"Kritik persönlicher nehmen" Anke Engelke: "Perfekte Frauen sind langweilig"

Frankfurt/Main (rpo). Die Rollen kann sie sich nicht immer aussuchen. Doch wenn, dann stellt Comedy-Star Anke Engelke am liebsten ´Typen am Rande" dar - ´extrem-extrem oder extrem-normal".

Das sagte sie am Mittwoch in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP sagte. ´Was Sie nie bei mir finden werden, ist die perfekte Frau", erklärte sie. ´Die gibt es nicht, und die spiele ich auch nicht." Es gebe im Fernsehen einige, die nach außen hin das Bild der perfekten Frau zu verkörpern versuchten, ´die sind mir zu glatt, die langweilen mich", sagte Engelke, deren neue Sendung ´Ladykracher" am 11. Januar bei SAT.1 anläuft.

´Sehr menschliche Typen" spiele sie am liebsten, erklärte die 36-Jährige. Regine Hildebrandt - die Parodie auf die SPD-Politikerin war eine von Engelkes Paraderollen - wolle sie nicht mehr darstellen. Die frühere brandenburgische Ministerin war Ende November an Krebs gestorben. Sie habe zu Hildebrandt eine persönliche Beziehung aufgebaut und fände es jetzt pietätlos, sie noch einmal auf der Bühne zu spielen, sagte Engelke.

Frauen und Männer hätten einen unterschiedlichen Humor, meinte der TV-Star. Es gebe kaum Frauen, die Sketche schrieben. Einer der Gründe sei ihrer Ansicht nach, dass Männer schneller auf den Punkt kämen und in ihrer Arbeit stringenter seien. Frauen verzettelten sich manchmal etwas und ´psychologisieren mehr an Stellen, an denen es gar nicht so angebracht ist". Was den Humor betreffe, seien Frauen ´auch im Lachen etwas differenzierter als die Männer". Sie gingen oft einen kleinen Umweg, Männer dagegen lachten viel direkter.

Frauen nähmen auch Kritik viel persönlicher, sagte Engelke, nahm sich davon aber aus. ´Da bin ich, glaube ich, sehr männlich." Sie lasse sich von dem, was in den Medien über sie geschrieben wurde, nur wenig beeindrucken. ´Ich fühle mich jetzt gerade so wohl mit dem, was ich seit einigen Jahren so mache, dass ich da nicht mehr so darauf reagiere." Allerdings wundere sie sich manchmal, was über sie geschrieben werde, wie zum Beispiel jetzt, wo im Zusammenhang mit der neuen Sendung in vielen Medien von Comeback die Rede sei.

Für die Zukunft schloss Engelke eine Fortsetzung ihrer Serie ´Anke - Die Sitcom" nicht aus. Außerdem würde sie gerne weitere Filme drehen. ´Da tut sich in diesem Jahr noch was", sagte sie, ohne Einzelheiten zu nennen. Ihre nächsten Projekte sind die Berlinale - von dort aus berichtet sie im Februar jeden Morgen für ARD und ZDF - sowie die Comedy-Gala in Montreux. Die Sketch-Comedy ´Lady-Kracher", in der Engelke in 250 Frauenrollen schlüpft, läuft in 13 Folgen jeweils freitags um 22.15 Uhr.

(RPO Archiv)
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