Gesammelt Leserbriefe zur Umweltspur in Düsseldorf
Zu den Umweltspuren in Düsseldorf haben uns zahlreiche Leserbriefe erreicht. Falls Sie uns Ihre Meinung dazu ebenfalls schicken möchten, bitte an duesseldorf@rheinische-post.de.
Hier im Überblick die bisher bei uns eingegangenen Zuschriften.
Dilettantisch
Wer als Radfahrer jeden Tag an der Stop-and-go-Kolonne vorbeifährt, tut was für die Umwelt, landet aber nach einiger Zeit an einer Herz-Lungenmaschine. Ich würde mich den Abgasen nicht aussetzen. Der Schnellschuss – ohne für die entsprechende Infrastruktur zu sorgen – ist dilettantisch und wird von den verantwortlichen Politikern ausgesessen. Davon bin ich überzeugt, egal wie die Verkehrsteilnehmer darunter leiden. Etwas zurückzunehmen, was nicht funktioniert, ist keine Option von Politikern.
HEINZ GOESER
Ausgebremst
Den durch die Umweltspur ausgebremsten Fahrzeugen, die ab dem Tunnel der A46 in der Schlange stehen, kann geholfen werden: Meine Rentnerfreunde und ich bieten einen sehr preiswerten Begleitservice an, der für schlappe 2 Euro pro Kopf für eine vorschriftsmäßige Nutzung der leeren Umweltspur sorgt: Wir steigen einfach in Fahrzeuge ein, die nur mit ein oder zwei Personen besetzt sind und deshalb im Stau stehen bleiben müssen. Es entsteht dadurch eine Win-win-Situation, die allen nutzt. Die Umwelt wird geschont, da weniger Schadstoffe emittiert werden, der Fahrer kommt schneller an sein Ziel und der Verschleiß von Sitzen und Bodenbelag in den Bussen der Rheinbahn wird vermindert. Es gibt sie also noch, die kleinen neuen Geschäftsmodelle, nicht nur bei den Start-up Paradiesen wie Berlin oder LA. Wenn der Initiator der heutigen Geiselnahme der Pkw 2017 die Millionen für den eintägigen Auftritt der Tour-de- France-Pedalritter in zusätzliche Busse und die Ausbildung neuer Busfahrer gesteckt hätte, wäre das natürlich nicht so propagandawirksam gewesen wie so eine Leistungsschau neuer Präparate zur Leistungssteigerung der Athleten. Aber die Weitsicht der Verantwortlichen im Düsseldorfer Rathaus wird unterschätzt, da eine Vielzahl neuer Busse zur Personenbeförderung die momentan verödeten Umweltspuren ebenfalls zu Stauspuren gemacht hätten. Wer hätte das gedacht? Solche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man genug Zeit hat, das Nummernschild des Vordermanns auswendig zu lernen und dazu auch noch seine Abgase einatmet...
BERND BANKEN, HILDEN
Aufgeheizt
Hier einige Hintergrundfakten aus dem Masterplan Verkehr der Stadt Düsseldorf von 2018 zum dringenden Handlungsbedarf für den Individualverkehr. Kann auch als Mittel zur Versachlichung und Beruhigung aufgeheizter Gemüter genutzt werden. Düsseldorf ist mit einem Pkw-Anteil von etwa 75 Prozent und mit 1,3 Personen pro Fahrzeug die Pendlerhauptstadt Deutschlands. Im Citybereich bewegen sich täglich etwa 750.000 Autos. Im Binnenverkehr von wenigen Kilometern wird in 40 Prozent der Fahrten das Auto genutzt. Dies alles bei einem durchaus gut funktionierenden und vernetzten ÖPNV in Stadt und Region, natürlich mit enormem Entwicklungsbedarf. Eigentlich müssten diese Zahlen ausreichen, um die absolute Überbelastung Düsseldorfs und der Bürger auszurufen und Straßen zu sperren, mindestens aber erste Schritte einzuleiten, dem lange gepäppelten Individualverkehr Einhalt zu gebieten und Alternativen zu entwicklen. Nicht mehr und nicht weniger passiert jetzt mit den Umweltspuren.
SIEGFRIED GROSS, DÜSSELDORF
Verbohrt
Mein Weg zur Arbeit von Langenfeld nach Heerdt führt mich seit vielen Jahren durch Düsseldorf. Es gibt für mich keine Alternative zum Auto. Mit ÖPNV brauche ich im günstigsten Fall 1,5 Stunden plus die Wartezeit auf die Anschlussverbindungen. Dank Umweltspur beträgt meine Fahrzeit nicht mehr 35 Minuten, sondern 1 Stunde und 10 Minuten. Die zusätzlichen Emissionen sind auch nicht umweltfreundlich. Wie verbohrt sind die Stadtoberen eigentlich, dass Sie, Herr Oberbürgermeister, die Pendler als unerwünschte Belästigung empfinden. Die Emissionen werden von der Corneliusstraße in die angrenzenden Bezirke verlagert, die Anwohner werden sich freuen.
BRUNO WÖLK, LANGENFELD
Vernichtend
Der „Umweltspur-Wahnsinn“ wird sicherlich mittel- bis langfristig spürbare Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Stadt haben. Auch der immer stärker unter Druck stehende stationäre Handel kann sich auf weitere Umsatz vernichtende Maßnahmen freuen. Bürgermeister aufstrebender Nachbarstädte wie Monheim werden sich die Hände reiben, wenn sie sehen, dass unser OB jetzt Wirtschaftsförderung für sie betreibt. Es sind mal wieder die (pendelnden) Leistungsträger und ESt-Zahler, die gequält werden. Leistungsbezieher, die morgens keinen Bock haben aufzustehen, sehen das Rushhour-Chaos bestimmt entspannter.
JOCHEN ISENRATH, BENRATH
Verschwendung
Eigentlich müsste jedem klar sein, dass kilometerlange Staus mehr Umweltbelastung bedeuten, als zügig fließender Verkehr. Nicht klar scheint das der rot-grünen Regierung in Düsseldorf zu sein, die neuerdings unter dem Vorwand der Luftreinhaltung versucht, durch „Umweltspuren“ und überdimensionierte „Radautobahnen“ den Verkehr lahmzulegen. Neben der erhöhten Unfallgefahr und der zeitlichen und wirtschaftlichen Belastung für Pendler und Anwohner, ist auch die Verschwendung von Steuergeldern nicht nachvollziehbar. Wie schon in den 90er Jahren, als die realitätsferne Sperrung einer Fahrbahn auf der Luegallee zugunsten einer zusätzlichen Radspur erhebliche Verkehrsbehinderungen und hohe Unfallzahlen verursacht hatte und wieder zurückgebaut werden musste. Ich fahre selbst meist mit dem Rad und nutze, wie viele Radfahrer, die zahlreichen verkehrsberuhigten Nebenstraßen. Warum versucht Herr Geisel mutwillig, den Verkehr auf den wenigen Ein- und Ausfallstraßen zusätzlich zu behindern?
ANDRÉ DUDOCK
Quatsch
Die RP berichtet, dass ein Hildener Autofahrer Anzeige gegen Geisel erstattet hat, und zwar wegen Verkehrsgefährdung und Umweltverschmutzung. Das ist sehr löblich, denn den Quatsch habe ich auch auf der Eulerstraße erlebt. Diese Verkehrsbehinderung gehört sofort (und nicht erst nach einer längeren Probierzeit!) abgeschafft!
HELMUT SCHLIEBS, RATINGEN
Geringeres Übel
Ich fahre jeden Tag die Strecke von Gräfrath nach Oberkassel mit dem Auto. Die ersten vier Jahre bin ich mit dem Zug von Wuppertal-Vohwinkel aus gependelt. Allerdings sind die P&R-Parkplätze dort so knapp, dass ich wieder auf das Auto umgestiegen bin. Ob Umweltspur oder nicht – Stau gibt es immer auf dieser Strecke. Die Umweltspur finde ich richtig. Sie sorgt bei mir dafür, dass ich das geringere Übel, also wieder die Bahn, nehme. Anders wird eine Verhaltensänderung bei den Menschen nicht greifen, denn sonst bleibt jeder in seiner Komfortzone hängen. Allerdings wurde von der Politik verpasst, den ÖPNV entsprechend auszubauen. Überfüllte Züge kenne ich nämlich auch!
CATHRIN GÖBELER
Zumutung
Ich pendle von Hilden nach Düsseldorf und muss sagen, die Umweltspur ist eine Zumutung. Ich kann nicht nachvollziehen, warum es besser sein soll, im Stau zu stehen, anstatt beide Spuren zu nutzen. An einem Freitag in den Ferien habe ich 25 Minuten für das Stück der Umweltspur gebraucht. Ich kann nicht verstehen, wie die Spur irgendetwas verbessern soll.
