Impotenz: Zehn Fakten, die man(n) wissen muss

Zehn Fakten über Impotenz

Es mag kaum etwas geben, was Männer härter trifft und einem größeren Tabu unterlegen ist als ein permanenter Durchhänger im Bett. Wie viele Männer sich mit Impotenz, medizinisch ausgedrückt "erektiler Dysfunktion", herumquälen ist nur geschätzt. Experten gehen mindestens von jedem zweiten Mann aus, manche sind noch gnadenloser und nehmen an, dass es jeden irgendwann trifft.
Was ist los bei Impotenz?
Eigentlich ist gar nichts mehr los. Es herrscht Funkstille im Bett, denn betroffenen Männern ist es nicht möglich, eine Erektion zu bekommen oder diese so lange aufrecht zu erhalten, dass ein Geschlechtsverkehr stattfinden kann. Nichts zu tun hat das mit einer Zeugungsunfähigkeit, die ausschließlich die Unfähigkeit bezeichnet, Nachkommen zu zeugen.
Filmriss im Kopf
Wussten Sie eigentlich, dass Impotenz viel mit Kopfkino zu tun hat?

Forscher der Universität Padua (Italien) haben nachgewiesen, dass pornografische Bilder zwar stimulierend wirken können, doch bei häufigem und langanhaltendem Konsum genau das Gegenteil bewirken. Mann stumpft ab, was sich bei der Libido zeigt. Die Wahrscheinlichkeit, beim Sex keine Erektion mehr zu bekommen, nimmt zu.
Ein ähnliches Phänomen lasse sich auch in lange andauernden monogamen Beziehungen beobachten, sagt Urologe und Sprecher des Berufsverbandes Deutscher Urologen, Dr. Wolfgang Bühmann. "Bei einer langandauernden Beziehung steigt die Reizschwelle. Das sexuelle Verlangen nimmt ab." Die meisten Paare schlafen dann nicht mehr so häufig miteinander. "Gott sei Dank gibt es aber noch genug andere Qualitäten, die eine lange Beziehung mit sich bringt", beruhigt der Urologe.
Wenn die Seele hängt, hängt auch das Glied
Wussten Sie eigentlich, dass eine Depression zu erektiler Dysfunktion führen kann?

Männer müssen hart sein. Im Job werden Ellbogen verlangt und in der Familien sollen sie ihren Mann stehen. Das aber wirkt sich manchmal auf die Psyche aus. Zu viel Psychodruck zeigt sich an der emotionalen Verlängerung des starken Geschlechts: Das Glied hängt im Bett durch.

Wer niedergeschlagen ist, depressiv, durch Stress unter Strom oder traurig, der hat auf Sex einfach keine Lust. Den Kopf kann man so einfach nicht ausschalten und so kommt es dann auch zu einer Flaute am langen Ende des Mannes. "Häufig mindert das das Selbstvertrauen zusätzlich und der Betroffene gerät in einen Teufelskreis", erklärt Dr. Bühmann. Die Depression führt zum Versagen im Bett und das wiederum macht noch depressiver. Impotenz kann viele Ursachen haben, körperliche wie seelische. Finden lässt sich die Ursache meist nur, wenn Mann sich dem Urologen anvertraut.

Der "Pillenknick" beim Mann
Wussten Sie eigentlich, dass auch Medikamente zu Problemen mit der Libido führen können?

Es sind nicht nur Depressionen, die sich auf die Libido nachteilig auswirken können. Auch Medikamente, die Menschen mit Depressionen wieder Auftrieb geben sollen, haben häufig als mögliche Nebenwirkung den Durchhänger des Gliedes. Insgesamt haben rund 200 Medikamente solch nachteilige Auswirkungen. Allen voran stehen neben Psychopharmaka wie Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln die blutdrucksenkenden Medikamente. "Dringend raten wir Patienten davon ab, deswegen aber auf diese Medikamente zu verzichten", warnt Dr. Bühmann.
Warum "Zucker" den stärksten Mann umhaut
Wussten Sie eigentlich, dass Diabetes schädlich ist für die Potenz?
Männer mit Diabetes mellitus leiden häufig ebenso an Impotenz. Umgekehrt kann auch die mangelnde Standfestigkeit des Gliedes ein Hinweis für den Urologen sein, die Blutzuckerwerte des Betroffenen überprüfen zu lassen. Denn bei rund zwölf Prozent der Patienten mit erektiler Dysfunktion ist sie das erste Anzeichen für eine Zuckerkrankheit. Etwa die Hälfte der männlichen Diabetespatienten entwickelt innerhalb der ersten zehn Jahre eine erektile Dysfunktion.

Denn der Diabetes schädigt die kleinen Blutgefäße, was zu Durchblutungsstörungen führt. Bei etwa 12 Prozent der Betroffenen ist die Erektionsstörung das erste Anzeichen für eine Zuckerkrankheit.
So pumpt sich der Penis hoch
Wussten Sie eigentlich, dass der Penis bei der Erektion voll ist wie ein Weinglas?

