Laichablage verendet. Die Wasserschutzpolizei verwies darauf, dass die in den vergangenen Jahren sich stetig verbessernde Wasserqualität des Rheins zu einer Rückkehr von mehr und mehr Fischarten geführt hat. Sei der Rhein noch in den 70er Jahren offiziell als sehr stark verschmutzt eingestuft worden, so gelte der Fluss heute nur noch als "mäßig belastet", was die zweithöchste Güteklasse bei Gewässern darstelle.

Jerry Hall und Jade Jagger auf H&M-Plakaten

Mick Jaggers Ex-Frau und Tochter posieren in MassenwareJerry Hall und Jade Jagger auf H&M-Plakaten

Hamburg (rpo). Für eine neue Werbekampagne haben die beiden Topmodels Jerry Hall (47) und Jade Jagger (31) teure Luxusmode gegen die junge Kollektion des schwedischen Textilkonzerns Hennes & Mauritz (H&M) getauscht. Familientreffen auf Plakaten des schwedischen Modekonzerns Hennes & Mauritz: Jerry Hall, Ex-Frau von Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger, und seine Tochter Jade Jagger werden im Herbst für die H&M-Massenware werben. Das bestätigte am Mittwoch in Hamburg eine Sprecherin des Konzerns. Die Pause von der gewohnten Designerware hat bei Top-Models mittlerweile Tradition: Auch Claudia Schiffer, Christy Turlington, Iman und zuletzt Heidi Klum ließen sich schon für die Schweden ablichten. Hall präsentiere Herbstmode, die sich durch klare maskuline Schnitte hervorhebe, teilte ein H&M-Sprecher am Freitag in Hamburg mit. Jade, Tochter von Mick und Bianca Jagger, zeige Sportliches. Die 31-Jährige Jade präsentiert bereits zum zweiten Mal Mode von H&M, nachdem sie im Herbst 2000 schon einmal für das Unternehmen vor der Kamera stand. Im Sommer hatte das deutsche Topmodel Heidi Klum (30) für den Textilkonzern in Bikinis posiert - die Plakate wurden wie schon in den Vorjahren beispielsweise bei Anna Nicole Smith zu begehrten Sammelobjekten.

Lebenslange Haftstrafen für Mord an drei Putzfrauen

Besondere Schwere der Schuld festgestelltLebenslange Haftstrafen für Mord an drei Putzfrauen

Münster (rpo). Im so genannten Putzfrauen-Mord von Telgte hat das Landgericht Münster jeweils lebenslange Haftstrafen für die beiden geständigen Hauptangeklagten verhängt. Die Richter haben zudem die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Außerdem stellten die Richter der Schwurgerichtskammer die besondere Schwere der Schuld für den 21-jährigen Schützen und den zehn Jahre älteren Auftraggeber und Ehemann eines der Opfer fest. Damit können beide nicht bereits nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden. Ein 25 Jahre alter Mitangeklagter erhielt acht Jahre Freiheitsentzug. Er hatte die Polizei auf die Spur der Täter gebracht. Der 31-Jährige hatte gestanden, den Mord an seiner 30 Jahre alten Ehefrau und deren 34 und 39 Jahre alten Kolleginnen vorbereitet und in Auftrag gegeben zu haben. Er wollte die Frau aus dem Weg räumen, weil sie ihm angeblich beim Einstieg in eine kriminelle Karriere im Drogen- und Rotlichtmilieu im Wege gestanden hätte. Er heuerte seinen 21 Jahre alten Bekannten schließlich als Killer an. Dieser ermordete am 28. Januar die Frauen mit jeweils einem Schuss in den Kopf, als diese ihre Arbeitsstelle in einem Fitness-Studio verlassen wollten. Die Frauen hinterlassen neben ihren Ehemännern insgesamt fünf Kinder.

