Düsseldorf Union fordert mehr Einbrecherschutz

Düsseldorf · Die Kriminalpolizei soll aufgestockt werden, weil die Zahl der Einbrüche steigt.

Um die drastisch gestiegenen Wohnungseinbrüche in NRW zu bekämpfen, fordert die CDU im Düsseldorfer Landtag eine umfassende Neuorganisation der Polizei. "Weniger Blitzmarathon, mehr Einbruchsschutz" bringt der Abgeordnete Lutz Lienenkämper einen Antrag auf den Punkt, den seine Fraktion dem Plenum am Dienstag zur Abstimmung vorlegt: Der Landtag soll beschließen, den "Anteil der Kriminalpolizei durch Personalumschichtungen aus anderen Bereichen" zu erhöhen.

Auf Nachfrage nannte Lienenkämper die Verwaltung der Polizei als möglichen Bereich für Personaleinsparungen, die der Kriminalpolizei zugute kommen könnten. Der Antrag fordert außerdem "endlich eine Gesamtstrategie zur repressiven Bekämpfung von Straftaten, anstatt die Leistungsfähigkeit der Kriminalkommissariate durch immer neue Präventivkonzepte zu schwächen."

Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine vorherige Anfrage der CDU hervorgeht, haben sich die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen in NRW von 1980 auf 2012 von jährlich knapp 26 000 auf über 54 000 mehr als verdoppelt. "In der Amtszeit von SPD-Innenminister Ralf Jäger sind die Fallzahlen sogar besonders rasant gestiegen", sagt Lienenkämper. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote eingebrochen - von rund 25 Prozent zu Beginn der Achtziger Jahre auf gerade einmal 13,6 Prozent im Jahr 2013. Lienenkämper: "Von 100 Einbrüchen bleiben in NRW mehr als 86 unaufgeklärt."

Dieser Statistik zum Trotz meldete die Polizei gestern einen größeren Erfolg im Kampf gegen Wohnungseinbrecher: Sie legte einer Bande das Handwerk, die über Monate am Niederrhein, im Kreis Recklinghausen und im Ruhrgebiet auf Diebeszug gewesen sein soll. Die elf Männer im Alter von 19 bis 35 Jahren haben seit Oktober 2013 mutmaßlich Beute im Wert von fast einer halben Million Euro gemacht. 36 Einbrüche gingen nach Informationen der Polizei auf ihr Konto. Jetzt sitzen sechs von ihnen in Untersuchungshaft. Die meisten Bandenmitglieder lebten laut Polizei in Essen. Sie hätten Schmuck, Autos, Benzin, Computer, Zigaretten, Kleidung und Lebensmittel gestohlen und oft sogar Brände gelegt, um ihre Spuren zu verwischen.

(RP)
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