Für eine Erektion benötigt der Schwellkörper zwischen 20 und 60 Mal so viel Blut wie im nicht erigierten Zustand. "Das sind rund 250 Milliliter Blut, also so viel wie in ein Weinglas passt", sagt Urologe Dr. Wolfgang Bühmann.
Impotenz als Lebensversicherung
Wussten Sie eigentlich, dass Impotenz auf Herzprobleme hindeuten kann?
Zwar ist es eine seltsame Vorstellung, doch kann eine erektile Dysfunktion zum Lebensretter werden. Vorausgesetzt allerdings, sie führt den mutigen Mann zum Urologen. Denn sind die Herzkranzgefäße verengt, funktioniert die Durchblutung im ganzen Körper nicht mehr richtig. Das zeigt sich auch im Penis. Damit der sich aufrichtet müssen 250 Milliliter Blut hineingepumpt werden. Eine Leistung, die ein herzgeschwächter Organismus nicht aufbringen kann.
Das Herz muss ziemlich stark pumpen, um eine Erektion im Penis zu erreichen. Immerhin 250 Milliliter Blut müssen ins Glied gepumpt werden. "Wenn die Herzkrankgefäße verengt sind, dann funktioniert die Durchblutung nicht mehr richtig." Ohne starke Durchblutung im Penis gibt es auch keine Gliedsteife.

Kleines, das Großes bewirkt
Wussten Sie eigentlich, dass die Gefäße im Penis die kleinsten im männlichen Körper sind?
Sie haben nur einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter. Im Vergleich dazu sind die Gefäße in der Koronararterie des Herzens vier bis sechs Millimeter groß, in den Beinen sechs bis acht Millimeter und die der Halsschlagader etwa vier bis sechs Millimeter.
Diese Zahlen machen deutlich, was passiert, wenn sich der Durchmesser der Gefäße verengt: Wir bekommen Angina Pectoris oder einen Herzinfarkt. Der Penis kann in diesem Zusammenhang als so etwas wie eine Messlatte gesehen werden. Denn eine Gefäßverengung macht sich im männlichen Körper zuerst am Geschlechtsorgan bemerkbar. Mit einer speziellen Ultraschall-Untersuchung kann der Urologe am Penis sehen, wie wahrscheinlich das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten Jahren ist.
Einkaufen und Wurst essen macht schlapp
Wussten Sie eigentlich, dass Kassenbons impotent machen?
Bisphenol A heißt die chemische Substanz, die in vielen Plastikverpackungen wie solchen um Wurst und Käse sowie auch Getränkeflaschen enthalten ist und auch in auf Thermopapier gedruckten Kassenbons und Fahrkarten. Seit Ende der 1990er Jahre diskutiert die Wissenschaft darüber, wie schädlich dieser Stoff für den Menschen wirklich ist. Bisphenol A steht in Verdacht, eine ähnliche Wirkung auf den menschlichen Körper zu haben, wie das weibliche Hormon Östrogen. Sein Einfluss könnte sich demnach im Gehirn, aber auch in den Geschlechtsorganen zeigen und beim Mann zu Impotenz führen.
Nervengift tötet den "kleinen Mann"
Wussten Sie, dass zu viel Alkohol der Potenz schadet?
So wie Alkohol in kleinen Maßen entfesselnd wirkt und einer erfüllten Nacht Vorschub leistet, schadet er in rauen Mengen. Riecht der Mann im Bett nach einer Brennerei, kann das zum Lustkiller an sich werden. Doch auch dem Mann selbst tut so viel Alkohol nicht gut. Denn der Alkohol erweitert die Blutgefäße. Das Blut, das für eine Erektion im Penis nötig wäre, kann dort nicht gehalten werden. Zusätzlich greift der Alkohol als Nervengift die Nervenzellen an. Die können ankommende Reize nicht mehr richtig weiterleiten. Einen Unterschied machen die Nervenzellen leider auch bei sexuellen Reizen nicht.
Beklemmende Gefühle machen nicht gleich impotent
Wussten Sie, dass beklemmende Hosen nicht gleich impotent machen?
Enge Hosen machen bei der richtigen Figur vielleicht einen optisch netten Anblick, dem Penis aber tun sich nicht gut. Das Phänomen ist ähnlich wie das des Rennsattels bei Tour de France-Fahrern: Beides übt auf die Peniswurzel einen mechanischen Druck aus. Dass der nicht gut tut, kann Mann selbst spüren. Zu heftiger Druck schnürt die Durchblutung ab. An Erektion ist in dem Zustand nicht zu denken. Doch weder normales Radfahren als eine körperbetont sitzende Hose führen gleich zu Impotenz, sagt Männerexperte Dr. Wolfgang Bühmann. Mann merkt selbst, was gut für ihn ist.

Wie lässt sich Impotanz behandeln?
Wie erkenne ich Errektionsstörungen?
Diabetes und Bluthochdruck können Impotanz verursachen
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