Nach A45-Sperrung NRW-Verkehrsministerium will frühzeitige Notfallpläne

Lüdenscheid/Düsseldorf · Die Sperrung der A45 bei Lüdenscheid wegen Brückenschäden war für viele Autofahrer und Spediteure die Hiobsbotschaft der vergangenen Woche. Während die Prüfung des maroden Bauwerks andauert, fordert das Verkehrsminisiterium Notfallpläne für künftige Fälle.

 Experten überprüfen die zur Zeit voll gesperrte Talbrücke Rahmede der Autobahn 45 bei Lüdenscheid.

Experten überprüfen die zur Zeit voll gesperrte Talbrücke Rahmede der Autobahn 45 bei Lüdenscheid.

Foto: dpa/-

In Reaktion auf die kurzfristige Sperrung der A45 bei Lüdenscheid wegen Brückenschäden mahnt das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium für die Zukunft bessere Absprachen mit der Autobahn GmbH an. „Die aktuelle Situation der Talbrücke Rahmede A45 hat zugleich gezeigt, dass das Land Nordrhein-Westfalen grundsätzlich eine intensivere Abstimmung mit der Autobahn GmbH braucht. Dazu gehören auch bessere Notfallpläne“, teilte das Ministerium am Dienstag mit.

In der Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag und Freitag will NRW den Bund daher auffordern, sich künftig bei „unplanmäßigen Sperrungen“ von Autobahnen besser mit den Ländern zur Koordinierung des Verkehrs im nachgeordneten Netz abzustimmen. Es brauche für solche Fälle schnellstmöglich eine Task-Force mit allen Beteiligten, wie kommunalen Vertretern, Rettungsdiensten aber auch Kammern und Verbänden, hieß es. Auch müssten bei Umleitungsrouten die Sorgen der Anwohner was Lärmschutz, zusätzliche Emissionen und Verkehrssicherheit betrifft genauso berücksichtigt werden wie die Bedürfnisse der Wirtschaft.

Bei einer Kontrolle der Konstruktion auf wichtigen Autobahnverbindung vom Ruhrgebiet in den Süden Deutschlands hatten Experten am Donnerstag bei einem Laserscan eine Verformung von Brückenteilen entdeckt. Sofort stoppten die Verantwortlichen den Verkehr. Die Brücke wird bis mindestens diesen Mittwoch gesperrt bleiben. Die Prüfung des gesamten Schadensausmaß dauerte auch am Dienstag an. Die Experten haben bereits eine weitere Verformung entdeckt. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen soll noch diese Woche erfolgen. Denkbar ist etwa eine Freigabe für Autos bei Ausschluss des Schwerlastverkehrs, wie dies auch bei der maroden Rheinbrücke bei Leverkusen oder der A43-Brücke bei Herne der Fall ist.

Bei der Planung der Talbrücke in den 1960er Jahren war man noch von einer täglichen Belastung von etwa 25 000 Fahrzeugen ausgegangen. Inzwischen rollen täglich rund 64 000 Fahrzeuge über das mehr 450 Meter lange Bauwerk - davon etwa 13 000 Lkw. Die plötzliche Sperrung der auch für den Fernverkehr wichtigen Strecke hatte zunächst für lange Staus und völlig überlastete Umleitungsstrecken im Stadtgebiet von Lüdenscheid gesorgt. Laut Autobahn GmbH und Landesbetrieb Straßen.NRW ist die Umleitungssituation bereits über das Wochenende schrittweise optimiert worden.

(bora/dpa)
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