Fernverkehr läuft wieder Diese Bahnstrecken in NRW sind von Sturmtief Ignatz betroffen

Düsseldorf · Ein Sturmtief fegt durch Nordrhein-Westfalen, Äste und Bäume werden mitgerissen. Auf zahlreichen Bahnstrecken kommt es dadurch zu Schäden an Oberleitungen und Verspätungen. Ein Überblick.

Sturm in NRW: „Ignatz“ und "Hendrick" über Deutschland – Fotos
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So fegt Sturm „Ignatz“ über NRW

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Foto: Gabi Peters

Seit der Nacht auf Donnerstag stürmt es in NRW. Den Überblick lesen Sie hier. Auf zahlreichen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen haben herabstürzende Äste Oberleitungen beschädigt und Verspätungen ausgelöst. Über ihren regionalen Twitteraccount für NRW meldet die Deutsche Bahn bereits zahlreiche Streckenschäden, Verspätungen und Ausfälle. Um 9.30 Uhr am Morgen hatte das Unternehmen zudem den Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen komplett eingestellt. Alle Verbindungen von und nach NRW waren für mehrere Stunden unterbrochen. Dies galt etwa für die Strecken nach Hamburg, Hannover, Kassel und Frankfurt am Main. Seit Mittag fahren die Züge nach und nach wieder. Es kommt jedoch weiter zu Ausfällen und Verspätungen in weiten Teilen Deutschlands, meldet die Bahn.

Der Regionalverkehr fahre noch „so weit wie möglich“. Aber auch dabei gibt es zahlreiche Störungen und Ausfälle. Ein Überblick, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Unwetterschäden stören den Bahnverkehr zwischen Rommerskirchen und Rheydt-Odenkirchen. Die Strecke ist gesperrt. Betroffen sind der RB8 und RE27.
  • Unwetterschäden stören den Bahnverkehr auf der gesamten Strecke der Linie RB 25 zwischen Köln und Lüdenscheid.
  • Die Regional- und S-Bahnen (RE4, RE13, S8 und S28) zwischen Düsseldorf und Wuppertal konnten am Morgen zwischenzeitlich nicht fahren, es gibt weiter Ausfälle.
  • Ebenso ist die Strecke der S1 zwischen Düsseldorf und Solingen gesperrt.
  • Der RE5 (RRX) zwischen Duisburg und Wesel entfällt bis auf weiteres, die Züge fahren nur noch zwischen Koblenz und Duisburg.
  • Der RE6 zwischen Düsseldorf und Köln/Bonn Flughafen entfällt bis auf weiteres, die Züge fahren nur noch zwischen Minden und Düsseldorf.
  • Eine beschädigte Oberleitung verzögert den Verkehr zwischen Mönchengladbach und Krefeld. Betroffen sind die Linien RB33, RB35 und RE42.
  • Zwischen Rheydt und Geilenkirchen muss ebenfalls eine Oberleitung repariert werden. Dort ist der RE4 und die RB33 betroffen. Der RE4 fährt dementsprechend nur zwischen Dortmund und Mönchengladbach.
  • Zwischen Wissen (Sieg) und Au (Sieg) wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet, auch dort ist die Oberleitung betroffen. Noch voraussichtlich bis zum Mittag wird der RE9 nicht oder nur eingeschränkt fahren können.
  • Ein Baum ist zwischen Dortmund und Bochum auf die Gleise gestürzt. Betroffen ist die S1.
  • Die Bahnstrecke zwischen Hilden und Immigrath ist am Donnerstagmorgen gesperrt worden. Wegen des Sturms seien Gegenstände in die Oberleitung geraten. Es komme zu Verspätungen oder Teilausfällen auf der Parallelstrecke zu Köln-Düsseldorf, berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn. Betroffen sind demnach die Linien RE6 (Flughafen Köln/Bonn-Minden), die RE1 (Aachen-Hamm) und die S-Bahn S1 Dortmund-Solingen.
  • Die S7 zwischen Solingen Hbf und Solingen Mitte wird von einem umgestürzen Baum blockiert.
  • Die Linie des RE11 (RRX) ist ebenfalls betroffen: Durch einen Oberleitungsschaden ist der Zugverkehr zwischen Altenbeken und Hofgeismar gestört.In der Folge kommt es wahrscheinlich zu Verspätungen und Teilausfällen.

Zudem ist in der Nacht zu Donnerstag in Bad Godesberg ein Güterzug mit einem Ast kollidiert, der Fernverkehr Köln-Koblenz war am Morgen beeinträchtigt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, war der Ast sturmbedingt linksrheinisch auf das Gleis gestürzt. „Wir müssen rechtsrheinisch umleiten und arbeiten mit Hochdruck daran, die Schäden zu beheben.“ Kurz vor sieben Uhr sei der Schaden behoben worden, die Fernzüge könnten wieder linksrheinisch fahren, hieß es dann wenig später.

Die Fernzüge waren zuvor seit den frühen Morgenstunden zwischen Köln und Koblenz umgeleitet worden und hatten Verspätungen zwischen 20 und 90 Minuten. Die DB rechnete aber auch nach Beseitigung des Schadens noch mit „leichten Folgeverspätungen“.

Laufend über die aktuellsten Meldungen informiert weiterhin das Online-Portal zuginfo.nrw.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Nordrhein-Westfalen landesweit eine Sturmwarnung herausgeben. Die Bahn hatte vorab Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge in Bereitschaft versetzt, um Sturmschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat zu beseitigen.

(chal/top/dpa)
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