Informationen über Schwangere gesammelt Radiosender horcht mit Trickanruf Kates Klinik aus

London · Sie gaben sich als Queen Elizabeth II. und Prinz Charles aus: Australische Radiomoderatoren haben mit verstellten Stimmen Informationen über die schwangere Kate im Krankenhaus ausgeforscht.

Die schwangere Kate bekommt Besuch in der Klinik
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Die schwangere Kate bekommt Besuch in der Klinik

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Sie hatten in der exklusiven Privatklinik in London angerufen und nach dem Gesundheitszustand der Frau von Prinz William gefragt, berichtete der Sender BBC. Ihren Trickanruf fanden die Australier dann doch etwas forsch: Sie entschuldigten sich am Mittwoch. Das Krankenhaus kündigte eine interne Untersuchung an.

Herzogin Kate liegt wegen extremer Schwangerschaftsübelkeit seit Montag in der Klinik, die von Journalisten belagert wird. Eine Krankenschwester soll den Anrufern auf die Frage nach Kate gesagt haben: "Sie schläft gerade und hatte eine ruhige Nacht. Wir haben ihr Flüssigkeit gegeben, sie ist derzeit stabil." Das King Edward VII. Hospital entschuldigte sich. Der Anruf sei verachtenswürdig, sagte ein Sprecher.

Der 30-Jährigen geht es nach Angaben des Palastes besser. Sie musste auch ihren dritten Tag im Krankenhaus nicht alleine verbringen. Prinz William besuchte sie erneut.

Der Zweite der Thronfolge sorgte für ein Aufatmen der Nation: Auf dem Titel von fast jeder britischen Zeitung war am Mittwoch das Gesicht Williams zu sehen, wie er nach einem Besuch bei Kate am Dienstagabend lächelnd aus dem Krankenhaus kommt. Vorher hatte es erstmals geheißen, dass es der Herzogin bessergehe.

Immenser Medienrummel

Aus Mangel an verlässlichen Informationen wird zurzeit jede Gesichtsbewegung - wie eben das Lächeln Williams - als Zeichen gewertet. Vor der Klinik herrscht medialer Belagerungszustand. Ein US-Fernsehsender ist mit elf Mitarbeitern im Rund-um-die-Uhr-Einsatz, wie der "Guardian" über die "Royal Baby Mania" berichtet. Auch TV-Teams aus Australien, Mexiko, Japan, China und den meisten europäischen Staaten machen Live-Schaltungen.

Britische Medien gingen der Frage nach, wie Kate und William in Zukunft ihr Familienleben organisieren könnten. William arbeitet momentan als Hubschrauber-Rettungspilot in Wales. Im kommenden Sommer läuft seine Zeit dort aus. Dann könnte er entweder weitere militärische Pflichten annehmen oder sich ganz auf seine Rollen als Zweiter der Thronfolge und Familienvater konzentrieren.

William und Kate wohnen - wenn sie in London sind - in einem Gartenhaus des Kensington Palastes. Im Sommer sollen sie in ein dann fertig renoviertes Appartement des Anwesens ziehen.

Die Regierung will sich dafür starkmachen, schnell die Formalien umzusetzen, die nötig sind, um die britische Thronfolgeregelung zu ändern. Ein erstgeborenes Kind von William und Kate würde in jedem Fall den dritten Platz in der Thronfolge bekommen - egal, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Die Änderung, zu der in den Ländern, in denen Queen Elizabeth II. Staatsoberhaupt ist, Gesetzesänderungen nötig sind, ist im Prinzip beschlossen. Es müssen aber noch formale Schritte umgesetzt werden.

Unterdessen mehren sich Vermutungen, dass Kate Zwillinge erwarten könnte. Diese Spekulation war aufgekommen, weil werdende Mütter von Mehrlingen häufiger an der schweren Übelkeit leiden. Bei mehreren Buchmachern stiegen die Wetten auf Zwillinge rapide an. Bei den Tipps für einen Namen setzte sich Elizabeth für ein Mädchen an die Spitze.

(dpa)
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