JULIA POSCHAG
Umstrittene Werte
An der besonders stark befahrenen Corneliusstraße wird der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft überschritten. Der Grenzwert ist wissenschaftlich umstritten. Anfang dieses Jahres gab es eine öffentliche Erklärung von mehr als einhundert Lungenfachärzten, dass von solch geringer Menge Stickstoffdioxid kein Gesundheitsrisiko ausgehe. Dazu schrieb Professor Dieter Köhler, ehemals Präsident der Gesellschaft für Lungenheilkunde: „Leider wurden zunehmend die wissenschaftlichen Methoden verlassen und durch Ideologie ersetzt.“ Die aus der Praxiserfahrung vieler Lungenärzte gebildete Auffassung wird gestützt dadurch, dass in vielen Lebensbereichen der Stickoxidwert in der Atemluft weit höher liegt als auf der Straße. Für einen Abmahnverein aus Radolfzell, der sich „Deutsche Umwelthilfe“ nennt, ist der niedrige Straßengrenzwert eine gute Geschäftsgrundlage. Er überzieht viele deutsche Städte mit Prozessen. Die Gerichte urteilen dann meist aufgrund von Grenzwertüberschreitungen im gewünschten Sinne. Es geht um Dieselfahrverbote. Die Städte suchen Auswege, um solche Urteile zu vermeiden. So auch Düsseldorf. Unglücklicherweise als eine Art Alibiveranstaltung durch „Umweltspuren“ auf Kosten des sonstigen Straßenraums, was zu ungeheuren Staus und damit zu erheblich höherer Belastung mit Abgasen führt. - Jürgen Resch, so heißt der Chef des Abmahnvereins, kann sich als der mächtigste Mann im Lande fühlen. Ich rate zu mehr Gelassenheit. Düsseldorf hat gute klimatische Verhältnisse: im Westen eine Ebene, die bis zum Meer reicht, im Osten ein sanft ansteigendes Gebirge. Beste Voraussetzung für gesunden Luftaustausch.
DR. MANFRED DROSTE
Mit heißer Nadel
Grundsätzlich eine gute Idee – allerdings ist die Umsetzung offensichtlich mit heißer Nadel gestrickt! Wenn man die Pendler weg von der Straße bringen will, muss auch ein entsprechendes alternatives Angebot vorhanden sein! Das ist nicht der Fall. Innerstädtisch kann das Fahrrad eine Alternative sein. Wer indessen von außerhalb kommt, für den ist das Rad keine Lösung, und ÖPNV-Verbindungen sind oft nicht oder nur unzureichend vorhanden. Hier sehe ich den OB in der Pflicht, die Rheinbahn in die Pflicht zu nehmen! Unter den gegenwärtigen Bedingungen werden sich mit den Umweltspuren die angestrebten Ziele – Einhaltung der Luftgrenzwerte – jedenfalls nicht nur nicht realisieren lassen, sondern die Messwerte auf Grund der Staus weiter in die Höhe treiben.
JOACHIM GERAEDTS
Mehr autofrei
Ich finde die Umweltspuren sehr gut! Mit Appellen an die Autofahrer kommt man nicht weiter. Am Anfang schreien viele, weil ihre Faulheit eingeschränkt wird, aber mit der Zeit finden die gleichen Schreier die Einschränkung oder das Verbot gar nicht so schlecht. Heute verstehen wir alle nicht, dass man früher einfach so im Büro Zigaretten rauchen durfte! Wir können fast jeden Tag lesen, dass die Menschen immer dicker werden, hausgemachte Rückenschmerzen, und so weiter, mehr Bewegung – mehr Fahrrad fahren für die Gesundheit, bitte schön. Unsere Eltern oder Großeltern haben nicht jede Strecke mit dem Auto gemacht, ich fahre seit 35 Jahren jeden Tag mit Bahn zur Arbeit, es geht! Die Zerstörung der Umwelt kann so nicht weitergehen. Bitte, schränken Sie die Blechlawinen auf den Straßen ein. Vor ein paar Wochen wurde die Innenstadt am Sonntag autofrei, es war herrlich. Ich wünsche mir mehr autofreie Sonntag – oder am besten gleich ganze Wochenenden.
ROMAN KOPEC
Erster Schritt
Die Umweltspur ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Daran können sich viele Städte ein Beispiel nehmen.
JÜRGEN STEPHAN
Gesundheit
In der heutigen RP wurden nur die „armen“ Pendler bemitleidet. Da sind Einfädelspuren oder Rückstau ja soo gefährlich. Wie einseitig hier zu Gunsten der täglich einfahrenden Luftverpester aus dem Umland geschrieben wird. Das die Luft in meinem Wohnort Oberkassel täglich durch die Einfahrt unzähliger Pendlerautos über Theodor-Heuss-Brücke / Oberkassler Brücke / Kniebrücke verpestet wird, scheint egal zu sein. Das soll der Düsseldorfer Bürger wohl so hinnehmen. Nein, eben nicht. Der OB hat eben nicht für einen staufreien Zugang aller NE-VIE-ME-PKW zu sorgen, von denen er ja Gott sei Dank auch nicht gewählt werden kann. Bei allem sollte doch die Gesundheit der Düsseldorfer Bewohner an oberster Stelle stehen. Die Rheinbahn wurde jahrelang durch die damalige CDU-FDP-Stadtregierung kaputtgespart. Diese Verursacher fordern jetzt den Stopp der Umweltspur. Geradezu lächerlich! Warum wird das nicht mal angeprangert? Übrigens: All diese heutigen Pendler, sind doch mit Wissen um die Verkehrssituation dort hingezogen. Dann bitte auch nicht meckern, wenn man täglich seine Freizeit auf der Autobahn verbringt.
WOLFRAM DUHME, OBERKASSEL
Gefährlich
In meinen Augen ist die Umweltspur der gefährlichste Blödsinn seit Erfindung des TNT. Die Abgaswolke interessiert doch die Straßengrenzen nicht. Ferner stellt dieser künstlich erzeugte Stau eine noch viel größere Belastung für die Anrainer an den jetzt betroffenen Straßen und zudem einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr dar. Ich bin gespannt, wann die Brandmeldeanlage das nächste Mal im Tunnel wegen dicker Luft auslöst ( wäre ja nicht das erste Mal ) und wann es die ersten Verkehrstoten wegen Auffahrunfällen mit den rasenden 40-Tonnen- Bomben im Tunnel gibt!!
FRANK EISLER, SOLINGEN
Nur blöd
Es ist einfach nur blöd, dass die Politik regelmäßig absurden Bullshit produziert, Umweltvernichtungsspuren einrichtet und kalt lächelnd die Verkehrssituation in einer Stadt vor die Wand fährt. Noch blöder ist, dass sie für ihre intelligenzfreien und infantilen Aktivitäten kaum in Regress genommen werden kann.
HANS-JOACHIM KORNBLUM, MEERBUSCH
Gut und richtig
Bei der Lektüre der bisweilen sehr emotionalen Leserbriefe zum Thema drängt sich mir immer öfter der Eindruck auf, dass unser Bildungssystem völlig versagt haben muss. Die Umweltspuren sind eingerichtet worden, um den Autofahrern die Zufahrt zur Düsseldorfer Innenstadt zu erschweren, um sie damit zum Umdenken und zur Verhaltensänderung zu bewegen. Die Autoverkehrsdrosselung funktioniert wie geplant, nur mit dem Umdenken funktioniert es offenbar nicht. Stattdessen beschimpfen die Autofahrer die Architekten der Umweltspur als Bildungsversager, dabei sind sie es selber! Ich bin vor 33 Jahren auch noch nach Düsseldorf gependelt, schon damals war das verkehrstechnisch katastrophal, da gab es am Werstener Kreuz noch die Stahlhochbrücke und die A46 mit Unitunnel war erst noch ein Projektplan. Ich bin dann nach Düsseldorf gezogen und kann meinen Arbeitsplatz seitdem problemlos, staufrei, umweltschonend mit dem Fahrrad, der Bahn oder zu Fuß erreichen. Das Auto ist für mich die schlechteste Wahl, da 210.000 Autoeinpendler uns Düsseldorfern die Hölle bescheren. Warum bloß fällt den Autofahrern nichts anderes ein, als alleine Auto zu fahren? Die Umweltspuren sind gut und richtig und sollten nur der Anfang vom Umdenken sein!
ROLF RIBBERT
Chaotisch
Lieber Herr Geisel! Sie hören nicht auf, das Thema Umweltspur zu vertiefen! In Düsseldorf ist Chaos! Da Sie mit dem Diesel und zwei Personen die Umweltspur nutzen, scheinen Sie dies nicht mitzubekommen. Aber die Stauopfer werden sich bei der nächsten Wahl daran erinnern, davon können Sie ganz sicher ausgehen!
ROSWITHA BRASE
Konzeptlos
Als Teilnehmer im Maxhaus bin ich über die Aussagen unseres ersten Bürgers der Stadt entsetzt. Es bestätigte sich der Verdacht, dass Herr Geisel auf Teufel komm raus ein Dieselfahrverbot verhindern möchte und die gefährlichen Stausituationen vor der Stadt in Kauf nimmt. Es zeigte sich, dass dieser Verantwortliche kein Konzept einer geordneten Infrastruktur für die 300.000 Pendler hat. Diese planlose Einführung einer Umweltspur ist reiner Aktionismus; der aber für ihn politisch gefährlich werden wird. Dass zu viele Pkws sich jeden Morgen in die Stadt wälzen und die Luft zu schmutzig ist, ist unbestritten. Doch diese Spursperrung ist falsch und gefährlich. Insbesondere für Fahrradfahrer, die so mutig sind, sich zwischen Bussen, Taxis und mehrbesetzten Pkws zu behaupten. Es werden nur Pendler aufs Fahrrad umsteigen, wenn baulich separate Radwege in die Stadt führen, die mit Fahrzeugen nicht in Berührung kommen. Wenn dies ausbleibt, sind Unfälle mit Personenschaden vorprogrammiert. Das naheliegende Ausland lacht über die dilettantischen Aktionen in unserer Stadt.
