Mönchengladbach Zweijähriger stürzt in Gartenteich und ertrinkt

Mönchengladbach · Erst seit wenigen Wochen wohnte eine 38-Jährige mit ihren insgesamt sieben Kindern in einem Bungalow in Mönchengladbach-Odenkirchen. Gestern Mittag geschah das Unfassbare: Ihr zweieinhalbjähriger Sohn schlich sich in einem unbeobachteten Augenblick in den Garten, steuerte offenbar sofort den ungesicherten Gartenteich an und fiel in das etwa einen Meter tiefe Wasser. Jede Hilfe kam zu spät: Der Junge starb trotz der Reanimation von Polizisten und Notarzt im Rettungswagen.

Die alleinerziehende Mutter hatte ihr Kind an der Oberfläche des Teiches treiben sehen und sofort Polizei und Feuerwehr verständigt. Ihr Sohn sei in den Gartenteich gefallen und bewusstlos, rief sie ins Telefon. Wenige Minuten später waren Polizisten am Unfallort und leisteten Erste Hilfe bei dem Jungen, bis der Notarzt eintraf. Doch alle Maßnahmen kamen zu spät: Das Kind konnte nicht mehr gerettet werden. Der bereits gelandete Rettungshubschrauber, den die Polizei direkt mit zum Unfallort beordert hatte, wurde nicht mehr benötigt. Für die Polizeibeamten, die gestern im Einsatz waren, war der Vorfall ein Schock.

Nach Verkehrsunfällen ist Ertrinken bei Kindern im Vorschulalter die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache. Wegen ihres verhältnismäßig großen Kopfes können Kleinkinder den Kopf nicht aus dem Wasser heben, weil die Nackenmuskulatur untrainiert ist. Ihr Körperschwerpunkt liegt im Brustbereich. Es sind Fälle dokumentiert, wo Kleinkinder nur mit der Nase unter Wasser lagen und ertrunken sind.

Dazu kommt: Kleine Kinder können, wenn sie hingefallen sind, ihre Beine nicht mehr unter den Körper ziehen und aufstehen, wie es Erwachsene instinktiv tun. Kinder verfallen in eine Starre mit Atemsperre: Bei der Berührung mit kaltem Wasser, so erklären dies Mediziner, verschließt sich reflexartig der Kehlkopf. Kleinkinder gehen auch lautlos unter: Sie schlagen nicht um sich und machen deshalb nicht auf die Situation aufmerksam.

(RP)
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