Standarte, Myrte und Brief Das schmückte den Sarg von Queen Elizabeth

London · Am Montag wurde Königin Elizabeth II. in London beigesetzt. Ihren Sarg schmückten Blumen aus ihren Gärten - und ein ganz besonderer Brief.

So trauert die königliche Familie um die Queen
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Hier trifft die königliche Familie zur Beisetzung der Queen ein

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Foto: AFP/HANNAH MCKAY

Die Beisetzung von Königin Elizabeth II. am Montag in London war ein mediales Großereignis - rund vier Milliarden Zuschauerinnen und Zuschauer nahmen an ihren Fernsehgeräten teil, 2.000 geladene Gäste, darunter Hunderte Staats- und Regierungschefs sowie Würdenträger und gekrönte Häupter aus aller Welt, gaben in der Westminster Abbey der Queen das letzte Geleit.

Der Sarg der Monarchin, die 70 Jahre auf dem englischen Thron saß, war vor der Beisetzung vier Tage lang in der Westminster Hall aufgebahrt - auch hier erwiesen Hunderttausende ihrer Königin die letzte Ehre, die BBC übertrug die Aufbahrung knapp 110 Stunden im Live-Stream.

Queen Elizabeth II. - ihre letzte Reise von Balmoral Castel nach London
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Von Balmoral Castel nach London - Die letzte Reise der Queen

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Foto: AFP/PAUL ELLIS

Auf dem Sarg, der schon vor 32 Jahren gefertigt wurde, lagen Königskrone, Zepter und Reichsapfel, die königliche schottische Standarte und ein Kranz aus Blumen, der auf Wunsch ihres Sohns König Charles III. zusammengestellt wurde. Die Pflanzen stammen aus den Gärten ihrer Residenzen Buckingham-Palast und Schloss Windsor sowie von Charles' Landsitz Highgrove House. Dazu gehörten Rosmarin, der Gedenken symbolisiert. Die genutzte Myrte - Symbol für eine glückliche Ehe - wurde aus einer Pflanze geschnitten, die einst aus einem Myrtenzweig im Hochzeitsstrauß der Königin gezogen worden war. Ebenfalls enthalten waren Stieleiche als Zeichen für die Kraft der Liebe, Pelargonien, Gartenrosen, Hortensien, Sedum, Dahlien und Witwenblume. Der Kranz war in Gold, Rosa und tiefem Burgunderrot sowie einem Hauch von Weiß gehalten - den Farben der königlichen Standarte.

In dem Kranz thronte ein persönlicher Brief ihres Sohnes. Auf diesem war zu lesen: „In liebevoller und treuer Erinnerung. Charles R.“ Das „R.“ steht für Rex, das lateinische Wort für „König“. Über den Inhalt des Briefes ist nichts bekannt.

Persönliche Worte mit auf die letzte Reise zu geben, hat auch im britischen Königshaus Tradition. Als der 2021 verstorbene Ehemann von Königin Elizabeth II, Prinz Philip, zu Grabe getragen wurde, gab die Queen ihm einen letzten Gruß mit. Und auch auf dem Sarg von Prinzessin Diana, die 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam, sah man in den Blumen, die diesen schmückten, einen Brief, den das schlichte Wort „Mummy“ zierte.

Auch die Enkelinnen der Queen, Beatrice und Eugenie, habe sich mit einem Brief von ihrer „liebsten Granny“ verabschiedet.

„Wie so viele dachten wir, Du würdest für immer hier sein. Und wir vermissen Dich furchtbar“, schrieben die Töchter von Prinz Andrew in einem am Samstag veröffentlichten Brief an ihre Großmutter. „Du warst unsere Matriarchin, unsere Führungsfigur, die liebende Hand auf unserem Rücken, die uns durch diese Welt führte“, betonten die Prinzessinnen. „Du hast uns so viel gelehrt, und wir werden diese Lektionen und Erinnerungen für immer im Herzen behalten.“

Die Schwestern dankten der Queen. Sie habe sie zum Lachen gebracht, sie eingebunden, mit ihnen Beeren gepflückt. „Tschüss, liebe Oma, es war die Ehre unseres Lebens, Deine Enkelinnen zu sein, und wir sind so stolz auf Dich. Wir wissen, dass der liebe Onkel Charles, der König, Deinem Beispiel folgend regieren wird und sein Leben ebenfalls dem Dienst verpflichtet hat“, betonten Beatrice (34) und Eugenie (32) und schlossen: „Gott schütze den König.“

(mit Material der dpa)
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