HERBERT PHLIPPEN, NEUSS
Stressig
Meiner Meinung nach sind die Umweltspuren wirklich eine Katastrophe für Pendler. Tausende Autos verschwinden nicht einfach nur, weil man ihnen eine Spur wegnimmt. Mir erschließt sich nicht, wie der Umwelt dadurch geholfen sein soll, dass die Autos nun zwar nur noch auf einer Spur durch die Stadt fahren, sich dafür aber vor den Toren der Stadt Kilometer lang stauen oder lange Umwege fahren, um die Staus zu umgehen. Abgase werden dadurch sicherlich nicht verringert, ganz im Gegenteil. Für meinen Heimweg in die Stadt habe ich bisher etwa 15 Minuten gebraucht, nun stehe ich zusätzlich noch mindestens 20 Minuten bei der Einfahrt in die Stadt im Stau und puste dabei Abgase in die Luft. Die Lösung des Problems ist nur über Alternativen zum Auto machbar. Die Rheinbahn ist jedoch in Düsseldorf so teuer, dass sich selbst kurze Strecken in die Stadt mit dem Auto mehr lohnen. Zum Beispiel kostet eine einfache Fahrt in Düsseldorf 2,90 Euro. Für einen kurzen Aufenthalt in der Stadt ist man also fast sechs Euro los – dafür wiederum könnte man drei Stunden mit dem Auto parken. Natürlich sind Initiativen zum Umweltschutz wichtig, ich denke, das steht für alle Beteiligten völlig außer Frage. So wie die Situation im Moment ist, mit weiterem Ausbau der Umweltspuren ohne Schaffung von Alternativen, wird aber leider nur zusätzlicher Stress und Frustration bei den Pendlern geschaffen und keine Verbesserung für die Umwelt.
INGA REHME
Versagt
Die Umweltspur in Düsseldorf durfte auch ich schon live erleben. Statt der üblichen 40 Minuten im Berufsverkehr zur Arbeit dauerte das Experiment über eine Stunde. Dies bedeutet auch, dass das Fahrzeug über 20 Minuten länger im Stop-and-Go-Betrieb bewegt werden musste. Während die Umweltspur nur wenige entnervte Autofahrer und vereinzelte Fahrzeuge – für die sie eingerichtet wurde – führte, drängten sich Stoßstange an Stoßstange Bürger zweiter Klasse bei dem Versuch, jene Arbeitsstellen zu erreichen, welche mit ihren Steuer-Erzeugnissen derartige Scheinblüten einer versagten Verkehrspolitik finanzieren. Anstelle einer ausreichenden Versorgung mit Park-&-Ride-Parkplätzen am Stadtrand mit zuverlässigen und kostenlosen Anbindungen an den Stadtbinnenverkehr werden hier Maßnahmen ergriffen, welche jeglicher Grundlage entbehren und letztendlich dem Zweck, die Umwelt sauberer zu halten, entgegenlaufen, indem durch künstlich erzeugte Staus unnötig Abgase erzeugt werden. Zusätzlich wird die Gesundheit der Bürger durch lange Staufahrten belastet, was letztendlich auch die Krankenkassen und die Wirtschaft zusätzlich belastet. Darüber hinaus ergibt sich durch künstliche Staus, wie bereits an vielerlei Stellen angemerkt wurde, ein erhöhtes Unfallrisiko. Das Projekt ist bereits jetzt gescheitert und hätte in dieser Form nie durchgeführt werden dürfen. Die Verantwortlichen müssen an dieser Stelle die Konsequenzen für dieses vorhersehbare Desaster ziehen.
CHRISTIAN WILLEMS
Umdenken
Ich selbst pendele seit Jahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Düsseldorf und habe seitdem immer mit Unverständnis auf die Menschen geschaut, die unter meinen S-Bahnbrücken auf den Zubringern im Dauerstau stehen. Ich würde mit dem Auto zu den Stoßzeiten etwa 45 Minuten länger zur Arbeit benötigen und habe mich deshalb bewusst gegen das stressige und deutlich teurere Autofahren entschieden. Mein Vorteil ist allerdings auch eine fast direkte S-Bahnanbindung nach Düsseldorf. Der ÖPNV wird in den Medien oft schlecht dargestellt. Ich für meinen Teil habe dieses Jahr nur vier mal Ausfälle oder erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen müssen. Mit dem Auto würde ich täglich immense Zeitverluste hinnehmen müssen. Die Verkehrswende muss irgendwie gelingen. Die Menschen steigen nicht zwanglos um. Nur Leidensdruck erzeugt ein Umdenken. Der richtige Weg wäre Verknappung von Parkraum und eine gleichzeitige höhere Bepreisung desselben. Ich bin kein Autofeind. Aber angesichts der sinkenden Lebensqualität und Umweltbelastung in den Städten muss ein Großteil der Autos draußen bleiben. Dann muss die Stadt allerdings sinnvolle Alternativen anbieten und schaffen. Großflächig P+R an der Stadtgrenze mit Schnellbusanbindung, Straßenbahn oder S-Bahn in kurzem Takt in die Stadt. Die Rheinbahn (städtisch) soll P+R Tarife anbieten.
MIRKO BADER
Experiment
Es wird aus meiner Sicht zurecht starke Kritik an OB Geisel geäußert. Um ein Problem zu lösen, hat er ein viel größeres geschaffen. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Geisel diese Entscheidung nicht alleine getroffen hat. Er wurde von den Linken und den gehypten Grünen dabei gestützt. Vielleicht sehen wir hier nur ein weiteres kleines Feldexperiment für Deutschland auf dem Weg zur rot-grünen Deindustrialisierung.
THOMAS TROULLIDIS, VOLMERSWERTH
Bessere Werte
Neben dem Rückstau auf der A46 ist auch die Münchener Straße noch früher zu. Viele Pendler wollen zum Südring ausweichen und verlängern den Stau um locker zwei Kilometer. Die Stadt wird damit nur ein Ziel erreichen. Dass auf der Corneliusstraße die Messstation bessere Werte zeigt. Dass das gar nichts mit Verbesserung der Luftqualität zu tun hat, die durch den gesteigerten Stop-and-Go-Verkehr überall anders schlechter wird, ist egal.
Was das insbesondere mit den Menschen im Stau ohne verkehrstechnische Alternativen macht, ist wohl auch unerheblich. Aus meiner Sicht ist die Umweltverschmutzungsspur psychische Körperverletzung für tausende Menschen, die ihr redlich Brot in Düsseldorf verdienen wollen und müssen! Die Stadt profitiert seit Jahrzehnten davon und behandelt jetzt die Menschen wie unerwünscht. Ich wohne in Düsseldorf und schäme mich für diese dumme Entscheidung!
ULRICH ROSENDAHL
Ungern gesehen
Ich wohne seit zehn Jahren in Düsseldorf und fühl(t)e mich hier immer sehr wohl. Ich muss berufsbedingt nach Krefeld pendeln. Seit einiger Zeit bekommt man jedoch den Eindruck, dass man als Autofahrer in Düsseldorf eigentlich nur noch ungern gesehen ist. Im gesamten Stadtgebiet kommt der Verkehr in alle Richtungen immer wieder zum Erliegen. Sehr oft durch monatelange Baustellen hervorgerufen, an denen sich jedoch seit Monaten nichts ändert (zumindest nicht sichtbar). Zum Beispiel sind an der B7 (Heinrich-Erhardt- Straße) und an der Reichswaldallee seit Juli (vor den Sommerferien) Baustellen, die zu langen Staus führen und das zum Teil nur, weil eine Ampel falsch geschaltet ist. Herauszufinden, welches Amt für die Baustellenampeln zuständig ist, erforderte diverse Telefonate und führte (bisher) leider nicht zu einer Veränderung. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es die Baustellenzäune im Sonderangebot gab. Gibt es eigentlich noch Straßen ohne Baustellen? Die Umweltspuren verschlimmern diese Situation erneut, so dass man mal darüber nachdenken könnte, was die Stadt damit bezwecken will. Eine Schonung der Umwelt ist es definitiv nicht!
IRIS CHARLES
Kontraproduktiv
Mehr Staus – mehr Luftverschmutzung! Also ist diese Maßnahme kotraproduktiv. Für die Zukunft der Umweltspur sehe ich nur drei Optionen. Erstens: Man sieht nach einer gewissen Zeit ein, dass diese Maßnahme ein Schuss in den Ofen war und kommt zur alten Regelung zurück. Zweitens: Die Pendler suchen nach Schleichwegen über Nebenstraßen, die dann dort einer höheren Belastung ausgesetzt sind, und drittens: Die Stadt beauftragt einen Magier, der in kurzer Zeit Verkehrsangebote herbeizaubern kann, die uns volle Busse und Bahnen dank einer allgemeinen Verhaltensänderung der Pendler bescheren. Letzteres halte ich allerdings angesichts der überschaubaren Konzepte und Kompetenzen der Rheinbahn für ein zeitgemäßes Märchen.
KLAUS LÜCKERATH, MEERBUSCH
Weltklasse
Zum Erreichen des Park & Ride- Parkplatzes am Südpark, um dort wie angeregt, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, muss ich aus Hilden kommend jetzt zusätzlich etwa 25 Minuten Verzögerung in Kauf nehmen – Weltklasse! Das macht den Umstieg auf Bus und Bahn wirklich attraktiv
CATRIN MONSER, HILDEN
Gut gemeint
Gut gemeint – aber nicht durchdacht. Für die Umweltbelastung ergibt sich aus dem ständigen Stop-and-Go keine Entlastung vom Werstener Kreuz bis zur Kruppstraße. Man hätte den breiten Fußgängerweg für Radfahrer einrichten bzw. teilen können. Das wäre auch sicherer. Am Werstener Kreuz fahren nun noch mehr Autofahrer verkehrswidrig aus dem bzw. in den Tunnel über die Kreuzung Kölner Landstraße. Das ist besonders gefährlich, weil hier ein Schulweg verläuft. Und eine Umfahrung durch die Innenstadt über die Kölner Landstraße und Oberbilker Allee ist auch keine Lösung, weil das Problem nur verschoben wird. Bitte diese unsinnige Umweltspur ganz schnell wieder aufheben.