Oliver Kalkofe: TV-Programm ist beschissen

"Das ist ja wie Urlaub in Hannover"Oliver Kalkofe: TV-Programm ist beschissen

Weiterstadt (rpo). "Ich finde schon, dass der Sommer das Straflager für die Fernsehzuschauer ist. Es werden ja hauptsächlich die Sachen wiederholt, die man schon das erste Mal nicht sehen wollte", beschwerte sich TV-Lästermaul Oliver Kalkofe im Interview mit T- Online über das Sommerloch im deutschen Fernsehen. Der Moderator von "Kalkofes Mattscheibe" äußerte sich auch kritisch über die neuen Formate, die von den Sendern in dieser Woche auf der Telemesse vorgestellt wurden: "Ich finde es klasse zu sehen, was die Sender für tolle Sachen machen, welche großartigen Programme kommen. Ich verstehe dann nur immer nicht, warum das Fernsehen, wenn ich einschalte, immer so beschissen ist." Für eine Frechheit hält er Vorschläge, die Rundfunkgebühren weiter zu erhöhen: "Das meiste, was die senden, wäre nicht einmal umsonst gerechtfertigt." Oliver Kalkhofe schlägt vor, den Zuschauern einen Teil der Gebühren zu erstatten.

Brandgeruch: AirBerlin-Flieger musste umkehren

Passagieren ist nichts passiertBrandgeruch: AirBerlin-Flieger musste umkehren

Köln (rpo). Eine Maschine der Fluggesellschaft AirBerlin hat den Flug nach Mallorca nicht planmäßig antreten können. Sie musste noch auf der Rollbahn in Köln/Bonn umkehren, weil sich in der Kabine Brandgeruch entwickelte.Flughafensprecher Walter Römer sagte am Freitag, die 172 Passagiere der AirBerlin hätten ihren Flug nach Mallorca etwa drei Stunden verspätet mit einer Ersatzmaschine antreten können. Nach den Angaben Römers war in dem zweistrahligen Jet vom Typ Boeing 737-800 Brandgeruch in der Kabine aufgefallen, während das Flugzeug zur Startbahn rollte. Es sei sofort umgekehrt und zurückgerollt. Die Passagiere hätten normal aussteigen können. Es habe sich herausgestellt, dass ein Elektronikteil im Fahrwerksbereich durchgeschmort gewesen sei.

RTL: Umzugsentscheidung gefallen

Sitz bleibt in KölnRTL: Umzugsentscheidung gefallen

Köln (rpo). Für RTL ist es am derzeitigen Sitz an der Aachener Straße in Köln ganz klar zu klein geworden. Schließlich ist man Europas größter Privatsender. Daher wurde lange über ein Ausweichquartier nachgedacht. Jetzt ist die Entscheidung gefallen.RTL bleibt in Köln. Der Sitz werde nicht in die angrenzende Stadt Hürth verlegt, teilte die Stadt Hürth am Freitag in Köln mit. RTL soll nun von der zu klein gewordenen Zentrale in Köln-Junkersdorf in die Rheinhallen der Kölner Messe ziehen. Geschäftsführer Gerhard Zeiler: "Wir freuen uns auf dieRheinhallen der KölnMesse als attraktiven neuen Standort für RTL. DieEntscheidung ist uns aber nicht leicht gefallen. Mit Hürth gab eseinen gleichwertigen Konkurrenten, der ein seriöses undhochattraktives Angebot abgegeben hat. Letztlich haben nicht alleinbetriebswirtschaftliche Faktoren den Ausschlag gegeben, sondern auchdie Stimmung der Mitarbeiter, die sich ganz überwiegend für einenVerbleib in Köln ausgesprochen haben."Die Stadt Hürth hat die Standort-Entscheidung des größten europäischen Privatsenders RTL für die Nachbarstadt Köln mit Enttäuschung aufgenommen. "Im Wettbewerb der für RTL besten Standorte lagen wir bis zur letzten Minute Kopf an Kopf", erklärte Hürths Bürgermeister Walther Boecker (SPD) unmittelbar nach Bekanntwerden der Entscheidung am Freitag. Dennoch werde der Medienstandort Hürth weiter nachhaltig entwickelt. Der Sender ist seit 1988 in Köln ansässig. Seit rund einem Jahr sucht er einen neuen Standort. Der Privatsender beschäftigt derzeit rund 800 fest angestellte Mitarbeiter. RTL ist der größte Gewerbesteuer-Zahler der Domstadt.

