Wann dankt Königin Elizabeth ab? Prinz Charles trinkt Tee und wartet

London · Der Rücktritt von Königin Beatrix hat die Spekulationen um die Thronfolge in Großbritannien wieder aufleben lassen. Wie stehen die Chacen für Prinz Charles auf die Krone? Um ehrlich zu sein, nicht besonders gut.

Elizabeth die II.: Die schönsten Bilder aus dem Familienalbum
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Die niederländische Königin wird sich am 30. April in den Ruhestand verabschieden. Ihre Abdankung hat Diskussionen über die Nachfolge in anderen Königshäusern angefacht. Für die meisten von Beatrix' Monarchen-Kollegen kommt dieser Schritt nicht infrage.

Auch nicht für die britische Königin Elizabeth II. Ihr Amt sieht sie als Lebensaufgabe an. Das hatte sie bereits während einer Rede als 21-Jährige in Südafrika angekündigt. Von der Krone kann Prinz Charles (64) also künftig nur träumen.

Die Chancen, dass die Queen abdanken und das Zepter übergeben könnte, stehen bei null, vermuten Insider. Besonders das vergangene Jahr mit dem Diamantenen Thronjubiläum wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen, den Thron freizumachen für ihren Sohn: Es gab Paraden, Reisen, Ehrungen — viel schöner könnte ein Abschied nicht sein.

Elizabeth II. hat diesen Moment verstreichen lassen. "Wenn wir darauf warten, dass sie die Verantwortung an die nächste Generation übergibt, glauben wir auch daran, dass Elvis Presley als Jockey beim Pferderennen in Ascot auftaucht", schreibt die "Daily Mail".

Für Elizabeth II. ist eine Abdankung negativ behaftet. Ihr Onkel, Edward VIII. zwang die Monarchie 1936 beinahe in die Knie, weil er aus Liebe zur geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson auf die Krone verzichtete. Zudem spricht die Tradition gegen einen Rücktritt. In der mehr als 1000-jährigen Geschichte der Monarchie trennte meist erst der Tod die Könige vom Thron.

Ganz anders in den Niederlanden. Dort gibt es eine regelrechte Abdank-Tradition. Beatrix ist nach ihrer Mutter Juliana und ihrer Großmutter Wilhelmina bereits die dritte Königin in Folge, die freiwillig ihren Posten weitergibt. "Charles muss sich manchmal wünschen, die niederländische Staatsangehörigkeit annehmen zu können", kommentiert der "Daily Telegraph". "Britische Könige dürfen verrückt oder Einsiedler werden, aber sie harren aus, bis der Tod ihnen die Krone entreißt."

Immerhin: Mittlerweile sprechen sich zunehmend mehr Briten für Charles als König aus, nachdem er lange Zeit sehr unbeliebt war.

Der beste Thronfolger der Geschichte

Aber er ist nicht der Einzige, der Geduld üben muss. Ein Rücktritt des spanischen Königs Juan Carlos (75) gilt als ausgeschlossen. Dabei ist seine Gesundheit angeschlagen, er erholt sich nur langsam von drei Hüftoperationen.

Kronprinz Felipe, der gestern seinen 45. Geburtstag feierte, ist in der Bevölkerung beliebt und gilt als "der bestqualifizierte Thronfolger in der Geschichte Spaniens". "Aber ich fühle mich in bester Form, bin voller Energie und habe vor allem die Lust, weiterzumachen", sagte der König Anfang Januar an seinem 75. Geburtstag.

In Schweden ist alles möglich

Schwedens König Carl XVI. Gustaf scheint einen Rücktritt nicht ganz so rigoros auszuschließen. In Umfragen spricht sich die Mehrheit der Schweden für dessen Thronverzicht zugunsten seiner Tochter Kronprinzessin Victoria (35) aus. Aber noch sei das für den 66-Jährigen "nicht aktuell", sagte ein Hofsprecher gestern.

Ausschließen wollte er es aber auch nicht. Die skandinavische Verwandtschaft aus Norwegen ist da schon eindeutiger: "Man ist so lange König, wie man lebt", ließ Regent König Harald V. (75) ausrichten. Dänemarks Königin Margrethe II. (72) sagte zuletzt beim 40. Thronjubiläum 2012 über ihr Amt: "Ich war immer der Meinung, dass es eine Verpflichtung fürs Leben ist."

Etwas anders sieht das in Belgien aus: König Albert II. wird im Juni 79 Jahre alt. Es ist kein Geheimnis, dass er gerne in diesem Jahr zurücktreten würde. Doch die schwierige politische Lage in dem kleinen Königreich spricht laut Beobachtern dagegen. Zudem hat Kronprinz Philippe (52) bisher nicht so richtig die Herzen der Belgier erobern können — ganz anders als seine Frau, Prinzessin Mathilde (40), eine ausgebildete Logopädin.

(RP/csr)
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