FRIEDERIKE LISKEN, WERSTEN
Irrsinn
Meiner Meinung nach völliger Irrsinn, was da getrieben wird. So verliert Düsseldorf einen Großteil seiner Lebensqualität. Es sind nicht nur die Umweltspuren, die behindern, sondern auch die vielen neuen Fahrradspuren. Es wurden mittlerweile so viele zweispurige Straßen auf einspurig umgebaut, dass man nicht mehr zügig durch die Stadt kommt (z.B. Kölner Straße). Das führt nun dazu, dass zehn Kilometer Umweg raus über den Nördlichen Zubringer über die A52, A3 und dann weiter nach Süden schneller sind als der kürzere Weg durch die Stadt. Also völlig kontraproduktiv. Durch die Stadt zehn Kilometer kürzer, aber durch Verengungen höherer Zeitaufwand und somit mehr Abgas für die Umwelt. Umweg über den Norden zehn Kilometer mehr auch schlecht für die Umwelt – nur werden die Abgase eben nicht in der Stadt erzeugt. Leider arbeiten wir nicht alle im Zentrum und können mit der Bahn oder dem Rad zur Arbeit. Und fragt man die Radler, so sind die von den Umweltspuren nicht begeistert. Sie finden es gefährlich, sich mit Bussen und anderen Fahrzeugen die Fahrspur teilen zu müssen. Wobei es z. B. an der Prinz-Georg-Straße geschützte Radwege gibt. Wenn man es richtig machen will, dann Umweltspuren sofort weg., Radwege bzw. -spuren so anlegen, dass Autos nicht behindern. Die Radler machen immer wieder Schlenker in die Fahrbahn, weil da welche auf der Radspur stehen oder ein- und ausparken. Saugefährlich.
MARKUS FRERICHS
Keine Diesel mehr
Wer ein kleineres Übel durch ein größeres ersetzt, dem ist nicht zu helfen. Es wäre doch viel besser für die Allgemeinheit, wenn Dieselfahrzeuge nicht mehr fahren dürfen (weniger Verkehr und weniger Abgasen, CO2), als diese Staus mit mehr Abgasen, mehr Spritverbrauch, Unfallgefahr auf der A46, strapazierten Nerven, verlorener Zeit,... So erreicht man nur das Gegenteil. Zwei Mitreisende mit demselben Ziel um dieselbe Uhrzeit zu finden, ist mehr als abenteuerlich, kann man vergessen. Außerdem müsste es mehr Park & Ride-Parkplätze geben, es benötigt höhere Frequenz des ÖPNV auch unabhängig von der Umweltspur. Die Busspur reicht vollkommen. Der dritte Umweltspur-Unsinn muss so schnell wie möglich weg.
WILLIBALD MOOS
Frechheit
Es ist eine Frechheit, wie die Politik die Menschen zurzeit hier behandelt. Nur weil es die Politik will, alle Firmen, Gewerbetreibenden und Angestellten so zu behandeln und keine einzige Alternative anzubieten. Wer fährt denn noch freiwillig in die Stadt? Ich bin doch heute schneller in Oberhausen oder in Holland – und teurer ist es auch nicht, da ich dort kostenlos parken kann. Beim Wohnen ist es doch nicht anders, oder warum werden die Grundstücke hin- und herverkauft? So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Es sei denn, die Stadt will unattraktiv werden. Zuzug verringern, indem man die Menschen in ihren Vierteln einsperrt. Denn es kommt ja bald keiner mehr voran, das sieht man auch gut nach Veranstaltungen der Arena und Messe. Nichts geht mehr (zwei Stunden bis in die Altstadt mit der Bahn).
WOLFGANG NIEHAMMER
Fehlplanung
Grundsätzlich keine schlechte Idee. Da allerdings viele Arbeitnehmer im Umland wohnen, ist z. B. das geplante 360 Euro-Ticket eine Fehlplanung, wenn es nur für Düsseldorf selbst gültig ist. Ich bezahle dann trotzdem zwölf Euro pro Tag, um zur Arbeit und zurück zu kommen. Also kann ich auch das Auto nehmen. Das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln müsste attraktiver werden.
BARBARA MOUZOURI
Wütend auf Geisel
Am Montagmorgen gegen 8 Uhr reichte der Rückstau vom Südpark bis an den Beginn der Universitätsstraße in Himmelgeist. Das habe ich in 21 Jahren, in denen ich in Himmelgeist wohne, noch nicht erlebt. Ich bin total wütend auf den Verkehrsausschuss und Herrn OB Geisel. Aus welchen Gründen werden die Pendler und die Bewohner im Süden Düsseldorfs so gequält? Die durch die Umweltspuren verursachten Staus erhöhen erstens massiv die Emissionen und zweitens verärgern sie Hunderttausende. Herr Geisel, ziehen Sie endlich die Notbremse und beenden Sie dieses unsägliche Experiment.
MARIO ROSA-BIAN
Unkalkulierbar
Wie soll ich morgens zum Flughafen kommen? Die Fahrzeit ist völlig unkalkulierbar geworden. Wenn man im Süden wohnt, hat man keine Chance in angemessener Zeit zur 8-Uhr-Maschine zu kommen. Auf der Fahrt durch die Uni standen heute vier Rheinbahnbusse vor mir. Wir haben 30 Minuten bis Südpark gebraucht. Wo ist da die Verkehrswende? Ich habe bis ins Büro die doppelte Zeit gebraucht und laut Rechner ca. 30 Prozent mehr Sprit verbraucht... Tolle Umweltidee diese Spur! Bleiben Sie am Ball, die Idee ist schwachsinnig.
DIRK W. KOLVENBACH
Verschwendung
Für wie blöd wollen uns die Politiker (hier Herr Geisel) noch halten? Dass, was jetzt passiert, war für jeden steuerzahlenden Bürger und Pendler absehbar. Geldverschwendung „Umweltspur“, wie viel fehlende Freizeit will man den Pendlern denn noch zumuten? Der Bürger wird wieder und wieder für dumm verkauft, aber unsere sauer verdienten Steuergelder werden gern einkassiert! Weltstadt Düsseldorf, pah, dass ich nicht lache!
SONJA NICOLAI
Richtig so!
Ziel der Umweltspur ist, die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die „Stimmungsmache“ ist jedoch konsequent aus der Sicht der Autofahrer. Ich als Düsseldorfer fühle mich nicht hinreichend berücksichtigt und sage klar: Die Verlagerung des Verkehrsproblems vor die Tore der Stadt ist richtig! Es braucht etwas Zeit, bis sich neue Routinen entwickelt haben. Endlich gibt es wieder mehr Platz in der Stadt. Das sollten wir nicht einfach so wieder aufgeben. Städte sind für Menschen, nicht für Autos da!
STEFAN JUCHEMS
Nur ein Trick
Ein offensichtlicher Taschenspielertrick: Der abgasmöllernde Stau wird nach außerhalb verlegt, an der Messstation Corneliusstraße ist er dann weg. Die Pendler, die ohnehin jeden Morgen ein Stück Lebensqualität verlieren, sind noch übler dran. Die tun mir ehrlich leid. Glückwunsch an die Verkehrs-Schlauköpfe.
PETER MARTIN
Sippenhaft
Politik betont stets, die Bürger müssten beim Thema Klimaschutz mitgenommen werden. Dann soll mir mal jemand erklären, a) warum alle in Sippenhaft genommen werden, damit ein paar alte Dieselstinker weiterhin fahren dürfen, b) warum mit staatlicher Unterstützung der Umstieg auf umweltfreundlichere Pkw gefördert wird, nur um diese anschließend auf die „Umweltsünderspur“ zu verbannen, c) warum die alten Diesel-Dreckschleudern jetzt grinsend auf der Umweltspur fahren dürfen, sobald drei Personen drin sitzen. Tut mir leid, aber ich fühle mich nicht mitgenommen, sondern als Opfer einer ideologisch getriebenen Minderheit. Dieser Tage konnte man bereits im morgendlichen Berufsverkehr bewundern, wie die Protagonisten vom rechten Spektrum diese Stimmungslage für ihre Ziele nutzen. Tolle Wahlhilfe Herr Geisel! Vorausschauende Umweltpolitik würde für ein Parkhaus auf dem Park&Ride-Platz Uni/Südpark sorgen, inkl. eng getakteter ÖPNV-Anbindung in die Innenstadt. In Utrecht könnten sich die Düsseldorfer mal anschauen, wie das funktioniert.
KLAUS IMSIECKE
Pförtnerampeln
Vieles an diesem Verkehrsdebakel erinnert an die damaligen sogenannten „Pförtnerampeln“, die Rot-Grün hier in Düsseldorf eingeführt hat und die dann seitens der CDU und Herrn Erwin Gott sei Dank schnell entsorgt wurden. Allerdings liegt die Schuld für die Umweltspuren nicht hauptsächlich beim OB und seiner Ampel-Gemeinschaft, sondern in erster Linie bei der Bundesregierung, die im Dieselskandal total rückgratlos ist und nicht handelt. Die Folgen sind vielseitig fatal: 1. Umweltspuren gegen Fahrverbote bringen nur Staus und somit noch mehr unsinnige Abgase. 2. Steigende Absatzzahlen bei Benzinern, die die CO2-Bilanz wieder nach oben schrauben. 3. E-Autos (auch E-Bikes und E-Roller) werden gepuscht, obwohl der Strom nicht sauber ist. Diese Bundesregierung könnte mit einem Gesetz zur Nachrüstung aller Verbrenner (ja, auch Benziner) der Euronormen 5 und 6 viele Probleme lösen. Macht sie aber nicht, aus Angst vor dem Verlust der Parteispenden aus der Autoindustrie.
