Queen beginnt Jubiläumsfeier bei Pferderennen Queen Elizabeth II - die Pferdenärrin der Nation
London · Mit 41 Salut-Schüssen und der Ankunft der britischen Königin Elizabeth II. beim Pferderennen in Epsom haben am Samstag die offiziellen Feierlichkeiten zum 60. Thronjubiläum der Queen begonnen. Queen Elizabeth II. ist als wahre Pferdenärrin bekannt. Sie reitet, züchtet und lässt rennen. Angefangen hat alles mit einem Pony.
Zehntausende Menschen jubelten der in royalblau gekleideten Jubilarin entlang der Rennstrecke zu. Begleitet wurde sie unter anderem von ihrem Mann Prinz Philip, ihrem Sohn Prinz Andrew und dessen Töchtern Beatrice und Eugenie.
Die walisische Sängerin Katherine Jenkins sang die Nationalhymne "God save the Queen". An der Londoner Tower Bridge und anderen Orten wurden derweil Salutschüsse abgefeuert.
Alles begann mit einem Ponny
Dass die Feierlichkeiten zum Thronjubiläum mit einem Pferderennen beginnen, ist kein Zufall. Denn die Queen ist als wahre Pferdenärrin bekannt. Noch mehr als ihre Pferde soll sie angeblich nur noch ihre Hunde lieben.
"Peggy" ist an allem Schuld. Das kleine Shetland-Pony war das erste Pferd der Queen. Die heutige Monarchin, damals gerade mal vier Jahre alt und noch "Lilibet" gerufen, wurde durch das Geschenk ihres Großvaters zur stolzen Pferdebesitzerin. Aus der kindlichen Liebe zu dem Pony wurde über die Jahre eine Obsession.
Die Queen ist heute, 82 Jahre später, oberste Pferdenärrin im pferdeverrückten Großbritannien.
Pferde der Queen haben über 600 Rennen gewonnen
Bei ihrer Krönung im Juni 1953 wurde die junge Monarchin von einer Hofdame gefragt, ob alles in Ordnung sei. Statt an Krone und Zepter schien Ihre Majestät auch an diesem historischen Tag nur an das eine zu denken: "Der Captain hat gerade angerufen, Aureole läuft wirklich gut", war die Antwort. Aureole war damals der Star im Rennpferde-Stall der Queen.
Die königliche Stute wurde im Jahr der Krönung Zweite im berühmten Epsom-Derby. 59 Jahre später martiert das traditionsreiche Rennen den Aufakt für die offiziellen Feierlichkeiten zum 60. Thronjubiläum der Königin. Der Grund: Sie wollte den geliebten Besuch auf der Rennbahn einfach nicht ausfallen lassen. "Die Pferde der Queen laufen auf höchstem Niveau seit mehr als 60 Jahren", sagte Renndirektor Rupert Trevelyan am Samstag dem Sender Sky News. "Es ist ihre Passion." Pferde der Queen haben über die Jahre mehr als 600 Rennen gewonnen.
Legendäre Reiterin
Als Züchterin von Rennpferden ist die Queen eine Choriphäe.
Täglich soll sie auch heute noch die "Racing Post" lesen, eine Fachzeitung für Galopprennsport. Die Platzdeckchen auf dem Esstisch in ihrer Privatresidenz Sandringham zieren die Bilder berühmter Jockeys. Mit den Reitern fachsimpelt die Queen noch immer. Und selbst wenn die Rassehengste die vielversprechendsten Stuten decken, ist sie hin und wieder gern dabei. Auf einem Staatsbesuch in Irland im vergangenen Jahr bekam sie eine Samenprobe des berühmten irischen Deckhengstes "Big Bad Bob" geschenkt.
Die Bilder von der Queen als Reiterin sind legendär - zum Beispiel an der Seite von US-Präsident Ronald Reagan 1982, als die beiden Staatsoberhäupter durch den Park von Windsor Castle ritten. Einen Reithelm trägt Ihre Majestät nie, stattdessen ein Kopftuch. Die aufwendig drapierte Frisur könnte leiden. Ob sie ab und zu immer noch in den Sattel steigt, ist nicht überliefert - auch wenn es britische Zeitungen immer wieder standhaft behaupten.
Die Liebe zu den Pferden hat die Queen weitergegeben. Ihre Tochter Prinzessin Anne schaffte es in die reiterliche Weltklasse, wurde 1971 Europameisterin im Vielseitigkeitsreiten und nahm in derselben Disziplin 1976 an den Olympischen Spielen in Montreal teil. Auch Queen-Enkelin Zara Phillips ist schnurstracks in diese Fußstapfen getreten. Sie wurde 2006 in Aachen sogar Weltmeisterin. Einen höheren Stellenwert als Pferde haben bei Hofe nur noch die Corgis. "Die Queen mag Hunde, Pferde, Männer und Frauen - in dieser Reihenfolge", schrieb ihr Biograf Graham Turner.