Stockholm 6800 Schweden machen Jagd auf 20 Wölfe

Stockholm · Seit dem vergangenen Wochenende ist in Schweden die umstrittene Jagd auf Wölfe wieder erlaubt. Bis zum 15 Februar dürfen 6800 schwedische Jäger 20 der Tiere schießen – 15 sollen sie bereits erlegt haben.

Jahrzehntelang waren Wölfe in den schwedischen Wäldern vom Aussterben bedroht. 45 Jahre lang durften sie deshalb nicht gejagt werden. Der Bestand nahm wieder zu, zunehmend rissen die Wölfe Schafe, Kühe, Elche und auch Jagdhunde. Grund genug für das staatliche Naturschutzamt, im vergangenen Jahr erstmals wieder die Jagd zu erlauben. 27 Wölfe gaben die Behörden damals zum Abschuss frei. Innerhalb weniger Tagen wurden 28 geschossen.

Die Jagd auf die Wölfe spaltet das skandinavische Land. Die Jäger halten die genehmigte Abschussquote von 20 Tieren für viel zu gering. Naturschützer aber sind der Ansicht, dass der langsam anwachsende Bestand noch viel zu gering sei, um die Gefahr des Aussterbens zu bannen. Zudem kritisieren sie die Wilderei. Laut amtlichen Statistiken werden pro Jahr etwa 25 bis 35 Wölfe in Schweden illegal geschossen. Auch eine EU-Kommission in Brüssel protestierte gegen die erneute Freigabe der Wolfsjagd in Schweden.

Im Bezirk Dalarna sowie in Värmland sabotierten Jagdgegner das Aufspüren von Wolfsrudeln durch das Zünden von Feuerwerkskörpern. "Die Wölfe sind schlau, jetzt haben sie erst mal gewonnen", sagte der Jäger Lennart Johannesson der Zeitung "Aftonbladet". In Värmland ist seiner Angabe nach kein Wolf erlegt worden, obwohl sich Hunderte Menschen an der Jagd beteiligt hätten.

(RP)
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