VICTOR VON DER HAGEN
Verlorene Zeit
Zeit ist das wertvollste, was wir besitzen. Zeit ist wertvoller als Geld. Die Zeit im Stau ist verlorene Zeit, weder Arbeits- noch Freizeit. Vielfach Zeit voll Ärger, Anspannung oder Resignation. Wer steht denn da im Stau? Die vielen, die gestresst oder verspätet zur Arbeit kommen. Der Arzt, der dringend zu einem schwerkranken Patienten gerufen wurde. Der Installateur, der wegen eines Rohrbruchs alarmiert wurde. Der Geschäftsmann, der ein wichtiges Gespräch verpasst. Und auch Leute, die dringend auf die Toilette müssen, die hilflos und schmerzvoll in ihren Autos gefangen sind. Ja, es gab immer schon Stau. Der Staat war unfähig eine bedarfsgerechte Infrastruktur zu schaffen. Stau-Land Nordrhein-Westfalen. Politiker versprechen, dagegen etwas zu tun, und hier in Düsseldorf werden Staus in nie gehabtem Ausmaß künstlich erzeugt. Angeblich soll die Reduzierung der allgemeinen Fahrbahnen zu Gunsten sogenannter Umweltspuren der Umwelt dienen. Aber die Staus bewirken das Gegenteil. Es gibt viel mehr Abgase als bei fließendem Verkehr. Ein misslungenes Experiment am lebenden Objekt, Menschenquälerei! Das muss abgebrochen werden. Unverzüglich!
DR. MANFRED DROSTE
Jobs verlegen
Es fällt auf, dass die meisten Leserbriefe nur den eigenen Vorteil einklagen und Wahldrohungen als Lösung ansehen. Wenn aber 300.000 Pendler nach Düsseldorf fahren, drängt sich die Frage auf, warum nicht die Manager und Personaldienstleister endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und verstärkt die Arbeitsplätze dort bereitstellen, wo die Mehrzahl ihrer Mitarbeiter wohnt. Dies wäre zum Wohl aller. Die Mitarbeiter sparen Zeit, Geld, sind gesünder und bei der Arbeit leistungsfähiger. Die Infrastruktur wäre entlastet usw. Da sie dies nicht freiwillig tun, muss man ihnen Hilfestellung geben. Die Pendlerpauschale sollte so umgestaltet werden, dass nicht der Steuerzahler, sondern die Verursacher, sprich die Firmen diese ausgleichen müssen. Das Problem wäre wohl sehr schnell deutlich kleiner. Bereits in den 1970er Jahren machte man sich Gedanken, den Verkehr überflüssig zu machen, statt immer nur neue Straßen zu bauen, die nur neuen Verkehr anziehen. Und es gab Zeiten, da haben die Firmen für Mitarbeiter Wohnungen gebaut.
WILLI JANSSE, KALKUM
Dilettantisch
Es gibt keine Positiverfahrung mit den Umweltspuren. Grund: Es wurde nicht eine Voraussetzung für den Betrieb solcher Spuren geschaffen. Dilettantisch! Es gibt keine Alternative für Pendler. Jahrzehntelang bekannte Staufallen wurden nicht beseitigt. Im Gegenteil! Geplante Ortsumgehungen (etwa Gerresheim/Flingern) wurden gestrichen. Ein olympisches Dorf wird an der höchst belasteten B7 vorgeschlagen. Große Wohnprojekte werden an Bestandsstraßen realisiert. Im Norden sollen drei Hochhaustürme für weitere Jobs entstehen. Gefordert wird auch ein 300-Meter-Tower für weiteren Imagegewinn. Von Politikern, die trotz Milliarden aus Berlin weiße Striche auf die Straßen malen lassen! Wo sind Pendlerparkplätze, E-Busse, Straßenbahnen und Radwege? Bisher nur Phantasien wie die Seilbahn!
ALBERT WALDHOFF, GERRESHEIM
Geiselhaft
Mit den unsinnigen Umweltspuren nimmt der Oberbürgermeister ganz Düsseldorf samt Umland sozusagen in „Geiselhaft“. Doch es besteht Hoffnung auf ein Ende dieses total misslungenen Experiments. Denn angesichts der herannahenden Kommunalwahl dürfte es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um die letzte Trotzreaktion Geisels vor seinem politischen Exitus handeln.
OTHMAR KALTHOFF, RATINGEN
Trotzphase
OB Geisel will bei aller Kritik an den „Umwelt“-Spuren festhalten. Immer noch in der Trotzphase? 2019 gibt es laut Statista rund 83.200 Elektroautos in Deutschland. Bei einer Gesamtzahl der Kraftfahrzeuge von 64,8 Millionen macht das einen Anteil von rund 0,13 Prozent aus. Selbst wenn der Anteil von Elektrofahrzeugen in Düsseldorf siebenmal höher wäre, kämen auf jedes Elektroauto immer noch rund 100 mit Verbrennungsmotor. Bei der „Umwelt“-Spur stauen wir diese Fahrzeuge dann unverhältnismäßig lange auf der Straße, wohingegen die umweltschonenden Fahrzeuge eine Sonderspur erhalten. Mit einem vernünftigen Umweltschutzgedanken im Hinterkopf müssten aber die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor möglichst schnell durchgeschleust werden. Natürlich wäre dies das falsche Zeichen! Die Umweltspur ist unsinnig und führt zum falschen Ergebnis. Die Deutsche Umwelthilfe wird vermutlich bald klagen. Umstieg auf den ÖPNV? Gerne, wenn’s denn attraktiver wäre. Der VRR erhöht im Januar erst einmal die Preise wie in nahezu jedem Jahr.
ULRICH DREES, HAAN
Schwachsinn
Als Pendler aus Solingen muss ich feststellen, dass auf der für den normalen Verkehr gesperrten rechten Spur kein Fahrrad, kein Elektroauto, zwei Busse und drei Taxen fahren und hunderte Autos auf der linken Spur stehen, bei Grünphasen von zehn Sekunden und im Leerlauf ein Maximum von CO- und NOx-Abgasen ausstoßen! Und das bereits um 6.30 Uhr morgens. Das werden unabhängige Messungen in kürzester Zeit bestätigen! Haben Sie, Herr Geisel, vergessen, dass Sie der Repräsentant der NRW-Landeshauptstadt sind? Wahrscheinlich verfügen Sie über eine Ausnahmegenehmigung und können dort fahren, wo Sie möchten?! Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten einer Gesellschaft Ideologien aufzwingen und das politisch überleben? Ich fordere Sie auf, diese völlig dämliche Entscheidung einer Umweltspur, die weit größeren Schaden anrichtet, als ihn zu vermeiden, wieder zurückzunehmen!
HEINER SCHERLE
Amokmaßnahme
Herr Geisel, treten Sie sofort zurück! Sie schaden der Stadt Düsseldorf. Durch die unsinnigen „Umweltspuren“ erhöhen sich die Emissionen in den betroffenen Straßen erheblich und auch der wirtschaftliche Schaden durch diese Amokmaßnahme ist gewaltig. Sie wenden sich mit dieser Maßnahme gegen die Bürger der Stadt.
WILFRIED BOHNEN, HOLTHAUSEN
Nachbarschaft
Wir wohnen im Düsseldorfer Süden. Wir ärgern uns kaum über die Umweltspur, denn wir fahren nicht mehr in die Innenstadt, sondern schnell ohne Stau mit geringerem Kraftstoffverbrauch nach Hilden, in unsere Nachbarstadt. Dort können wir auch alles besorgen, es gibt sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. Die Innenstadt ist nett mit guten und preiswerten Parkmöglichkeiten. Wir würden unser Geld lieber in Düsseldorf ausgeben, aber das ist ja leider nicht mehr so einfach. Schade!
WOLFGANG RESSEL, URDENBACH
Narretei
Die Leserkommentare reichen von „übler Scherz“ bis „Nötigung“. Mir erscheint es wieder mal typisch deutsch, wenn sich alle Autofahrer jammernd an die sichtbar karnevalesken Bürgermeister-Scherze halten. Welch eine Narretei, der sie hier auf den Leim gehen. Italien oder Griechenland etwa fehlt dieses Untertanenverhalten völlig. Auch unsere Rad- und Elektrorollerfahrer sind schon weiter: Sie fahren ganz nach Belieben kreuz und quer auf den Radwegen und kurven in den Fußgängerzonen geschwind um langsame Fußgänger herum. An die wahrscheinlich niemals ernst gemeinten Vorschriften hält sich keiner. Aber was ist bloß mit den Autofahrern los? Sie stellen sich brav in jeden Stau. Wer jeder Witz-Vorschrift peinlichst nachkommt, macht sich eher lächerlich. Alle schimpfen – keiner traut sich...
JANN BEYEN, DÜSSELTAL
Doppelmoral
Was mich an der ganzen Diskussion stört, ist, dass kein Autofahrer im Stau versucht, etwas zu ändern, denn genau das wird mit der Umweltspur bezweckt. Und damit muss jeder selbst anfangen. Hier gibt es keine perfekte Lösung, sondern man muss Zeit investieren und seine Gewohnheiten anpassen. Die Gefahr, dass Düsseldorf für Dieselautos gesperrt wird, existiert doch schon seit Jahren und dann ist das Chaos gewiss größer, daher hat unser Bürgermeister eine kurzfristige richtige Lösung finden müssen! Ich persönlich muss 29 Kilometer von Düsseldorf nach Essen pendeln, und unser Drei-Personen-Haushalt hat nach und nach umgestellt, das heißt: E-Bike (Mai bis September), Klapprad, Fahrkarte und seit Februar haben wir einen Renault Zoe und winken damit von der Umweltspur den anderen zu. Ja, für die Herstellung von Elektroautos werden Kobalt benötigt und Menschen ausgebeutet. Für Benzin und Diesel werden und wurden Kriege geführt und die Umwelt verschmutzt, deswegen verstehe ich die Doppelmoral überhaupt nicht.
