42-Jähriger startet Rekordversuch Amerikaner will drei Wochen Achterbahn fahren

Haßloch (rpo). Der US-Amerikaner Richard Rodriguez will drei Wochen lang Achterbahn fahren und damit einen neuen Weltrekrod aufstellen. Die Aktion startete im Holiday Park in Haßloch in der Pfalz. Rodriguez will den neuen Rekord auf der 1,3 Kilometer langen Achterbahn "Expedition Geforce" aufstellen.

"Das ist der härteste Marathon, den ich je durchgeführt habe", sagte Rodriguez, der in seinem Hauptberuf als Hochschullehrer in Chicago arbeitet. Auf herkömmlichen Achterbahnen habe er in der Vergangenheit zum Zeitvertreib gelesen oder Musik gehört. Dies sei auf der "Geforce" wegen der extremen Belastungen, denen der Körper während der Fahrt ausgesetzt sei, nicht möglich.

Als Megacoaster werden Achterbahnen bezeichnet, die extrem steile Abfahrten von einer Höhe von mindestens 45 Metern bieten. Die "Expedition Geforce" ist an ihrem höchsten Punkt 62 Meter hoch. Der Neigungswinkel der Bahn liegt bei bis zu 82 Grad. Bei Abfahrten werden die Fahrgäste auf maximal 120 Stundenkilometer beschleunigt. Die Passagiere der Achterbahn müssen dabei Fliehkräfte vom viereinhalbfachen der Erdanziehung aushalten. Rodriguez wird während des Rekordversuchs pro Tag zehn Stunden in der Achterbahn sitzen. Pro Stunde darf er fünf Minuten Pause machen.

"Das ist meine Art, Abenteuer zu erleben", sagte Rodriguez, der bislang 14 Weltrekorde im Achterbahnfahren aufgestellt hat. Sein persönlicher Rekord liegt nach eigenen Angaben bei 100 Tagen, wenn auch auf einer kleineren Achterbahn. Besonders schwierig werde die erste Woche werden, sagte der 42-Jährige. Fünf bis sieben Tage dauere es erfahrungsgemäß, bis sich der Körper auf die Belastung eingestellt habe. Danach sei meist schlechtes Wetter die größte Herausforderung: "Manchmal ist es so wie aus einem fahrenden Auto den Kopf zum Fenster herauszustrecken."

Überwachung durch Ärzteteam

Um gesundheitliche Schäden auszuschließen, wird der US-Amerikaner nach Angaben von Holiday-Park-Chef Wolfgang Schneider von einem Ärzteteam überwacht. Die bei Rodriguez gemessenen Daten, wie etwa Herzfrequenzen oder die Ausschüttung von Stresshormonen, werden von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt in Köln sowie dem flugmedizinischen Institut der Luftwaffe im bayerischen Fürstenfeldbruck ausgewertet.

Kampfpiloten müssten beim Flug zwar weitaus höhere Belastungen aushalten, sagte Oberstarzt Hans Pongratz von der Luftwaffe am Donnerstag. Interessant sei allerdings, wie sich eine Langzeitbelastung wie sie auf Rodriguez zukomme, auf den menschlichen Körper auswirke. Hier sei aus flugmedizinischer Sicht mit neuen Erkenntnissen zu rechnen.

(RPO Archiv)
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