Wellness-Oase: Baustart im Sommer

Am östlichen Ufer des Elbsees zwischen Düsseldorf und Hilden soll schon seit mehreren Jahren eine Wellness-Oase entstehen. Noch ist der Bebauungsplan allerdings nicht rechtskräftig. Bauträger und Pächter hoffen nun darauf, dass das Projekt bald verwirklicht werden kann.

Von asiatischem Flair ist am Elbsee nichts zu spüren – doch das soll sich nun bald ändern. Wo einst die Kiesbagger fuhren, soll am Ostufer des Gewässers eine luxuriöse Wellness-Oase namens Balii Spa Elbsee entstehen.

Geplant ist der Bau bereits seit mehreren Jahren; 2010 sollte die Wellness-Oase eröffnet werden. Doch bisher tut sich wenig: Zum Baubeginn und den Kosten des Projekts wollte sich Heinrich Pröpper vom Bauträger Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) nicht äußern: Der Bebauungsplan sei noch nicht rechtskräftig. "Wir hoffen aber, dass es noch vor den Sommerferien so weit sein wird", sagte Pröpper.

Etwa 6000 des insgesamt 21000 Quadratmeter großen Geländes am Elbsee sollen bebaut werden. Konzept und Architektur der Wellness-Oase sind gehoben; ein Spaßbad soll daraus keinesfalls werden. Geplant sind laut der Homepage der IDR Gebäude, die teilweise auf Stegen über dem Wasser schweben.

In drei Pools, mehreren Saunen, einer Bar und Restaurants sollen sich die Gäste erholen. Außerdem werden große Parkflächen für etwa 300 Autos entstehen.

Pächter hoffen auf Baubeginn

"Momentan befinden wir uns noch in einem schwebenden Verfahren. Aber auch wir als Pächter hoffen, dass der Bau bald losgeht", sagte Stephan Theune von Theune Spa Management in Köln. Das Unternehmen wird laut Plan den Bau der Innenausstattung des Balii Spa Elbsee übernehmen.

Theune Spa hat bisher fünf ähnliche Thermal- und Wellnessanlagen in ganz Deutschland errichtet, unter anderem die Bali Therme in Bad Oeynhausen und die Claudius Therme in Köln. Vor etwa acht Jahren hatte die IDR erstmals ein solches Konzept für den Elbsee in Erwägung gezogen. Seitdem die Auskiesung des Sees durch die IDR-Tochtergesellschaft Elbsee Kieswerk GmbH beendet worden war, lag das Gelände nach der Renaturierung brach. Der mehrmals angekündigte Baustart der Wellness-Oase hatte sich in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder verzögert.

Um die generelle Nutzung des Elbsees gab es in der Vergangenheit teils heftige Diskussionen. Die Hälfte des Sees steht unter Naturschutz: Der südwestliche Teil des Sees und der angrenzende Wald bilden das Naturschutzgebiet Dreiecksweiher. Umweltschützer kritisierten vor allem eine geplante Kanu-Regattastrecke durch den Nordteil des Sees.

Viele Wassersportvereine nutzen den Elbsee zum Tauchen, Kanufahren und Angeln – allerdings unter Auflagen. Kanuten beispielsweise müssen sich während des Trainings mindestens hundert Meter vom Ufer fernhalten, da dort seltene Vögel ihre Brutstätten haben.

Doch vor allem rücksichtslose Ausflügler, die die Ufer verschmutzten, oder trotz des strikten Verbots grillten oder badeten, waren den Umweltschützern ein Dorn im Auge.

Oase hat kaum Gegner

Der Bau der Wellness-Oase hingegen hatte und hat kaum Gegner, da deren Gäste den See nicht nutzen werden – er dient lediglich als natürliche Kulisse. Auch der Baumbestand um das Gelände herum soll erhalten bleiben. "Einen Tag Urlaub" verspricht die IDR den Besuchern. Die Frage ist nur, wann dieser Urlaub beginnt.

(RP)
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