17-Jähriger macht Uni-Abschluss noch vor dem Abitur

Bachelor-Abschluss an der Fern-Uni erworben17-Jähriger macht Uni-Abschluss noch vor dem Abitur

Hagen/Celle (rpo). Stramme Leistung, kann man da nur sagen. Noch bevor er sein Abi in der Tasche hat, schaffte der 17-jährige Schüler Arno Pauly seinen Bachelor-Abschluss im Fachbereich Informatik an der FernUniversität Hagen Die Hochschule berichtete am Freitag, der 17-Jährige sei der bisher jüngste Absolvent der Universität. Paulys Studienschwerpunkt war die Künstliche Intelligenz, und so wählte er für seine schriftliche Abschlussarbeit bei Prof. Dr. Hermann Helbig, Lehrgebiet Praktische Informatik VII, das Thema "Die Axiomatik der temporalen Relationen in MultiNet." Am 1. Oktober 1999 hatte der am 13. Juni 1986 in Celle geborene junge Mann sein Studium in Hagen als Gasthörer begonnen, weil seine Mutter nach Herausforderungen für ihn gesucht hatte. Informatik reizte ihn, denn das gab es an seiner Schule nicht und das Programmieren hatte er sich bereits selbst beigebracht. Schon nach dem ersten Semester hatte er zwei Scheine. Nun wollte er mehr: den Abschluss als Bachelor (B. Sc.). Dafür fehlte natürlich noch die Hochschulzugangsvoraussetzung. Das damalige Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung NRW konnte eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Zugeflogen sind Arno Pauly seine überwiegend guten Noten nicht, auch mit besonders guter Auffassungsgabe ist hoher Einsatz an der FernUniversität notwendig. Für seine Hobbys - mit Freunden in Kino, Theater und Tanzschule zu gehen - blieb Arno Pauly aber noch Zeit, und darauf legte er auch großen Wert. Die anderen FernUni-Studierenden "waren schon einmal etwas verwundert", wenn sie ihn trafen, doch das legte sich schnell. Auch für die Lehrenden waren Prüfungen mit einem Jugendlichen ungewöhnlich, "aber alle haben mich voll akzeptiert." Gleiches gilt für die Präsenzarbeit mit Mentoren im Studienzentrum Lüneburg. Besonders lobt Arno Pauly die Unterstützung von Dekanat und Prüfungsamt. Nach seinem Erfolg hat er sich entschlossen, an der FernUniversität in Hagen nun auch den Master-Abschluss zu erreichen.

"Tagesspiegel" wehrt sich gegen Bauer

Ganzseitige Erklärung in eigener Sache"Tagesspiegel" wehrt sich gegen Bauer

Berlin (rpo). Das Gezerre um den Berliner "Tagesspiegel" geht weiter. Tatenlos will man dem bei dem Blatt aber auch nicht zusehen. Und so hat man sich jetzt in einer ganzseitigen Erklärung in eigener Sache gegen einen möglichen Verkauf an den Bauer-Verlag gewehrt.Bauer könne "in keiner Weise als Garant für die Zukunft des "Tagesspiegels" angesehen werden", heißt es in dem Text, der am Freitag veröffentlicht wurde. Die Entscheidung über eine mögliche Neuordnung des Berliner Zeitungsmarkts wird in diesem Herbst erwartet. Bauer bekundet ernsthaftes InteresseDer Hamburger Bauer-Verlag hat am Freitag erneut sein ernsthaftes Interesse am Kauf des Berliner "Tagesspiegels" bekundet. "Herr Bauer selbst hat ein Angebot abgegeben, das unterstreicht die Ernsthaftigkeit unseres Interesses", sagte Verlagssprecher Andreas Fritzenkötter. Der Verlag reagierte damit auf die im "Tagesspiegel" abgedruckte Erklärung "in eigener Sache". "Wir werden keine hohe Summe in die Zeitung investieren, um sie dann eingehen zu lassen. Wir glauben an die Qualität des Produktes", trat Bauer-Sprecher Fritzenkötter entsprechenden Vorwürfen entgegen. Entscheidung wird im Herbst erwartetDie Entscheidung über eine mögliche Neuordnung des Berliner Zeitungsmarkts wird in diesem Herbst erwartet. Holtzbrinck bemüht sich derzeit um eine Sondererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), um neben dem "Tagesspiegel" auch die "Berliner Zeitung" übernehmen zu können. Das Kartellamt hatte dies aus wettbewerbsrechtlichen Gründen abgelehnt. Der Minister hat vor einer Entscheidung zur Bedingung gemacht, dass ein Verkauf des "Tagesspiegels" geprüft wird. Der Bauer-Verlag ("Bravo", "TV Movie", "Neue Revue") ist im Zeitungsgeschäft bislang nur mit der "Magdeburger Volksstimme" aktiv. Für den 8. September hat Clement eine neue Anhörung im Wirtschaftsministerium angesetzt. Bereits am kommenden Donnerstag will sich die zuständige Monopolkommission erneut mit dem Thema befassen.

Kleinkinder: Neugier kennt keine Gefahren

500.000 behandlungsbedürftige Kinderunfälle jährlichKleinkinder: Neugier kennt keine Gefahren

Baierbrunn (rpo). Jedes Jahr verunglücken allein in Deutschland mehr als 500.000 Kinder bis 14 Jahren so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Fast die Hälfte der Kleinen holt sich die Blessuren dort, wo man sie eigentlich am sichersten wähnt: zu Hause, häufig sogar im Beisein der Eltern. Diese Zahl nennt die Apothekenzeitschrift "Baby und die ersten Lebensjahre" unter Berufung auf die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Zwar mahnen Experten, Kinder nicht vor lauter Angst von allen potenziellen Gefahrenherden fernzuhalten. Eltern müssen aber wissen, dass bis zu zweijährige Kinder kein Gefahrenbewußtsein besitzen. Bis zum Schulalter sind Neugierde und der Drang, sich auszutoben und zu bewegen, stärker als der Sinn für mögliche Risiken. Die Kleinen bewegen sich noch ungeschickt, sie müssen erst lernen das Gleichgewicht zu halten. Ihnen dies zu gestatten, bedeutet dann auch ein Stück Vorbeugung. Ansonsten raten die Unfallforscher: Rechnen Sie mit dem Einfallsreichtum der Kinder. Wenn sie etwas haben wollen, steigen sie auf Regalwände, auf geöffnete Schubladen, auf Fensterbänke. In einem Erwachsenenhaushalt muss ein Bücherregal nicht unbedingt an die Wand gedübelt werden, sind Kinder da, auf jeden Fall.

Streit um Libeskind-Tower auf WTC-Areal in New York

Wo soll der 533 Meter hohe Turm stehen?Streit um Libeskind-Tower auf WTC-Areal in New York

New York (rpo). Wo soll der neue 533 Meter hohe Turm auf dem Areal des ehemaligen World Trade Centers stehen? Um diese Frage ist ein Streit entbrannt, in den sich jetzt auch der stellvertretende Bürgermeister von New York eingeschaltet hat.Der "Freedom Tower" müsse an der vom Architekten Daniel Libeskind vorgesehenen Stelle errichtet werden, forderte Daniel Doctoroff in einem Brief an den Geschäftsführer der Hafenbehörde Joseph Seymour. Zudem stellte er in seinem Schreiben vom Donnerstag in Frage, ob auf dem 6,4 Hektar großen Areal eine Millionen Quadratmeter Bürofläche entstehen müssten, wie es der Pächter durchsetzen will. Durch die immense Bürofläche würde die Chance auf wichtige Ziele der Neugestaltung vergeben, schrieb Doctoroff; etwa dem Anlegen breiter, heller Straßen mit lebhaftem Fußgängerverkehr oder eines Treffpunktes für Lower Manhattan. Mit seinem Brief stellt sich der Politiker gegen den Bauberechtigten des am 11. September 2001 zerstörten World Trade Centers, Larry Silverstein. Silverstein will den von Libeskind entworfenen 533 Meter hohen Freiheitsturm nicht im Nordwestzipfel errichten lassen, sondern nahe eines geplanten Verkehrsknotenpunktes im Zentrum der Fläche. Mit dessen Design beauftragten die Behörden am Donnerstag den spanischen Architekten Santiago Calatrava. Das zuständige Entscheidungsgremium der Hafenbehörden von New York und New Jersey hat sich noch nicht auf einen Standort für den Turm festgelegt. Der von Silverstein selbst ausgesuchte Architekt David Childs wird nach einem Abkommen vom Juli die Federführung bei der Umsetzung des Libeskind-Entwurfes haben. Libeskind selbst soll mit ihm zusammenarbeiten.