MARCO MANCINI, PEMPELFORT
Lärmbelastung
Mir geht es um die Fischerstraße am Kennedydamm. Von dort kommend fährt man auf eine Kreuzung zu. Dahinter fängt die Fischerstraße an, 50 Meter weiter wird diese einspurig. Hier wurde eine Fahrspur in einen Fahrradweg umgewandelt, obwohl Radfahrer und Fußgänger sich den danebenliegenden Bürgersteig schon immer teilten. Autos benutzen diesen neuen Radweg auch als Umweltspur, besonders Taxen. Der Rückstau bleibt hier nicht aus. Die Lärmbelästigung ist sehr gestiegen. Hupkonzerte sind die Regel. Dazu kommt, dass die Rheinbahn (U78, U79) diese Kreuzung überqueren muss und den Stau verschärft. Und ähnliche Situationen gibt es an mehreren Stellen in der Stadt, etwa an der Klever Straße. Laut einer Mitarbeiterin der Verkehrswacht ist das Halten auf den Fahrradwegen verboten. Das ist besonders für Anwohner schlecht. Ich bin schwerbehindert und komme in ein Alter, in dem mir längere Wege immer schwerer fallen. So bin ich auf Haltemöglichkeiten vor Häusern angewiesen, sei es für meine Einkäufe oder später einmal für den Pflegedienst.
JÜRGEN SCHMITZ, DÜSSELDORF
Puppen-Trick
Heute hatte ich eine wirklich gute Idee, um mit meinem Auto auf den Umweltspuren in Düsseldorf zu fahren: Man nehme zwei Schaufensterpuppen, gut gekleidet und hübsch geschminkt, setze sie auf die Rückbank – und schon hat man die Berechtigung, die Umweltspuren zu nutzen.
KLAUS GREINER, HASSELS
Ohne Augenmaß
Interessant ist die neue Umweltspur, da sie parallel zum existierenden Radweg gezogen wurde. Hier erkennt man politische Entscheidungen ohne Augenmaß und Ortskenntnis. Es wäre viel sinnvoller gewesen, die Umweltspur erst nach der Musikhochschule beginnen zu lassen, das würde vieles entschärfen. Die Radfahrer, die ich morgens sehe, benutzen alle den (alten) Radweg. Es fehlt das Gesamtkonzept. Die Berufspendler sind nicht die Feinde der Stadt!
THOMAS JOOSTEN, KREFELD
Schlecht für Radler
Seit langer Zeit gibt es eigene fortlaufende Radwege von Nord nach Süd und umgekehrt (Kaiserswerth, sogar Kö bis Südfriedhof), auf denen man die Stadt gefahrlos durchqueren kann. Mit der aufgemalten „Umweltspur“ müssen Radfahrer als schwächste Teilnehmer die Fahrbahn mit Bussen, Taxen und Autos teilen und sogar einen Tunnel durchfahren. Damals wurde zeitgleich die „grüne Welle“ eingerichtet, damit Autos zügig fahren konnten, um ein neues Anfahren mit Schadstoffausstoß an jeder Ampel zu vermeiden. Die damaligen Maßnahmen waren umweltfreundlicher und effektiver als die heutigen. Zu allem Übel erhöht die Rheinbahn wieder die Fahrpreise, was dem willigen Bürger das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zusätzlich erschwert. Natürlich muss sich etwas ändern, aber nicht derart unüberlegt.
ELKE BAUMGARTEN
Für uns alle!
Ich kann die Kritik an den Umweltspuren schon verstehen, wenn sie konstruktiv ist und es Vorschläge für Alternativen gibt. Es ist höchste Zeit, sich für eine bessere Umwelt einzusetzen. Bisher finde ich überwiegend negative Leserbriefe zu den Umweltspuren. Das möchte ich ändern, denn die Einrichtung von Umweltspuren ist ein Schritt, weitere Maßnahmen werden folgen und sind notwendig. Die Einrichtung von Umweltspuren soll die CO2-Belastung senken, die bei uns in Düsseldorf an einigen Stellen zu hoch ist. Jeder, der täglich durch diese Gebiete muss oder dort wohnt, merkt dies. Der Hauptauslöser der zu hohen Werte sind Auto-Abgase. Wenn wir diese Belastung nicht verringern, wird unsere Luft nicht sauberer und die Auswirkungen für Einzelne immer unerträglicher, weil gesundheitsgefährdend. Jeder betroffene Pendler, aber auch jeder Düsseldorfer selbst soll somit überlegen, wozu er sein Auto benötigt und die entsprechenden Fahrten reduzieren. Ein Umdenken findet nicht von heute auf morgen statt. Es bedarf etwas Zeit. Ich möchte so wie der Oberbürgermeister Geisel zur Alternativensuche aufrufen. Düsseldorf ist eine Autostadt und das muss sich ändern! Dazu gibt es schon einige Schritte: Das Radwegenetz wird permanent verbessert. Das Pendlerportal (www.pendlerportal.de) wurde eingerichtet, um Fahrgemeinschaften zu bilden. Die Übersicht für Park & Ride ist auf der Website der Stadt Düsseldorf einsehbar.
JANA DARGEL
Wasserbogen installieren
Zugegeben hat das Auto seine Schattenseiten, was den Feinstaub anbetrifft. Wie wäre es, wenn wir an hochbelasteten Straßen Wasserbogen installieren, die in Stoßzeiten diese Straßen beregnen? Auf diese zwar verrückte Idee ist wohl noch niemand gekommen. Die Evolution ist mit vielen Unwägbarkeiten klar gekommen. Sie ist jetzt aber an ihre Grenze gestoßen, wegen unserer Überbevölkerung. Dieser muss Einhalt geboten werden, indem man Frauen unterstützt, die ungewollt Kinder bekommen. Entwicklungshilfe heißt, politisch Einfluss nehmen und die Pharmaindustrie mit Verhütungsmitteln in die Pflicht nehmen. So schließt sich der Kreis intellektuell von einer Umweltspur zu einem weltweiten Klimaproblem. Empfehlung: Statt Smartphone, lieber einmal die Woche „Terra X“ im TV ansehen oder auch Nachrichten. Zumindest sind dies wichtige Bildungssendungen und keine Zeitvergeudung.
SIEGMAR ROHWER
Licht in Säcken tragen
Ich bin Inhaber eines Einzelhandelsgeschäftes in der Innenstadt und muss täglich über die Werstener Straße bis zur Königsallee. Mein Auto muss ich zu beruflichen Zwecken über Tag zur Verfügung haben. Es handelt sich um einen neuwertigen Euro 6d Diesel mit Speicherkat, Partikelfilter und allem sonstigen Klimbim, den man heute haben muss. Soll heißen: Der belastet die Umwelt so wenig wie möglich. Nun hat sich die vergangene Woche über mein Durchschnittsverbrauch durch die „Umweltspur“ und die dadurch bedingten Staus um sage und schreibe 1,2 Liter erhöht! Da ich wegen der Einzelhandels-Öffnungszeiten eher spät diese Stelle passiere, stand ich bislang dort selten im Stau, nun aber regelmäßig – und das in der Ferienzeit! Das nenne ich städtisch verordneten „Umweltschutz“! Übrigens würde ich mich als Radfahrer sicher nicht auf die dortige Umweltspur wagen, da Taxis mit geschätzten 70 km/h an der Blechlawine vorbeibrettern und die Busse auch so schon nur knapp an den Außenspiegeln vorbeifahren. Aber da fällt mir gerade ein: Einen Radfahrer habe ich auf dieser Spur auch noch nie gesehen. Ich denke, ich werde mir die Zeit nehmen und beobachten, wie das Licht mit Säcken ins Rathaus getragen wird... Auf dass es den werten Herrn Oberbürgermeister erhelle...
FRANK SCHNURBUSCH
Grenzt an Nötigung
Es grenzt ja schon Nötigung, was die sogenannten ,,Fachleute‘‘ der Stadt den Bürgern mit den Umweltspuren zumuten. Weder funktionierender pünktlicher ÖPNV in Düsseldorf (komplett verschlafen!) noch ausreichend Park-and-Ride-Plätze. Dafür Staus ohne Ende, mehr Umweltbelastung, genervte Pendler und Anwohner. Wenn das alles für die Umwelt gut sein soll, warum wurden dann zum Beweis keine Abgasmessungen und Zählung der Radfahrer sowie Fahrzeuge mit drei Personen (auch Kinder!) durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht? Das Ganze ist eine Farce, ausbaden ,,darf‘‘ das der Bürger. Aber nächstes Jahr sind ja Wahlen, da kann man die Verantwortlichen bei der Abstimmung abstrafen.
RUDOL LENDRATH
Endlich
Endlich ist es soweit! Man tut etwas für Radfahrer/innen. Jetzt kann ich die Merowinger Straße sicher stadteinwärts fahren. Dass wir von dem knappen Verkehrsraum den umweltfreundlichen Radlern etwas abgeben, ist längst überfällig. Nur so können wir den Radverkehr ausbauen. Hoffentlich geht es mit der Politik in dieser Richtung weiter, auch wenn die Ewiggestrigen dagegen wettern. Bleibt noch anzumerken, dass für den Rückweg (und weitere Wege) sichere Radspuren fehlen.
