Britische Medien Kates Schwester Pippa hat sich verlobt

London · Pippa Middleton ist nach der Hochzeit ihrer Schwester steil aufgestiegen - und dann tief gefallen. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag ist ihr Image eher das eines Party-Girls, als das einer ernstzunehmenden Karrierefrau. Jetzt scheint sie zumindest in ihrem Privatleben aufzuräumen: Einem Medienbericht zufolge hat sie sich verlobt.

Kates Hochzeit bescherte Pippa nur vorübergehend den Imagewechsel
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Kates Hochzeit bescherte Pippa nur vorübergehend den Imagewechsel

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Nach einigen amourösen Abenteuern in Adelskreisen ist Pippa mit dem fünf Jahre älteren Banker Nico Jackson liiert. Wie der britische "Mirror" berichtet, will das Paar angeblich schon im kommenden Frühjahr heiraten. Die Hochzeit könnte der 29-Jährigen endlich einmal wieder positive Schlagzeilen bringen.

Als Pippa Middleton im April 2011 in einem atemberaubenden weißen Kleid als Brautjungfer für ihre Schwester Kate auftrat, war der Boulevard außer sich vor Begeisterung. Mit der schönen Schwester der Herzogin schien ein Star geboren - "Her Royal Hotness", wie die bunten britischen Blätter titelten.

Keine eineinhalb Jahre später boten die Wettbuden in London Wetten darauf feil, wie oft sich Pippa wohl bei der Niederkunft ihrer Schwester vor versammelter Fotografenmeute ins Bild drängeln werde. Pippa wird am 6. September 30 Jahre alt - und ihr Stern scheint schon wieder zu verglühen.

Was auch immer Pippa Middleton in den vergangenen Monaten anfasste - es wollte ihr einfach nicht glücken. Mal ließ sie sich mit den falschen Leuten fotografieren, wie auf einer dekadenten Party in Paris. Dann rutschte ihr das Minikleid zu hoch, wie auf der Londoner Modewoche Fashion Week. Für ihren Partyratgeber "Celebration: A Year of Festivities for Families and Friends" soll sie zwar 400 000 Pfund (rund 467 000 Euro) kassiert haben. Doch das Buch lag nicht nur wie Blei in den Regalen, es wurde sogar zur Lachnummer. In Internet-Foren machten sich Scherzkekse einen Spaß daraus, die von Pippa Middleton aufgeschriebenen Banalitäten zu karikieren.

Inzwischen schreibt die studierte Literaturwissenschaftlerin eine Kolumne mit Kochrezepten für die Supermarktkette "Waitrose". Doch noch bevor sie die erste Zeile veröffentlicht hatte, meldeten sich Leser zu Wort, die das Engagement Middletons für das Kundenmagazin als "Beleidigung" empfanden. Ihr Arbeitgeber sagte der "New York Times" kürzlich, sie arbeite "sehr hart - ein paar Tage jeden Monat oder jeden zweiten." Immerhin: Die Auflage stieg dank der prominenten Kolumnistin um 17 Prozent.

Als Pippa dann auch noch als Autorin bei dem Glamour-Magazin "Vanity Fair" einstieg, war der Spott kaum noch zu überbieten. "Es ist schwer jemanden zu finden, der das Wort "Autorin" nicht in Anführungszeichen schreibt", beschrieb "Guardian"-Kommentatorin Daisy Buchanan das Echo auf die Personalie. Dieselbe Zeitung machte sich über Pippas Hinweis in einer ihrer Kolumnen für das Gesellschaftsblatt lustig: "Nehmen Sie sich Zeit, um zum Tennis zu kommen", empfahl die sportbegeisterte Middleton-Schwester allen Tennis-Fans beim Wimbledon-Turnier. "Sonst könnten Sie in Eile kommen."

Wie konnte es dazu kommen, dass Schwester Kate nach ihrer Hochzeit mit Prinz William zur Lichtgestalt der Medien aufstieg und ihre Schwester zum bloßen Partygirl degradiert wurde? Der enorme Drang Pippas in die Öffentlichkeit im Windschatten ihrer Schwester dürfte sicher für das Image nicht hilfreich gewesen sein. "Letztlich wurde Pippa nur deswegen prominent, weil sich ihre Schwester einen Prinzen geangelt hat", mutmaßen Kritiker. Ganz ohne eigenen Beitrag lässt sich dann auch im promifreundlichen Großbritannien kein positives Image aufrechterhalten - auch wenn Pippa im Jahr 2012 vom US-Magazin "Time" noch zu den 100 einflussreichsten Personen gezählt wurde.

Viele glauben auch, dass Pippa Middleton in Bezug auf die Medien als eine Art "Blitzableiter" herhalten muss. Zwischen dem Königshaus und der Journaille herrscht seit dem tragischen Tod von Prinzessin Diana ein Burgfrieden. Kate soll nicht das Schicksal von Williams Mutter erleiden und von Paparazzi gehetzt werden. Pippa kommt als Gegenpol für die überhöhte Berichterstattung über Kate gerade recht.

Vermutlich hat Pippa Middleton höchstens einen Teil von all dem verdient. Jedenfalls können auch ihre schärfsten Kritiker nicht verschweigen, dass sie trotz des einen oder anderen Fehlversuches in ihren beruflichen Bemühungen ernsthaft engagiert ist. Als sie jüngst mit einem Beitrag für den "Spectator" Londons manchmal etwas vorlauten und schwergewichtigen Bürgermeister Boris Johnson zum Ping-Pong-Match herausforderte, hatte sie sogar die Lacher auf ihrer Seite.

Ihre sportlichen Leistungen sind ebenfalls aller Ehren wert. Im April schaffte sie sogar die "Haute Route" - ein Unterfangen in den französischen und Schweizer Alpen, das normalerweise erfahrenen Skibergsteigern vorbehalten ist.

(dpa)
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