Heiligtum des "Höchsten Zeus" in Griechenland entdeckt

Göttervater als eine Art "Alleingott" bezeichnetHeiligtum des "Höchsten Zeus" in Griechenland entdeckt

Thessaloniki (rpo). Eine neue Entdeckung haben Archäologen in der antiken Stätte von Dion in der Nähe von Thessaloniki in Griechenland gemacht. Dort ist eine Statue des Göttervaters Zeus entdeckt worden, bei der Inschriften auf eine Art "Alleingott" deuten lassen.Die Inschriften deuten darauf hin, dass es sich um ein Heiligtum aus der hellenistisch-römischen Zeit handelt. Der Fund ist nach Angaben der Archäologen "von großer Bedeutung", weil der Vater der Götter der griechischen Antike auf Inschriften als "Höchster Zeus" bezeichnet wird. Dies deute darauf hin, dass während der Blütezeit des Sanktuariums Zeus - anders als in der klassischen Antike - als eine Art "Alleingott" galt. Dies sagten Archäologen der Universität Thessaloniki am Freitag im griechischen Rundfunk. In dem Heiligtum wurde eine kopflose Statue von Zeus gefunden, der auf einem Thron sitzt. Darüber hinaus konnten die Archäologen eine Reihe von Marmorplatten ausgraben, auf denen Adler als andere Abbildungen des Zeus sind. Dion ist eine der wichtigsten antiken Stätten des makedonischen Reiches der Antike. Es liegt unterhalb des Olymp, des höchsten Berges Griechenlands rund 80 Kilometer südlich von Thessaloniki.

Australische Straßen werden zu Känguru-Friedhöfen

Immer häufiger gibt es Zusammenstöße mit AutosAustralische Straßen werden zu Känguru-Friedhöfen

Sydney (rpo). Abgelegene Landstraßen in Australien haben sich mittlerweile zu gefährlichen Landstrichen für Kängurus entwickelt. Die Schäden, die bei Zusammenstößen zwischen den Tieren und Autofahrern entstehen, gehen in die Millionen.Nach einem Bericht des größten australischen Autoversicherers vom Freitag beziffern sich die Schäden durch Verkehrsunfälle mit den springenden Beuteltieren mittlerweile auf etliche Millionen Dollar im Jahr. Autofahrer machten 2002 Versicherungsschäden in Höhe von 21 Millionen Australischer Dollar (13,8 US-Dollar) nach Unfällen mit Tieren geltend. Von den insgesamt 11.000 Schadensmeldung gingen 8.000 auf Zusammenstöße mit Kängurus zurück, wie die Firma NRMA Insurance bekannt gab. Ein ausgewachsenes rotes Känguru - die größte Art - wird bis zu zwei Meter groß und bis zu 90 Kilogramm schwer. Wegen der Zunahme der Unfälle rief die Versicherung ihre Kunden nun zu erhöhter Vorsicht auf abgelegenen Landstraßen auf, insbesondere im Winter und bei Dürreperioden. Dann kommen die Tiere auf der Suche nach Nahrung an die Straßen - wo sie oft ihren Tod finden.

