Wegen der Corona-Krise VRR verzichtet auf Preiserhöhung zu Januar 2021

Essen · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) verzichtet einem Medienbericht zufolge erstmals seit Jahren auf die übliche Preiserhöhung zu Januar. Grund ist die Corona-Krise.

 Leere Bahnsteige auch in Düsseldorf: Wegen der Corona-Pandemie fahren weniger Menschen mit Bus und Bahn.

Leere Bahnsteige auch in Düsseldorf: Wegen der Corona-Pandemie fahren weniger Menschen mit Bus und Bahn.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In Ruhrgebiet und Rheinland sollen Tickets für Bus und Bahn nicht wie sonst üblich ab Januar teurer werden. Das berichtet die „WAZ“ unter Berufung auf Kreise aus den Verkehrsbetrieben. Weil in der Corona-Krise die Fahrgastzahlen so deutlich zurückgegangen sind, will der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erstmals seit Jahren auf die Preiserhöhung verzichten.

Die Mehrwertsteuersenkungen wollen der VRR und seine Mitgliedsunternehmen dem Bericht zufolge an die Kunden weitergeben. Zum Januar würden wegen der Befristung dieser Maßnahme bis 31. Dezember die Preise angepasst, aber nicht darüber hinaus erhöht.

Das VRR-Gebiet umfasst unter anderem auch Düsseldorf, Wesel, Neuss und Mönchengladbach. Normalerweise steigen die Preise seit Jahren immer zum Januar – meist deutlich schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten.

Wegen der Corona-Pandemie waren zuletzt die Fahrgastzahlen massiv eingebrochen – teilweise um bis zu 90 Prozent. Der Fahrkartenverkauf trägt in normalen Jahren mehr als die Hälfte zur Finanzierung des Nahverkehrs bei. Die andere Hälfte kommt von den Kommunen. Rund fünf Milliarden Euro sollen laut einer Berechnung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bis zum Jahresende wegfallen.

Rund 2,5 Milliarden Euro will der Bund über einen Rettungsschirm zuschießen, die andere Hälfte soll nach Wunsch des VDV von den Ländern übernommen werden. Ansonsten sei es nicht machbar, trotz geringer Nachfrage rund 80 Prozent des regulären Angebots aufrecht zu erhalten, so VDV-Präsident INgo Wortmann.

(kess)
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