Letizia Ortiz wurde 2004 Spaniens erste bürgerliche Königsgemahlin. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, da sie losgelöst von gesellschaftlichen Zwängen und Hierarchien unbeirrt ihren Weg geht, verschaffte sich die charakterstarke Monarchin immer mehr Respekt. Als eine große Stütze für ihren Mann und für ihr großes soziales Engagement schafft sie es, das Ansehen der spanischen Krone zu verbessern. Ein Porträt in Bildern.

Letizia Ortiz Rocasolano wurde am 15. September 1972 als Tochter eines Journalisten und einer Gewerkschafterin im nordspanischen Oviedo geboren und wuchs gemeinsam mit ihren drei Schwestern auf. (Foto, 2020)

Quelle: dpa, kna

Mit 15 zog sie mit ihrer Familie nach Madrid. Dort studierte sie, später auch in Mexiko, Journalismus. Als Politik-Redakteurin bei Zeitungen und anschließend als TV-Nachrichtensprecherin machte sie schnell Karriere. Im Jahr 2000 wurde sie als beste Journalistin Madrids unter 30 ausgezeichnet. (undatiertes Foto)

1998 heiratete sie ihren Lehrer, Alonso Guerrero, den sie bereits 10 Jahre kannte. Ein Jahr später folgte die Scheidung. (Foto, 2015)

2002 lernte sie bei einem Abendessen König Felipe kennen. In den 20 Jahren ihrer Beziehung gab es keinerlei Gerüchte über das Traumpaar. Dennoch hatte „Leti“ zu Beginn ihrer Beziehung mit Felipe einen schweren Start. Zeitweilig „war sie die am schlechtesten behandelte Frau der spanischen Gesellschaft“, schrieb der Journalist Fernando Ónega ohne jegliche Übertreibung. Es habe „Hunderte verletzende und gnadenlose Medienberichte“ gegeben. (Undatiertes Foto)

Auch ihr Ex-Mann Guerrero schrieb 2018 einen autobiografischen Roman mit dem Titel „El amor de Penny Robinson“ (Die Liebe der Penny Robinson). Und auch zwei Enthüllungsbücher zeichneten ein wenig schmeichelhaftes Bild über sie. (Undatiertes Foto)

Die Spanier waren an eine leise, gefügige, fast untertänige Königin Sofia gewöhnt, die sich stets im Schatten von Juan Carlos I. bewegte. Eine eigenwillige Frau mit modernen Charakter war für die Bevölkerung etwas neues. „Egal, was sie machte oder anzog: Sie wurde immer kritisiert, stets mit Königin Sofia verglichen“, so Königshausexpertin Eyre. Allein die Tatsache, dass sie zuvor schon einmal zivil verheiratet war, wurde ihr zur Last gelegt. (Undatiertes Foto)

Das Letizia von Spanien eine Frau mit Charakter ist, bewies sie schon bei ihrer Verlobungsfeier mit Kronprinz Felipe im November 2003. "Lass mich ausreden!" - so fiel sie dem Thronfolger vor Millionen Fernsehzuschauern ins Wort, als dieser sie im Gespräch mit Reportern unterbrechen wollte. Traditionalisten empörten sich wegen dieser Brüskierung. (Foto, 2022)

So wurde Letizia immer unsicherer und schließlich zur Eisprinzessin, die niemanden an sich heranließ. (Undatiertes Foto)

Im Mai 2002 folgte dann die royale Hochzeit. Letizia Ortiz wurde somit Spaniens erste bürgerliche Königsgemahlin. Viele Spanier begrüßten, dass sie frischen Wind in die Monarchie brachte. Dies habe auch Felipe genutzt. (Undatierte Bildkombo)

Über Letizias Verhältnis zum früheren König und Schwiegervater Juan Carlos I. ist wenig bekannt. Dieser soll gegen die Hochzeit gewesen sein, wird kolportiert. "Du richtest die Monarchie zugrunde", soll er dem Kronprinzen damals gesagt haben. "Entweder ich heirate sie oder ich schmeiße alles hin", entgegnete Felipe nach Angaben der Journalistin und Königshausexpertin Pilar Urbano. (Undatiertes Foto)

Aus der Ehe mit König Felipe VI. gehen zwei Kinder hervor: Infantin Leonor (r), Fürstin von Asturien, und Infantin Sofia. (Undatiertes Foto)

Ihr Image der Eisprinzessin änderte sich, als Juan Carlos nach einer Reihe von Skandalen 2014 abdankte und ihr Mann Felipe den Thron bestieg. Seit sie als Königin im Palast mitentscheiden kann, ist sie wieder die alte Letizia - selbstsicher, bestimmt und neugierig. (Undatiertes Foto)