Der Sommer ist zurück
Der Sommer ist zurück

24 bis 31 Grad und strahlende Sonne erwartetDer Sommer ist zurück

Bochum (rpo). Das hört man doch gerne zum Ferienbeginn: Der Sommer kehrt nach Deutschland zurück. Am Freitag erwartet das Land ein strahlender Sonnentag mit Höchstwerten zwischen 24 und 31 Grad. Auch das Wochenende wird überwiegend heiter.Am Wochenende und in der kommenden Woche brennt die Sonne von einem meist wolkenlosen Himmel und treibt die Temperaturen vielerorts wieder über die 30-Grad-Marke, wie der Deutsche Wetterdienst am Freitag in Offenbach vorhersagte. An manchen Tagen wird es sogar heißer als 35 Grad. Der Juli war der fünfte Monat in diesem Jahr, in dem es wärmer war als das langjährige Mittel vorschreibt, berichteten die Meteorologen in ihrer Monatsbilanz. Der Vorhersage zufolge verstärkt sich der Hochdruckeinfluss über Deutschland weiter, auch in der kommenden Woche liegt ein stabiles Hoch über Mitteleuropa. Am (morgigen) Samstag gibt es viel Sonnenschein und kaum Wolken, die Temperaturen steigen auf bis zu 27 Grad an der Nordsee, ansonsten liegen sie zwischen 28 und 33 Grad. In Küstennähe stellt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein, im östlichen Mittelgebirge kann es auch einzelne Schauer oder Gewitter geben. Für den Sonntag wie auch die kommende Woche rechnen die Meteorologen mit fast ungetrübtem Sonnenschein im ganzen Land. Die Temperaturen liegen meist zwischen 28 und 34, an manchen Tagen sogar über 35 Grad. Nur an den Küsten verschafft der Seewind etwas Abkühlung, wie der Wetterdienst vorhersagte. Ansonsten wird es höchstens nachts angenehmer: Nach Sonnenuntergang sinken die Temperaturen auf 20 bis 15 Grad. Die Landesumweltämter Hessen und Nordrhein-Westfalen appellierten angesichts von Ozonwerten teilweise über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bereits am Freitag an Autofahrer, ihre Autos stehen zu lassen oder zumindest nicht schneller als 90 Stundenkilometer zu fahren. Zugleich rieten die Ämter von sportlichen Ausdauerleistungen und ungewohnten körperlichen Tätigkeiten im Freien ab. Seit März dieses Jahres ist es ununterbrochen zu warm, wie die Meteorologen in ihrer Klimabilanz feststellten. Im Juli war die Abweichung allerdings nicht so hoch wie im Juni. Laut Wetterdienst war es 1,5 bis 2,5 Grad zu warm. Die höchste Temperatur wurde mit 38,7 Grad am 23. Juli in Rheinfelden an der Schweizer Grenze gemessen. Mit 22,6 Grad war es im Schnitt am wärmsten in Freiburg, damit wurden dort 2,7 Grad mehr gemessen als im langjährigen Mittel. Danach kommen Karlsruhe und Mannheim, wo es im Schnitt 21,7 Grad warm war und Berlin-Tegel mit 20,8 Grad. Die geringste Abweichung vom Normalwert meldete München mit einem Grad. Insgesamt lachte die Sonne rund 235 Stunden vom Himmel, am sonnigsten war es in Landsberg am Lech mit 289 Stunden. Am seltensten schien die Sonne auf der Zugspitze mit 145 Stunden. Die Niederschlagswerte erreichten im Juli rund 89 Prozent des Normalwertes, doch es gab große regionale Unterschiede, wie Michael Bauer vom Wetterdienst berichtete. An machen Tagen sei zwar an einigen Orten kräftiger Niederschlag gefallen, in der Nähe sei aber kaum ein Tropfen zu sehen gewesen. Die größte Niederschlagsmenge meldete mit 169 Litern pro Quadratmeter Oberstdorf im Allgäu, die geringste Menge wurde auf Helgoland mit 20 Litern und in Kiel mit 25 Litern registriert. Bauer berichtete zugleich, in Potsdam habe es 1984 im Juli überhaupt nicht geregnet.

Mobbing: Eine Million Pfund Schadensersatz

Brite klagte gegen seinen ChefMobbing: Eine Million Pfund Schadensersatz

London (rpo). Sein Chef habe ihn angeschrien. Er habe ihm gedroht, ihn in Stücke zu reißen oder den Kopf abzureißen. Mit dieser Begründung hat ein Manager in England vor Gericht eine Million Pfund Schadensersatz wegen Mobbing durchgesetzt.Ein britisches Gericht hat einem gefeuerten Topmanager der Firma Cantor Fitzgerald International rund eine Million Pfund Schadensersatz zugesprochen, weil er von seinem Chef vor der Entlassung tyrannisiert wurde. Steven Horkulak hatte gegen den Vorsitzenden seiner Firma, Lee Amaitis, geklagt: Der Cantor-Präsident soll ihm über einen Zeitraum von sechs Monaten regelmäßig Obszönitäten an den Kopf geworfen haben. Der High Court gab seiner Klage am Donnerstag statt. Sein früherer Arbeitgeber kündigte Berufung an. Horkulak sagte nach dem Urteilsspruch, er sei erfreut, dass das Gericht sowohl die Kultur der Einschüchterung als auch deren Ausuferung bei Cantor anerkannt habe. Amaitis habe ihn angeschrien, er werde ihn in Stücke reißen oder den Kopf abreißen. Horkulak war Generaldirektor bei Cantor, er wurde im Juni 2000 entlassen; drei Monate, bevor sein Vertrag auslief. Die Firma hatte die Entlassung mit dem Hinweis auf Persönlichkeitsprobleme Horkulaks begründet.