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Aachen Verletzte bei Zugbrand in Aachen

Aachen · Eine Regionalbahn mit rund 60 Fahrgästen ist gestern bei Aachen in Brand geraten. Zwei Menschen kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus. Es war innerhalb von nur zwei Tagen der zweite Brand in einem Zug in NRW. Erst am Samstag war ein Feuer in einer S-Bahn-Lok in Essen ausgebrochen.

Plötzlich breitet sich dichter Qualm in den Abteilen des Regionalzugs von Stolberg ins niederländische Heerlen aus. Die Fahrgäste werden von dem beißenden Rauch völlig überrascht. In ihrer Verzweiflung halten sich die meisten von ihnen sofort Taschentücher vor Mund, Nase und Augen. Durch eine automatische Vollbremsung kommt der Zug in Höhe des Aachener Stadtteils Eilendorf zum Stehen. Der Lokführer entriegelt die Türen. Die rund 60 Passagiere flüchten aus dem verqualmten Zug ins Freie. Sie retten sich auf einen Seitenstreifen neben den Gleisen. Fünf Personen klagen über Atemwegsbeschwerden. Sie werden vor Ort von einem Notarzt untersucht. Zwei von ihnen kommen in eine Klinik. Die anderen bleiben nach Angaben der Bundespolizei unverletzt.

Zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Tagen ist damit in Nordrhein-Westfalen eine Bahn in Brand geraten. Nachdem bereits am Samstag in einer S-Bahn-Lokomotive in Essen-Kettwig (S 6 von Essen nach Köln) ein Feuer ausgebrochen war, fing gestern Morgen gegen 10.50 Uhr der Triebwagen einer Regionalbahn (RB 20) bei Aachen Feuer. "Es ist reiner Zufall, dass es innerhalb so kurzer Zeit in zwei verschiedenen Zügen brannte", sagte ein Bahnsprecher. "Die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun." Wie bei dem Unfall in Essen gab die Bahn auch in Aachen als Unfallursache einen technischen Defekt an. "Was genau zu dem Brand geführt hat, können wir allerdings noch nicht sagen. Wir müssen noch die polizeilichen Ermittlungen abwarten", sagte ein Bahnsprecher.

Durch das Feuer brannten der Triebwagen und einige Abteile völlig aus. Ein Zug aus der entgegengesetzten Richtung wurde kurz vor der Unfallstelle gestoppt. Durch die enorme Hitze riss auch die Oberleitung. Erst nach einer Stunde hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Ersatzbusse brachten die Passagiere nach dem Unfall zum Aachener Hauptbahnhof zurück. Die Bahnstrecke Köln-Aachen wurde vorübergehend für den Zugverkehr gesperrt. Im Großraum Aachen kam es in der Folge zu erheblichen Verspätungen im Bahnverkehr.

Immer wieder geraten Züge in NRW wegen technischen Defekten in Brand. Erst vor wenigen Monaten brannte es in einer Essener U-Bahn. Vor drei Jahren fing ein Regionalzug bei Frechen Feuer. 18 Fahrgäste wurden dabei durch Rauchvergiftungen verletzt.

Nach Einschätzung des Fahrgastverbandes ProBahn könnte die Ursache für den Brand in der Essener S-Bahn vor drei Tagen auch am hohen Alter der Lokomotive gelegen haben. "Die war mehrere Jahrzehnte alt, da kann so etwas schon passieren", sagte NRW-Verbandssprecher Hartmut Buyken. Insgesamt verfügten die meisten S-Bahnen aber über die neuesten Sicherheits- und Technikstandards. "Die Bahn hat in den vergangenen Jahren den Großteil ihrer älteren Loks gegen neue ausgetauscht – nur eben nicht die auf der Linie 6 von Essen nach Köln." Während die S-Bahn in Essen von einer Lokomotive gezogen wurde, steuerte in Aachen ein Triebwagen die Regionalbahn. Ein Bahnsprecher erklärt den Unterschied: "Eine Lok ist völlig abgetrennt von den Abteilen. Ein Triebwagen nicht. Der ist durchgängig und befindet sich auf einer Höhe mit den Waggons."

(RP)
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