Staatsvisite in Deutschland Niederländisches Königspaar besucht Bundestag

Berlin · Das niederländische Königspaar hat seine Staatsvisite in Deutschland fortgesetzt. König Willem-Alexander und Königin Máxima besichtigten unter anderem das Reichstagsgebäude.

Willem und Maxima: Zweiter Tag von niederländischem Königspaar in Berlin
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Niederländisches Königspaar setzt Staatsbesuch in Belrin fort

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Foto: AP/Michael Sohn

Royal-Fans müssen wegen der Corona-Pandemie beim Staatsbesuch aus den Niederlanden zwar Abstand halten, königlichen Glamour bekamen sie auch am Dienstag dennoch zu sehen. Besonders der opulente Hut von Königin Máxima war auf den Fotos ein Hingucker. Das Programm stand ganz im Zeichen der Politik: König Willem-Alexander bekräftigte bei seiner Rede im Bundesrat die Zusammenarbeit mit Deutschland. Später traf das Paar Kanzlerin Angela Merkel.

Worum es bei dem rund 30-minütigen Gespräch im Kanzleramt ging, wurde allerdings nichts bekannt. Merkel habe eine große Rolle gespielt für Europa - so hatte der König sie bereits vor der Reise gewürdigt. Auch zum Inhalt des Treffens des Königspaares mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) drang nichts an die Öffentlichkeit. Im Bundestag hatten die royalen Gäste auch einen Abstecher auf die Terrasse des Reichstagsgebäudes gemacht. Bei strahlendem Sonnenschein ließ sich das Paar vor der Kuppel fotografieren und betrachtete die Ausstellung zur deutschen Parlamentsgeschichte.

Die für ihren Modesinn bekannte Königin trug am zweiten Tag des dreitägigen Staatsbesuchs ein beige-braunes Kleid und einen Fascinator mit üppigen beige- und bronzefarbenen Blüten. Die Kreation der niederländischen Hutdesignerin Berry Rutjes und das Kleid hatte die 50-Jährige bereits bei einem Treffen mit der britischen Königin Elizabeth II. beim Pferderennen Royal Ascot 2019 getragen.

Das Oranje-Paar, vor allem die aus Argentinien stammende Máxima, ist beliebt in Deutschland. Einen großen Auftritt mit Bad in der Menge gibt es beim ersten Staatsbesuch des Paares in Deutschland nach Willem-Alexanders Amtsübernahme 2013 aber nicht - der Pandemie wegen.

Beim Staatsbankett am Montagabend hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die enge Verbundenheit der beiden Staaten hervorgehoben. „Es ist eine kostbare Freundschaft“, sagte er zum Miteinander beider Länder. Die gesammelte Erfahrung der Region werde künftig - mit Blick auf den Klimaschutz - noch wichtiger werden, betonte der Bundespräsident. „Deutschland kann in dieser Frage von den Erfahrungen in den Niederlanden lernen, und nur gemeinsam werden wir den Klimawandel bewältigen können“, sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript.

König Willem-Alexander rief in seiner Rede im Bundesrat tags darauf dann zum gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel auf. „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Industrien sauber produzieren und dabei wettbewerbsfähig bleiben“, erklärte er. Konkret warb er für den verstärkten Einsatz von Wasserstoff zur CO2-Vermeidung. „Wenn wir unsere Forschung und unsere Infrastruktur gut aufeinander abstimmen, können wir viel zusätzliche Energie produzieren.“ Der 54-Jährige sprach zudem über die gegenseitige Unterstützung und dankte den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für die Aufnahme niederländischer Intensivpatienten auf dem Höhepunkt der Corona-Krise.

Am Abend wollten die Oranjes zusammen mit dem Bundespräsidenten ein Konzert des Amsterdamer Concertgebouw-Orchester besuchen.

Zum Abschluss seines dreitägigen Staatsbesuchs in Deutschland absolviert das niederländische Königspaar am Mittwoch nochmals einige Termine in Berlin. Zunächst wollen sich Willem-Alexander (54) und Máxima (50) in der Technischen Universität über Schlüsseltechnologien informieren, darunter die Photonik: Sensoren aus Lichtteilchen sind in vielen Bereichen einsetzbar, etwa beim autonomen Fahren und in der Medizin. Sie sind damit ein wichtiger Faktor bei der Digitalisierung.

Nach einem Aufenthalt im Landschaftspark Herzberge, bei dem es um Umweltbildung von Kindern gehen soll, besuchen die niederländischen Royals das Humboldt Forum. Dort schauen sie sich vorab Teile der Ausstellung „Berlin Global“ an, die sich ab dem 20. Juli wichtigen Aspekten der Stadtgeschichte und dem internationalen Austausch Berlins mit anderen Weltregionen widmet.

(siev/mba/AFP/dpa)
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