Trotz Anweisung des Richters Prinz Harry fehlt bei Prozess-Beginn gegen Boulevardpresse
London · Obwohl er durch den Richter angewiesen worden war, am ersten Prozesstag anwesend zu sein, hat der britische Prinz Harry beim Beginn seines Verfahrens gegen den Verleger der Boulevardzeitung „Daily Mirror“ wegen Hacking-Vorwürfen gefehlt.
„Ich bin etwas überrascht“, ließ Richter Timothy Fancourt zu der Abwesenheit Harrys am Montag wissen. Er habe den Prinzen angewiesen, zum ersten Prozesstag vor Gericht zu sein. Harrys Rechtsvertretung teilte mit, er könne nach den Eröffnungsplädoyers nicht aussagen, weil er erst am Sonntag nach der Geburtstagsfeier für seine Tochter Lilibet aus Los Angeles losgeflogen sei.
Harry soll am Dienstag (6. Juni 2023) aussagen. Seine Rechtsvertretung wurde aber vergangene Woche darüber in Kenntnis gesetzt, dass der 38-Jährige schon am (heutigen) Montag am High Court in London anwesend sein sollte, für den Fall, dass die Eröffnungsplädoyers früher vorbei seien.
Andrew Green, ein Anwalt des beschuldigten Zeitungsverlegers Mirror Group Newspapers, sagte, es bereite ihm große Unruhe, dass Harry beim Prozessbeginn nicht anwesend sei.
In dem Fall wirft Harry der Boulevardpresse vor, ihn auf illegale Weise ausspioniert zu haben. Mirror Group Newspapers bestreitet, das Telefon Harrys abgehört zu haben.
Harry wird als erstes Mitglied der britischen Königsfamilie seit mehr als 100 Jahren vor Gericht aussagen. Es wird erwartet, dass er dabei seine Verzweiflung und seinen Ärger aufgrund der Beobachtung durch die Medien schildert. Harry hat gesagt, dass er und seine Frau Meghan wegen Belästigung durch die britische Presse 2020 in die USA gezogen seien.