JÜRGEN WÜSTHOFF
Düsseldorf meiden
Diese OB-Idee ist ein Alptraum für jeden betroffenen Pendler, der aber nicht dazu führen wird, die Leute in den ÖPNV zu zwingen! Es gibt nicht ausreichend Parkraum. Statt sich Gedanken über günstige Fahrpreise zu machen, steht die nächste Erhöhung an! Alles nur halb gedacht ohne richtige Perspektiven für Berufspendler. Und für Rentner sollte klar sein: Stadt Düsseldorf meiden und in Kleinstädten wie Hilden und Langenfeld einkaufen! Dort bekommt man alles und kann günstig parken!!!
ROSWITHA BRASE
Zu hoher Preis
Eine Zumutung für die Pendler aus dem Süden. Die meisten können auch nicht auf den ÖPNV umsteigen, zumal die Bahnen aus Richtung Süden morgens ohnehin restlos überfüllt sind. Auch mit Elektroauto oder als Fahrgemeinschaft hat es keinen Sinn: Dank des kilometerlangen Rückstaus vor der Umweltspur kommt man gar nicht erst auf die Umweltspur, sondern steht ein Extra-Stündchen im Stau. Die A46 wird so zum neuen Parkplatz Düsseldorfs. Auch die Anwohner in den südlichen Stadtteilen freuen sich über mehr Abgase durch die zusätzlichen Staus, gerade auch auf den Nebenstrecken. Langfristig werden Firmen und Geschäfte aus der Innenstadt in die Außenbezirke abwandern, da kein Mitarbeiter aus Hilden, Langenfeld, Solingen oder Köln langfristig einen Arbeitsweg von bislang einer Stunde, der sich nun in Richtung zwei Stunden verlängern wird, akzeptieren wird. Den Preis, dass die Messstation in der Innnenstadt geringere Werte anzeigt, ist das jedenfalls nicht wert.
VOLKER HERRMANN, DÜSSELDORF
Wahl-Falle?
Vielleicht wurde OB Thomas Geisel mit der Umweltspur Mecumstraße in die Staufalle gelockt, damit ihn am 13. 9. 2020 keiner wählt. Seine Koalitionspartner haben im Verkehrsausschuss für die Umweltspur gestimmt, damit es ab Oktober zu Dauerstaus kommt. Die Verkehrsplaner könnten aus der Geschichte lernen. Vor 20 Jahren hatte SPD-OB Marlies Smeets die Fahrradspur Luegallee eingerichtet und Pförtnerampeln für Rückstau bis Krefeld. Nach der Kommunalwahl 1999 wurde der Streifen von Joachim Erwin übermalt. Der Focus berichtete am 25. 10. 1999: „Die neuen Oberbürgermeister leiten die verkehrspolitische Wende ein.“
BIRGIT STENGER
Titanic
Der Schutz von Mensch und Umwelt ist ohne jeden Zweifel wichtig. Aber diese Maßnahme ist blanker Unsinn, da ihre unmittelbare Wirkung mehr als zweifelhaft erscheint und sie mittelbar für chaotische Verkehrszustände in großen Teilen der Innenstadt sorgt. Der Verwaltung muss man unterstellen, dass sie dies, wie viele Bürger dieser Stadt, vorhersehen konnte und vorhergesehen hat. Der Kapitän der „Titanic“ lässt grüßen!
DIETER SCHLERETH
Fortschritt
Aus der Perspektive eines Radfahrers möchte ich anmerken, dass aufgrund der neuen Umweltspur die Nord-Süd-Verbindung durch Düsseldorf erstmals für Radfahrer nutzbar wird. Bislang können Radfahrer diese Achse allenfalls am Sonntagvormittag ohne Lebensgefahr befahren. Das häufig angeführte Argument, dass auf der Umweltspur keine oder nur wenige Radfahrer unterwegs sind, ist nicht stichhaltig. Erstens ist die Umweltspur noch nicht komplett eingerichtet. Zweitens brauchen Verhaltensänderungen Zeit. Ein Verkehrsversuch kann nachhaltig erst nach mehreren Monaten bewertet werden. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, wem die Stadt dienen soll. Sind es die Pendler oder die Stadtbewohner? Sind es Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer? Bis vor kurzem waren es eindeutig die autofahrenden Pendler. Der Abbau der bisherigen Privilegien dieser Gruppe zugunsten eines ausgewogenen Verkehrsmixes wird von diesen natürlich als Benachteiligung empfunden. Die hohe Kunst der Verkehrspolitik besteht darin, allen Interessen im knappen öffentlichen Raum gerecht zu werden. Die Umweltspuren sind ein erster Schritt hierzu.
ACHIM ISENBERG, DÜSSELDORF
Ins Fäustchen
Viele Leser äußern sich empört über die sog. Umweltspuren, die in Wahrheit Stauspuren sind. Die Hoffnung vieler dieser betroffenen Einpendler, bei der nächsten OB-Wahl einen Wechsel im Amt zu bekommen, dürfte Wunsch bleiben. Denn die Mehrzahl der Einpendler wird an der Wahl in Düsseldorf nicht teilnehmen, und wegen der Abschaffung der Stichwahl kommt es kaum zu anderen Mehrheiten. OB Geisel lacht sich ob seiner sicheren Wiederwahl ins Fäustchen.
PETER KRAUSE
Kein Fortschritt
Bei leichtem Regen am Donnerstag zwischen 14.30 und 15 Uhr auf der Münchner Straße stadteinwärts – in den Herbstferien früher unproblematisch. Jetzt: langer Stau, gut 15 Minuten Extrazeit, Ausweichler von der neuen Umweltspur kommen von rechts dazu, Stau auch auf der Zufahrt. Sicher ist das weder für die arbeitende Bevölkerung noch für die Umwelt ein Fortschritt!
BIRGIT CHROMETZKA
Unüberlegt
Bisher habe ich von der A 46 (Uni) bis zur Kopernikusstrasse fünf Minuten gebraucht. Die gestrige Fahrt dauerte 25 Minuten! Durch Stop and Go und einige Ampel- Schaltungen bin ich rund 30 mal angefahren. Was hat dies mit Umweltschutz zu tun? Die Einzelhändler in Düsseldorf tun mir leid. Wer betreibt diesen Zeitaufwand, um einkaufen zu gehen? Die Umweltspuren sind wirkungslos, zumal die VRR-Tarife ab 1. Januar angehoben werden; sodass das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel noch unattraktiver wird. Dieser unüberlegte Aktionismus wird sich bei der nächsten Wahl niederschlagen.
OSKAR MERKEN, HAAN
Kontraproduktiv
Diese „Umweltspuren“ sind kontraproduktiv, so lange sie solche Staus und Umwegsuche provozieren und solange der ÖPNV nicht ausgebaut ist. Herr Geisel sucht schon den Schuldigen bei der Bezirksregierung. Beide gehören zur Verantwortung gezogen und dieser Versuch sofort gestoppt.
HANS-JOACHIM OBERLÄNDER
Noch zu retten?
Ist Düsseldorf als Pendler-, Messe- und Einkaufsstadt noch zu retten? Liest niemand der städtischen „Verkehrsexperten“ die Kommentare des bekannten Verkehrssachverständigen Dudenhöffer, der feststellt, dass Stop-and-go-Verkehr oder ein Stau wesentlich mehr CO2verbreitet als fließender Verkehr? Angenommen, nur zehn Prozent der etwa 300.000 täglichen Pendler möchten ohne ihren Pkw in die Stadt kommen. Wo sollten denn 30.000 Autos abgestellt werden und wer soll die Autofahrer in welcher Zeit an ihr Ziel bringen? Ich würde mich sehr freuen, wenn die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt diese relevanten Fragen ehrlich und konstruktiv beantworten könnten.
MANFRED KUHNEN, DÜSSELDORF
Aktionismus
Die dritte Umweltspur ab dem Südpark ist reiner Aktionismus. Der Stau beginnt schon vor bzw. im Tunnel. Für einen Kilometer braucht man 40 Minuten und mehr. Wer mehrmals wöchentlich oder sogar täglich zur Uniklinik muss und aus gesundheitlichen Gründen keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann, hat gar keine andere Wahl, als sich durch diesen Stau zu quälen. Auf der kurzen Strecke werden mehr Schad stoffe ausgestoßen als jemals zuvor, da die Umweltspur kaum genutzt wird. Rettungsfahrzeuge haben große Schwierigkeiten, die Uniklinik zu erreichen. Es ist mehr als nur eine Zumutung, Patienten und deren Begleitpersonen sowie den Mitarbeitern der Universitätsklinik mutwillig eine solche Blockade zu errichten. Wenn maßgebliche politische Größen diesen Unsinn verteidigen, denkt man unwillkürlich an den alten Spruch: „Der Fisch stinkt am Kopf zuerst.“ Auch für die Lösung des Problems gibt es einen alten Ratschlag: „Die Treppe wird von oben gekehrt.“ Und: „Man darf nicht nur auf Indianer schießen. Man muss auch an die Häuptlinge ran.“
FRIEDRICH STRACKE, ERKRATH
ÖPNV verbessern
Weshalb sind so viele wegen der Staus durch Umweltspuren aufgebracht? Das ist doch gerade der Sinn der Umweltspuren, damit mehr auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder und Fahrgemeinschaften umsteigen! Nur müssten die öffentlichen Verkehrsmittel durch kürzere Taktzeiten, eigene Spuren und Ampel-Vorrangschaltung wesentlich verbessert werden. So wie etwa in Zürich, dort fahren auch Bankdirektoren mit der Straßenbahn, weil sie dann schneller im Büro sind.
