Zwei Staufallen an Toulouser Allee

Sie soll eine große Entlastungsstraße für den Verkehr zwischen Mörsenbroicher Ei und Innenstadt werden. Doch obwohl vor vier Wochen eröffnet, nutzt sie kaum einer. Es fehlen Schilder, die auf sie hinweisen. Die Zufahrten zur vierspurigen Straße sind schwer oder nur mit Wartezeit zu erreichen.

Stellen Sie sich vor, es gibt eine breite, große, neue Umgehungsstraße – und keiner fährt auf ihr. Es gibt sie: Die am 12. Dezember als neue Entlastungsstraße durch das Quartier Central frei gegebene vierspurige Toulouser Allee in Pempelfort wird von Pendlern oder Düsseldorfern, die aus dem Norden kommend in die City wollen oder aus der Innenstadt in Richtung Mörsenbroicher Ei wollen, kaum genutzt. "Wir haben festgestellt, dass die Straße kaum befahren wird und haben entschieden, dass wir demnächst mehr Schilder und Verkehrslenkungsmaßnahmen aufstellen werden", sagte die Leiterin des städtischen Verkehrsmanagements, Andrea Blome gestern der Rheinischen Post.

Toulouser Allee wird weiter gebaut

Zwei Fahrspuren in jede Richtung, eigentlich könnte die Toulouser Allee eine wichtige Strecke insbesondere für Pendler werden. Die zwei Kilometer lange Straße verkürzt die Fahrzeit in die City enorm, sie entlastet zudem parallele Straßen wie Eulerstraße/Prinz-Georg-Straße oder auch Brehmstraße/Lindemannstraße. Doch das weiß kaum ein Autofahrer. Es fehlt sowohl auf der Münsterstraße im Norden als auch an der Schirmerstraße im Süden eine entsprechende Ausschilderung.

Wenn die Schilder in den nächsten Tagen jedoch aufgestellt werden, hofft Blome mit mehr Verkehr auf der Hauptverkehrsstraße. Doch mit dem heutigen Ende der Schulferien und dem prognostizierten stärkeren Verkehr in und aus Düsseldorf kann es an den jetzigen "Enden" der Toulouser Allee zu zwei Staufallen kommen.

Im Norden Bisher floss der vom Mörsenbroicher Ei kommende Verkehr über zwei Fahrspuren der Münsterstraße in Richtung Innenstadt. Die linke Spur ist nun als Abbiegespur auf die Toulouser Allee eingerichtet (siehe Grafik). Viele Autofahrer versuchen deshalb plötzlich schnell auf die rechte Spur zu gelangen, um nicht abbiegen zu müssen. Dabei könnten sie über die neue Hauptverkehrsstraße viel schneller in die City gelangen. Experten schätzen, dass es dort zu Staus kommen wird – bis Schilder auf die Toulouser Allee als Transferstraße hinweisen.

Im Süden Aus der Innenstadt kommend weist kein Schild auf die Toulouser Allee hin. Wer dennoch von der Straße "Am Wehrhahn" kommend links auf die Schirmerstraße und schließlich auf die neue Trasse gelangen will, muss erst mal rechts abbiegen (siehe Grafik). Nur mit einer engen Kurvenumfahrung über die Worringer Straße und dann erst nach links auf die Schirmerstraße ist die neue Hauptverkehrsachse zu erreichen. Denn: "Am Wehrhahn" ist links abbiegen nicht erlaubt. Diese Umfahrung mit mehreren Ampeln wird nach Ansicht von Experten bei starkem Verkehr zu einer Staufalle werden – wenn sich nichts daran ändert. Denn noch ist eine andere Verkehrsregelung seitens der Stadt nicht geplant.

Mehr Verkehr auf der Toulouser Allee ist in Zukunft bitter nötig, zumal die Straße in diesem Jahr weiter gebaut wird. Zur noch besseren Erreichbarkeit des Nördlichen Zubringers am Mörsenbroicher Ei und damit zur Anbindung an die Autobahn 52 wird die Toulouser Allee in Richtung Grashof-/Heinrich-Ehrhard-Straße für insgesamt 43,5 Millionen Euro weiter gebaut. Die Arbeiten starten im Herbst, ein Jahr später soll die Anbindung vor allem für die neuen Wohngebiete "Le Flair" fertig sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort