Zwintschöna: Mordprozess um Familientragödie neu aufgerollt Angeklagter legt Geständnis ab

Halle (dpa). Im Prozess um eine Familientragödie mit fünf Toten hat der angeklagte Familienvater am Mittwoch vor dem Landgericht Halle ein Geständnis abgelegt. Der 42-jährige Dachdecker gab zu, im März dieses Jahres in Zwintschöna (Sachsen-Anhalt) seine Ehefrau und seine vier Kinder mit der Axt erschlagen beziehungsweise mit Kissen erstickt zu haben. Danach habe er versucht, sich das Leben zu nehmen.

In dem von einem Großaufgebot an Medien begleitete Prozess schilderte der Mann den Hergang der Bluttat. Danach brachte er noch mehrere Tage in dem Reihenhaus zu, in dem er seine Familie getötet hatte. Zum Tathergang sagte er, "das lief wie ein Film ab, denken war nicht mehr möglich". Die Leichen waren von einem Gerichtsvollzieher am Tag der anstehenden Zwangsräumung entdeckt worden. Als Motiv sehen die Ermittler hohe Mietschulden.

Der Mann ist wegen vierfachen Mordes und Totschlags in einem Fall angeklagt. Die 1. große Strafkammer hatte zu Beginn der Verhandlung entschieden, dass die Öffentlichkeit während des voraussichtlich bis Januar dauernden Prozesses nur dann ausgeschlossen werden soll, wenn die Intimsphäre des Angeklagten verletzt werden könnte.

(RPO Archiv)
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