Finanzskandal um Stiftung Vorwürfe gegen spanische Königstochter Cristina

Palma de Mallorca · Prinzessin Cristina von Spanien, die zweitälteste Tochter von König Juan Carlos, ist in einem Finanzskandal von einem der Angeklagten mitverantwortlich gemacht worden.

 Nun wird auch Prinzessin Cristina von Spanien im Skandal um eine Stiftung belastet.

Nun wird auch Prinzessin Cristina von Spanien im Skandal um eine Stiftung belastet.

Foto: dpa, Xavier Bertral

In der des Betrugs beschuldigten gemeinnützigen Stiftung "Instituto Noos" habe Cristina (47) als eines von fünf Vorstandsmitgliedern alle Entscheidungen mitbeschlossen, sagte Diego Torres bei seiner Vernehmung vor Gericht am Samstag in Palma de Mallorca aus. Cristina-Ehemann Iñaki Urdangarin und sein Ex-Geschäftspartner Torres sind wegen Betrugs angeklagt. Sie stehen unter anderem im Verdacht, als Chefs von "Noos" Steuergelder in Millionenhöhe unterschlagen und Fördergelder auf private Konten abgezweigt zu haben.

Die Anweisung der Royals habe gelautet, "den Schein zu wahren", sagte Torres weiter. Die Aktivitäten von "Noos" habe das Königshaus "gekannt und beschützt". Im Wohnsitz von Juan Carlos, dem Zarzuela-Palast am Stadtrand von Madrid, seien sogar Geschäftsgespräche mit Partnern der Stiftung unter anderem zur Organisation eines Sportforums geführt worden. Die Frage von Ermittlungsrichter José Castro, ob der König zugegen gewesen sei, habe Torres allerdings verneint, berichteten Medien unter Berufung auf Justizkreise.

Urdangarin (45), ein früherer Handballstar, soll am kommenden Samstag erneut von Richter Castro vernommen werden. Der Königsschwiegersohn hat bisher die meisten Vorwürfe zurückgewiesen und Torres die Verantwortung zugeschoben. Bei dem vor gut einem Jahr aufgedeckten Skandal ist Urdangarin der erste Angehörige des Königshauses, der in der Geschichte der spanischen Monarchie in einem Finanzskandal als Beschuldigter vor Gericht erscheinen muss.

(dpa/felt)
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