UWE MEHLEM
Umweltschädlich
Umweltspur gleich Umweltverschmutzung: Seit Einrichtung der Umweltspur auf der Klever Straße ist es mir fast nicht mehr möglich, im Supermarkt an der Münsterstraße einzukaufen. Ich brauchte mit meinem Benziner/Limousine statt 5,8 Liter jetzt 13,5 Liter Benzin durchschnittlich und kam auf ganze 10 km/h für eine Strecke von insgesamt sechs Kilometern. Auf der Strecke waren auch viele SUV mit deutlich höherem Spritverbrauch und Stickoxid-Ausstoß. Raten Sie mal, wie gut das der Umwelt tut? Der Verkehr staute sich bis zum Derendorfer Bahnhof. Es kamen oft nur drei Autos über die Ampel und die blieben auch noch im Fußgängerbereich stecken. Radfahrer habe ich auch bei gutem Wetter weder dort noch auf der Kaiserstraße gesehen.
RÜDIGER NITZ, GOLZHEIM
Sonderspuren
Ich weiß nicht, warum sich Düsseldorf so über die Umweltspuren aufregt. Die gibt es in Wiesbaden schon seit 50 Jahren. Sie heißen nur anders: „Sonderspuren für Busse“.
HANS SCHEFFER, HEERDT
Irrsinnige Aktion
Zuerst hätten Bus und Bahn von der Stückzahl aufgestockt und zudem modernisiert werden müssen, bevor man versucht, mit irrsinnigen Aktionen die Menschen aus ihren Autos zu vertreiben. Wenn nun alle dem Wahnsinn folgen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, wird dieser ÖPNV kollabieren, da er jetzt schon kollabiert. Jetzt verbringen die Menschen ihre Zeit im Stau, kommen zu spät zur Arbeit, die Wirtschaft leidet. Morgen verbringen sie dann ihre Zeit mit Warten an den Haltestellen und in völlig überfüllten Bussen und Zügen. Wie mache ich eine funktionierende Volkswirtschaft kaputt? Fragen wir einfach die deutsche Umwelthilfe und ihr gesamtes politisches Gefolge.
KLAUS SEILER
Großer Fehler
Heute bin ich wegen dieser Umweltspur 30 Minuten später nach Hause gekommen. Ich wohne in Bilk, und ich habe gesehen, wie leer die Umweltspur auf der Merowingerstraße heute um 18 Uhr war. Es macht keinen Sinn, Fahrrädern eine Spur zu geben, die sie nicht oder kaum verwenden. Ich hoffe, dass sie sofort abgeschafft wird. OB Thomas Geisel hat einen großen Fehler gemacht, und er sollte diesen sofort korrigieren. Ich habe ihn letztes Mal gewählt, aber das werde ich nie mehr tun.
HANS GARCIA
Baustein fehlt
Tolle Idee zu Beginn der Kunstoffmesse den Verkehr gleich zum Stillstand zu bringen! Dieser Rat tut alles, um eine boomende Stadt kaputt zu machen. Die Rheinbahn schafft es nicht, die Messegäste zu transportieren, an der Kaiserswerther Straße fahren die Bahnen vorbei. Die Konzeptlosigkeit von Herrn Geisel ist unfassbar. Man kann nicht einen Baustein aus einem System nehmen und glauben, es funktioniert alles wie bisher. Falls der OB es noch nicht gemerkt hat: Düsseldorfs Wirtschaft hängt von den Pendlern ab! Wenn es ginge, sollte man diesen OB über ein Misstrauensvotum abwählen!
DIRK W. KOLVENBACH
Bahn versagt
Ein Alptraum. Selbst am Dienstagabend benötigte ich 20 Minuten von der A46-Ausfahrt D’Dorf-Zentrum bis zum Hennekamp. Wie sieht es erst aus, wenn die Ferienzeit vorbei ist? Ich arbeite in Solingen und bin lange Zeit mit der S1 zur Arbeit gefahren. In den letzten zwei Jahren hat die Zuverlässigkeit jedoch so abgenommen, dass ich wieder mit dem Auto zur Arbeit fahre. Eine Maßnahme, die vielleicht die Messwerte der Luftbelastung im Stadtinnern verbessert, ohne gleichzeitig eine zuverlässige Alternative wie engere Taktung und insbesondere Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel zu schaffen, ist einfach nur ein Schildbürgerstreich. Hier versagt in meinen Augen die Deutsche Bahn in ganzer Linie. Die zu erwartenden Staus führen gewiss nicht insgesamt zu einer besseren Umweltbilanz. In kurzer Zeit mit der Brechstange zu ändern, wozu Landes- und Bundesregierung seit Jahren Zeit hatten, kann nicht funktionieren.
LUDGER BREMERICH
Wähler verloren
Was für ein Irrsinn!!! Ein Schildbürgerstreich der seinesgleichen sucht und an Absurdität nicht mehr zu überbieten ist. Tausende von Autofahrern kommen jetzt morgens gestresst und genervt zur Arbeit und abends gestresst und genervt nach Hause... Herr Geisel hat mit dieser politischen Groteske sicher nicht nur mich als potenziellen Wähler verloren.
ANNETTE LOEW
Versuchstiere
Wenn die Abbiegespuren auf der Autobahn wegen Staus blockiert sind, kommt es zwangsläufig auch auf den übrigen Spuren zum Stillstand. Mit der sogenannten Umweltspur richtet die Stadtverwaltung Düsseldorf nicht nur ein Chaos in der Stadt an, sondern legt eine ganze Bundesautobahn lahm. Ein Dieselfahrverbot beträfe deutlich weniger Autofahrer und würde weniger Staus verursachen. Und es würde sich sukzessive von selbst erledigen. Kurz: Die Umweltspur verstößt in jeder Hinsicht gegen den fundamentalen rechtstaatlichen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Das weitere Argument, einen Anreiz zum Umstieg auf umweltschonendere Verkehrsmittel, ist noch absurder. Der ÖPNV ist dafür gar nicht vorbereitet. Es ist ein Irrsinn, bei dem Menschen zu Versuchstieren degradiert werden.
MARKUS ORTSIEFER
Jahrhundert-Witz
Mich würde interessieren, wie viel mehr Feinstaub durch die Staus entsteht. Ich finde das Konzept in Wuppertal schlauer, auf intelligente Ampelschaltungen zu setzen, als noch mehr Stau zu verursachen. Ich bin selbst viel mit dem Rad unterwegs und finde, es reichen schon gute Radwege. Ich brauche keine komplette Autospur für mich alleine; denn es sind bisher nicht sehr viele Radfahrer auf der Merowinger Straße unterwegs gewesen. Die neue Strecke an der Ausfahrt Universität direkt ab der Autobahn finde ich den größten Witz des Jahrhunderts. Es sind bestimmt sehr viele Radfahrer dort unterwegs, die von der Autobahn in die Stadt radeln!!!
JUDITH HINEL
Fake
Der Fake-Charakter der Namensgebung zeigt sich besonders dort, wo es Radwege gibt (Fischerstraße). Das Einzige, was wirklich fehlt, sind Radler, die die angebotenen Radwege benutzen.
PETER BÜNGER
Verantwortungslos
Ist man sich bei unseren Politikern und in der Verwaltung wirklich nicht darüber bewusst, dass man mit der Einrichtung von Umweltspuren verantwortungslos handelt? Wenn in Großstädten – vornehmlich im Ausland – auf ausgewählten Straßenabschnitten eine gesonderte Spur für Busse und Taxis mit Fahrgast ausgewiesen ist, dann erfolgte dies mit Ziel der Beschleunigung des öffentlichen Verkehrsmittelangebots (und indirekt auch des Individualverkehrs). Oft ist diese Präferenz nur auf die besonders verkehrsstarken Zeiträume am Morgen und späten Nachmittag eingegrenzt. Eigentlich ist die zentrale Aufgabe unserer lokalen Verkehrspolitiker und der Verwaltung klar und eindeutig: nachhaltige Verbesserung der Angebote im ÖPNV, bessere Anbindung des Umlandes und Einrichtung von Park & Ride-Bereichen für Pendler aus dem Umland. Wir Bürger werden das zu schätzen wissen!
DR. MANFRED KOTSCHEDOFF, DÜSSELDORF
Kollateralschaden
Ihr Artikel zeigt, dass die Umweltspur nicht vorrangig dem Umweltschutz oder der Verkehrssicherheit dient, sondern nur das ideologische Ziel einer autofreien Stadt verwirklicht. Bereitwillig werden jegliche Kollateralschäden dieser radikalen Verkehrswende in Kauf genommen.
Es ist doch nicht so, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erzwungen werden muss. Ich nutze für meinen Weg zur Arbeit an mindestens drei Wochentagen die Rheinbahn. An einigen Tagen aber benötige ich meinen Pkw, um Kunden besuchen zu können, an diesen Tagen habe ich keine Wahl! Warum werde ich als Nichtpendler auch in „Geisel“-haft genommen? Der künstliche Rückstau für Rechtsabbieger am Ende der Münchener Straße durch Sperrung von Fahrstreifen ist schlimm genug! Auch wenn über den Effekt von Fahrverboten für alte Diesel gestritten werden kann, sind diese doch das kleinere Übel. Was mit der neuen Mega-Umweltspur geplant wird, ist Politik gegen die (schweigende) Mehrzahl der Bürger. Hoffentlich wird Herr Geisel mit seiner Koalition bei den nächsten Wahlen abgestraft.
CHRISTOPH SCHULZE-BERGE, WERSTEN