Aus Respekt vor den Opfern der Explosionskatastrophe 40 000 Unterschriften gegen Silvesterfeuerwerk in Enschede

Enschede/Gronau (dpa/lnw). Mit einer Kette aus rund 40 000 Unterschriftenkarten gegen ein Silvesterfeuerwerk im niederländischen Enschede sind hunderte Kinder am Montag zum Rathaus der Grenzstadt gezogen. Die jungen Bewohner oder Nachbarn des im Mai weitgehend zerstörten Stadtteils Mekkelholt stammten aus örtlichen Schulen und Kindergärten und wollten ein Zeichen für einen ruhigen Jahreswechsel in der von der Katastrophe betroffenen Stadt setzen.

Bei einer Umfrage im Auftrag der niederländischen Nachrichtenagentur ANP unter Enscheder Bürgern hatten bereits zuvor mehr als 90 Prozent der Befragten gewünscht, aus Respekt vor den Opfern der Katastrophe vom 13. Mai kein Feuerwerk zu zünden. An diesem Tag war in der Stadt eine Feuerwerksfabrik explodiert, hatte 22 Menschen in den Tod gerissen und rund tausend verletzt. Etwa 400 Häuser wurden dem Erdboden gleich gemacht, hunderte von Familien wurden vorübergehend obdachlos und verloren ihre gesamte Habe.

Enschedes Bürgermeister Jan Mans nahm die Karten am Montag entgegen und solidarisierte sich ausdrücklich mit dem Wunsch der Feuerwerksgegner. Auch die westfälische Nachbarstadt Gronau will den kommenden Jahreswechsel aus Rücksicht auf die Opfer weitgehend ohne Feuerwerk begehen.

(RPO Archiv)
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