Aktivposten der Royals Herzogin Kate wird am Sonntag 40 Jahre alt

London · Ein Aschenputtel war Kate Middleton nie. Nicht nur im Volk, auch in der royalen Familie ist sie äußerst beliebt. Auch, wenn sie auf ihr Glück ein paar Jahre warten musste. Jetzt feiert die Herzogin 40. Geburtstag.

 Die Herzogin von Cambridge bei einem Empfang im Buckingham Palast. Am Sonntag hat sie Geburtstag.

Die Herzogin von Cambridge bei einem Empfang im Buckingham Palast. Am Sonntag hat sie Geburtstag.

Foto: dpa/Victoria Jones

Kein Zweifel: Das Rennen um die Lieblingsherzogin der Briten hat Kate, die Ehefrau von Prinz William, für sich entschieden. Zwar gibt es noch einen harten Kern von Meghan-Fans, der die Herzogin von Sussex und Gemahlin von Williams Bruder Prinz Harry favorisiert. Doch wenn von der Herzogin von Cambridge die Rede ist, macht das Wort von der „Volksprinzessin“ die Runde. Sie wird im Königreich als ebenso bodenständig wie glamourös geschätzt. Am Sonntag feiert Herzogin Kate ihren 40. Geburtstag.

Ihr Entrée vor gut zwanzig Jahren war nichts weniger als spektakulär. Das erste Mal, als Kate Middleton den künftigen König von Großbritannien traf, trug sie ein Negligé aus schwarzer Spitze. Der Ort: eine studentische Modenschau an der schottischen Universität von St. Andrews, wo sie als Kommilitonin von Prinz William Kunstgeschichte belegte. Seine Königliche Hoheit saß in der ersten Reihe, als Kate sich leichtbeschürzt auf dem Laufsteg präsentierte. Da muss es wohl gefunkt haben. Prinzlicherseits, versteht sich. Fräulein Middleton selbst hatte früh ihre Augen auf den Royal geworfen. Ein Poster von William hing schon in ihrem Jungmädchenzimmer an der Wand.

Es dauerte dann noch fast zehn Jahre bis zur Hochzeit, was ihr in der britischen Presse den Spitznamen „Waity Katie“ einbrachte – Kate im Wartestand. Aber als Prinz William sie im Jahr 2011 zum Altar führte, wurde ein Märchen wahr: Mädchen aus dem Volk angelt sich einen Prinzen. Sie, eine Bürgerliche, deren Großvater noch in den Bergwerken von Yorkshire schuften musste und deren Mutter als Stewardess bei British Airways arbeitete, heiratet in die Königliche Familie ein.

„Upper middle class“, also obere Mittelklasse, wird die Sprosse der sozialen Rangleiter genannt, die die Eltern von Kate erklimmen konnten. Mit einem Versandhandel für Partybedarf brachten es Michael und Carole Middleton zum Millionärsstatus, ein perfektes Beispiel für das meritokratische England, das durch harte Arbeit nach oben will. Kate selbst allerdings gehört nur noch aufgrund ihrer Herkunft zur Mittelklasse. Dank ihrer Erziehung ist sie schon ganz Oberschicht. Im Alter von vier Jahren wurde sie auf die Privatschule St. Andrews in Pangbourne geschickt, eine sogenannte „Prep School“, die die Kinder wohlhabender Eltern für die besten weiterführenden Schulen des Landes vorbereitet. Im Alter von 13 Jahren wechselte sie auf das renommmierte Malborough College, ein Internat, das auch Prinzessin Eugenie, eine Cousine von William, besuchte. In diesen Institutionen, deren Schulgebühren sich nur wirklich Begüterte leisten können, tauchte Kate in ein exklusives Umfeld ein. Und als sie Marlborough College verließ, hatte sie 14 ihrer ersten 18 Lebensjahre in einer Welt zugebracht, die wenig mit einer bürgerlichen Realität, aber sehr viel mehr mit der Lebensweise der Oberschicht gemein hatte. Und Kate war Teil dieser Klasse geworden.

Danach bewegte sie sich weiterhin in den richtigen Kreisen. Ihre Eltern kauften ihr ein Appartement im noblen Londoner Stadteil Chelsea, nahe der King‘s Road und nicht weit von den Nachtclubs „Mahiki“ oder „Boujis“ entfernt, wo Prinz William und sein Bruder Harry gern die Nächte durchfeierten. Und dann schrieb sich Kate Middleton an der schottischen Universität St Andrews ein, just zu der gleichen Zeit, als Prinz William sein Studium begann. Nach Kates Auftritt auf dem Catwalk drehte sich William zu einem Freund um und sagte: „Wow, die ist hot“. Wenig später zogen die beiden zusammen in eine Wohngemeinschaft. Der Rest ist, wie man sagt, Geschichte.

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Das Märchen vom Kind aus dem Volk, das des Prinzen Herz erringt, hat also einen kleinen Schöhnheitsfehler: Kate war niemals ein Aschenputtel. Sie war auch keine Eliza Doolittle wie aus dem Musical My Fair Lady, das erst noch erzogen und auf seine Aufgabe vorbereitet werden muss. Den gesellschaftlichen Schliff, den richtigen Akzent, das Wissen um Etikette und die nötige Selbstdisziplin: All das hatte Kate dank ihrer exklusiven Erziehung schon mitgebracht, bevor sie auf den Prinzen traf. Und genau deswegen wurde sie nicht nur von ihm, sondern wichtiger noch von Williams Familie akzeptiert. Und sie brachte weitere Qualitäten mit, die sie für den künftigen Job als Queen auszeichnet: Freundlich, aber nicht zu offenherzig, lächelnd, aber niemals ausplaudernd, hübsch, aber nicht aufgedonnert, und vor allem fähig, einen natürlichen und ungekünstelten Charme spielen zu lassen. So gesehen ist es kein Wunder, dass Kate im Unterschied zu Meghan erfolgreicher war. Heute ist sie unbestritten ein Aktivposten der Royals, ein ruhender Pol innerhalb der Königlichen Familie, der ihr Stabilität gibt und Zukunft verspricht.

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