Die Medien, vor allem die Klatschpresse, beobachten jedes Detail, seien es nun ihre Kleider - sie trägt ausschließlich Modelle spanischer Designer -, ihre Frisuren oder ihre schlanke Figur. Als 2005 Spekulationen aufkamen, sie leide an Essstörungen, sah sich das Königshaus sogar veranlasst, dies in einem Leserbrief an eine Zeitung zu dementieren. Großen Anteil nahm die Presse, als ihre jüngste Schwester Erika 2007 tot in der Wohnung aufgefunden wurde. Das Foto zeigt im Jahr 2020 das neue offizielle Porträt von Königin Letizia)

Letizia von Spanien setzt sich unermüdlich für Frauenrechte, gegen Frauenhandel, Prostitution und häusliche Gewalt ein. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine trug sie eine Bluse, deren Farben ihre Solidarität mit dem Land untermauerte. (Undatiertes Foto)

Ihre Reden und Statements schreibt die frühere TV-Journalistin selber - und immer wieder findet sie treffende, überzeugende und alarmierende Worte. Für die sozial engagierte Königin, die sich besonders für Themen wie Gesundheit, Ernährung und Bildung einsetzt, sind Ausstellungseröffnungen und Empfänge von Staatsgästen eher ein unwichtigerer Teil ihrer Arbeit.

Das Foto zeigt sie im Zentrum des Roten Kreuzes in Madrid, wo sie mit einer älteren Frau telefoniert, um sich während der Corona-Krise über ihren Gesundheitszustand zu informieren.

Königin Letizia von Spanien hasst es, wenn Medien nur über ihre Haare und ihre Kleider berichten, anstatt über ihre humanitären Arbeit. (Foto, 2022)

Sie fährt lieber wie Anfang Juni nach Mauretanien, um in dem afrikanischen Land spanische Entwicklungsprojekte anzustoßen. Sie bereiste zahlreiche lateinamerikanische Länder, um Frauenschutzprojekte zu fördern und - wie kurz vor Weihnachten 2020 - in Honduras den Hurrikan-Opfern persönlich spanische Hilfspakete zu bringen.

2021 sprechen Felipe VI. (l), König von Spanien, und Königin Letizia mit einem Mann, der wegen des Ausbruchs des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma evakuiert wurde und sich in der Kaserne El Fuerte aufhält.

Die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Letizia Ortiz Rocasolano, hat es geschafft, dass von Affären und Finanzskandalen des Alt-Königs Juan Carlos angekratzte Image der Monarchie wieder aufzupolieren, versichert Königshausexpertin Eyre. Vor allem gelang es ihr, König Felipe näher ans Volk zu bringen.

Felipe VI. (3. v.l.), König von Spanien, und seine Frau Letizia (3.v.r.) empfangen 2019 die spanische Basketballnationalmannschaft nach ihrem Sieg bei der Weltmeisterschaft in China.

Letizia von Spanien geht mit ihm gerne ins Kino oder zum Essen ins Zentrum von Madrid. Mit ihren Freundinnen ist sie auf Konzerten zu sehen. Im Sommer rockte sie noch mit ihren Töchtern auf einem Konzert von Harry Styles ab.

Spaniens Königsfamilie, Infantin Sofia (l-r), die ehemalige Königin Sofia, König Felipe VI., Prinzessin Leonor, Irene von Griechenland und Königin Letzia, auf dem Weg zum Abendessen während ihrer Sommerferien auf Mallorca 2022.

Letizia von Spanien gilt als „agnostisch“: als jemand, der auf die Frage nach der Existenz Gottes „Ich weiß es nicht“ antwortet. (Foto, 2022)

Trotz des untypischen Profils hat die Königin die Herzen ihres katholischen Volks erobert. (Foto, 2022)

Königin Letizia 2022 mit Ehemann Felipe, Schwiegermama Sofia und ihren Töchtern Kronprinzessin Leonor (l.) und Prinzessin Sofia auf Mallorca.

Letizia ist selbstbewusst, modern mit einem starken Charakter. Das kommt gut an in einem Land, das mittlerweile zu den progressivsten Europas gehört. Hier posiert sie mit dem französischen Präsidenten Macron, ihrem Ehemann König Felipe VI und die Frau des Präsidenten Brigitte Macron. (l-r) im Jahr 2022.

Dieses Foto wurde 2021 aufgenommen und zeigt den spanischen Dichter Francisco Brines neben Spaniens König Felipe VI. und Königin Letizia nach der Verleihung des Cervantes-Preises in Oliva, Spanien. Der Cervantes-Preis ist die höchste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt.

Grüne Augen, braunes, glänzendes Haar und modisch top gekleidet, so kennt man Königin Letizia. Inspiriert von der modernen Monarchin, gestaltete der russische Designer Sergey 2015 eine Miniaturausführung als Barbie-Puppe. Die Puppe wurde nicht versteigert, sondern wurde dem Königshaus geschenkt.

Längst hat Letizia die Herzen der meisten Spanier erobert. „Letizia ist eine moderne, emanzipierte und selbstbewusste Frau, die mit beiden Füßen auf dem Boden und im 21. Jahrhundert steht“, sagt Königshausexpertin Pilar Eyre.