Schwager von Spaniens König vor Gericht Staatsanwalt fordert 19,5 Jahre Haft für Inaki Urdangarin
Madrid · Die Anklage geht in die Vollen: In der Korruptionsaffäre um den Schwager des spanischen Königs, Iñaki Urdangarin, hat die Staatsanwaltschaft 19,5 Jahre Haft für den Angeklagten gefordert.
Da die Schwester des Königs aber vom veruntreuten Geld ihres Ehemanns profitiert habe, müsse sie eine Strafe von 587.000 Euro zahlen, auch wenn sie von den illegalen Aktivitäten möglicherweise nichts gewusst habe. Im Zuge der Affäre hatte Ermittlungsrichter José Castro im Juni Vorwürfe gegen 16 mutmaßlich Beteiligte erhoben, darunter Urdangarin und seine Frau. Castro muss nun in den kommenden Wochen entscheiden, ob Cristina dennoch vor Gericht muss.
Urdangarin und einem ehemaligen Partner werden beschuldigt, über die gemeinnützige Noos-Stiftung sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut und das Geld anschließend in der Firma Aizoon gewaschen zu haben. Bis zum Jahr 2006 war Cristina Mitglied im Direktorium der Stiftung, das ihr Ehemann von 2004 bis 2006 leitete. Außerdem gehört dem Paar zu gleichen Teilen das Unternehmen Aizoon.
Seit Aufdeckung des Skandals spielen Cristina und ihr Mann keine öffentliche Rolle mehr. Auch der Krönung ihres Bruders am 19. Juni blieben sie fern. Inzwischen gehören die 49-Jährige und ihre Schwester Elena der Königsfamilie formal nicht mehr an. Der Skandal um Urdangarin hatte die letzten Jahre der Regentschaft von König Juan Carlos belastet, der im Juni im Alter von 76 Jahren zugunsten seines Sohnes Felipe abdankte.