Fürst Albert II. von Monaco auf der „boot 2019“ „Es geht um das Schicksal unserer Kinder“

Düsseldorf · Fürst Albert II. von Monaco hat am Montag auf der Düsseldorfer „Boot“ den Ocean Tribute Award verliehen. Vorab sprach er bei einem Treffen über sein Engagement für den Umweltschutz.

Albert II. von Monaco auf der „boot 2019“ - Fürst verleiht Ocean Tribute Award
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Fürst Albert II. von Monaco auf der „boot 2019“

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

In der Hand hält Fürst Albert II. von Monaco schon das Manuskript der Rede, die er am Montagabend in Düsseldorf auf der Wassersportmesse „Boot“ halten wird. Vor zwei Jahren hatte er in Kooperation mit der „Boot“ und der Deutschen Meeresstiftung den europäischen Meerespreis ins Leben gerufen. Seitdem wird die Auszeichnung jedes Jahr auf der Messe im Rahmen des Ocean Tribute Award vergeben. Solche Anlässe seien ihm sehr wichtig, betont Albert. „Sie erlauben es uns, intensiv für unsere Umweltschutzprojekte zu werben, neue Partner und auch Spender zu finden.“

Seit bald 13 Jahren engagiert sich der Fürst im Rahmen seiner Stiftung ganz besonders auch für den Schutz der Ozeane. „Da haben wir wichtige Erfolge erringen können, zum Beispiel beim Kampf um die Erhaltung der Bestände des Roten Thuns im Mittelmeer“, freut er sich, „aber es gibt auch ständig neue Herausforderungen.“ Und Rückschläge. „Dass Japan jetzt den kommerziellen Walfang wieder aufnehmen will, entsetzt mich“, sagt Albert. „Ich hoffe, unsere japanischen Freunde überlegen sich diesen Schritt noch einmal.“

Im vergangenen Jahr ist Albert 60 Jahre alt geworden, und im Gegensatz zu seinem gestrengen Vater Rainier, der den mondänen Stadtstaat mit seinen rund 36.000 Einwohnern 56 Jahre lang regierte, gilt Albert als volksnah, als ein Grimaldi zum Anfassen, mitfühlend und unprätentiös. Bei seinen Untertanen ist er äußerst beliebt. Auch, weil Albert das Image des Fürstentums kräftig entstaubt hat.

Noch immer tummeln sich in Monaco die Reichen und Schönen, aber längst ist der Zwergstaat mehr als nur Business und Glamour. Seit seinem Amtsantritt 2005 versucht Albert, Monaco zu einem ökologischen Musterstaat zu machen. Schon in seiner Rede zum Amtsantritt hatte der neue Chef im Haus Grimaldi deutlich gemacht, dass ihm der Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung besonders am Herzen liegen. Gleich zu Beginn seine Regentschaft unterzeichnete er im Februar 2006 das Kyoto-Klimaschutzprotokoll, und im gleichen Jahr gründete er seine eigenen Stiftung zum Schutz der Umwelt. Um auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam zu machen, nahm Albert zudem an Schlittenexpeditionen zum Nord- und zum Südpol teil.

Eindrücke von der Messe „Boot“ in Düsseldorf 2019
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Eindrücke von der „Boot“ in Düsseldorf 2019

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Seine privilegierten Zugänge als Staatschef setzt Fürst Albert gezielt ein: „Natürlich nutze ich solche persönlichen Begegnungen, um Überzeugungsarbeit zu leisten – wenn es Gesprächsbereitschaft gibt, natürlich. Leider sind noch nicht alle Präsidenten der Welt überzeugt von der existenziellen Bedeutung des Umweltschutzes.“

Sein Interesse für diese Fragen, so erzählt der Fürst, habe auch der Besuch der großen Umweltkonferenz 1992 in Rio geweckt, zu der seinen Vater begleiten durfte. Rainier hatte den Lebenswandel seines Sohnes, dessen turbulente Abenteuer und Affären als Playboy – wahre wie erdichtete – die bunten Gazetten füllten, lange mit Sorge verfolgt. Das änderte sich erst, als Albert im Jahr 2000 die südafrikanische Weltklasseschwimmerin  Charlène Wittstock kennenlernte. Die gemeinsame Begeisterung für den Sport hatten die beiden zusammengebracht. Doch erst sechs Jahre später machten sie ihre Liaison offiziell, und im Juli 2011 folgte die prunkvolle Hochzeit.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

2014 kamen die Zwillinge Jacques und Gabriella zur Welt. Die Kinder hielten ihn jung, vertraute Albert kurz vor seinem runden Geburtstag dem „Figaro“ an. Und sie motivieren ihn bei seinem Kampf zum Schutz der Umwelt: „Ich habe schon vor der Geburt meiner Kinder von der Rettung des Planeten gesprochen, aber natürlich führt mir jeder Tag vor Augen, worum es bei diesem Kampf wirklich geht: um das Schicksal künftiger Generationen.“

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