Besuch in Brodowin Charles III. auf dem Ökohof: essbare Krone, Käse und Unwetter

Brodowin · Süße Torte und herzhaften Käse gab es am Donnerstag für König Charles III. im Ökodorf Brodowin. Aber nicht alle Programmpunkte konnten stattfinden. Grund war ein heftiges Unwetter.

König Charles in Brodowin: Käse, essbare Krone und Unwetter
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König Charles III. macht Käse und nascht von Zucker-Krone

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Foto: dpa/Jens Büttner

Selbst Käse hergestellt, eine wahrhaft königliche Begrüßungstorte angeschnitten, angeregte Gespräche über Bio-Landwirtschaft geführt: Diese drei Programmpunkte hat König Charles III. nach seinem Besuch im brandenburgischen Ökodorf Brodowin auf der Habenseite.

Der König habe sehr fundierte Fragen zum Thema Landwirtschaft und Anbau gestellt. „Und über Kuhmist haben wir gesprochen, und wie gut der für den Boden ist“, sagte Leonie Schürning, Assistentin der Geschäftsführung. Charles ist seit Jahrzehnten als Verfechter des Bio-Landbaus bekannt.

Das geplante Kälbchen-Streicheln fiel am Donnerstag einem heftigen Unwetter mit Blitz und Donner zum Opfer, das über dem Ökodorf niederging und das strenge Protokoll durcheinanderbrachte. Der König suchte in dieser Zeit in der Hofmolkerei Schutz, wo er Käsemasse in eine Form füllte und glatt strich. „Wir saßen quasi in der Meierei fest. Das hat uns aber die Möglichkeit gegeben, ein bisschen mit dem König zu reden, was sonst vielleicht nicht so möglich gewesen wäre“, sagte Hofbetreiberin Katja von Maltzan.

Für den Besuch des Königs hatte der Hof sich extra einen Käse ausgedacht, der mit Möhrensaft verfeinert wird - auch, um ihm die typische orangene Farbe britischen Cheddars zu geben.

Zudem gab es eine besondere Süßspeise. Zweieinhalb Wochen Produktionszeit, aber frisch: Mit einer Queen-Victoria-Torte wie aus dem Bilderbuch hat das brandenburgische Ökodorf Brodowin König Charles III. begrüßt. Gefertigt wurde das Kunstwerk aus weißer Schokolade, Edelsteinen aus Zuckerglasur, einem speziellen englischen Rührboden, englischer Buttercreme und Himbeeren, „denn der König liebt Himbeeren“, wie Konditormeisterin Antje Neumann berichtete.

Nachempfunden wurde die Torte der Krone, mit der Charles III. im Mai gekrönt wird. 21 Stunden Handarbeit investierte Neumann nach eigenen Worten in das Zehn-Kilo-Prachtstück. „Ich habe schon für den Reichstag gebacken, aber das ist die Krönung hier jetzt“, schwärmte Neumann, die seit etwa vier Jahren im Ökodorf Brodowin arbeitet.

Der Besuch auf dem rund 80 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Hofs in der Schorfheide dürfte für den König eine Herzensangelegenheit sein. Charles setzt sich seit Jahrzehnten für die biologisch-dynamische Landwirtschaft ein und gilt vielen als Vorreiter auf dem Gebiet. Das Ökodorf Brodowin, das 1991 aus einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) hervorging, wirtschaftet nach den Demeter-Richtlinien.

(ele/dpa)
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