Düsseldorf Streit zwischen Jägern und Umweltminister eskaliert

Düsseldorf · Ein Streit zwischen dem Landesjagdverband NRW und dem NRW-Umweltministerium wird nächste Woche zum Thema im Düsseldorfer Landtag. Die CDU-Fraktion fordert NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) auf, Vorwürfe gegen einen seiner Abteilungsleiter zu klären. Der soll die Jäger bei einem Treffen über die Zusammenlegung von zwei biologischen Stationen im Kreis Aachen als "Blaublüter" und reine "Rotwild-Bewahrer" bezeichnet haben. Laut Landesjagdverband seien die Äußerungen über die Jagd insgesamt "vernichtend" gewesen. Der Abteilungsleiter weist die Kritik als unzutreffend zurück.

Umweltminister Remmel befürchtet, dass die Landesjägerschaft vor der Kommunalwahl im Mai eine Kampagne gegen die rot-grüne Landesregierung starten will. Offenbar hätten die Jäger einen Aufhänger dafür gesucht, heißt es in Remmels Umfeld. In einem Brief an den Landesjagdverband schreibt Remmel, er sei von dem aktuellen Vorgehen "persönlich sehr enttäuscht".

Hintergrund für den Konflikt ist der Plan von Remmel, ein ökologisches Landesjagdgesetz vorzulegen. Die Jäger befürchten massive Einschränkungen. Angeblich planen Naturschutzverbände, Flächen durch die Rückgabe an Alt-Eigentümer zurückzugeben, die die Jagd dann aus ethischen Gründen verbieten könnten. "Dadurch würde in Nordrhein-Westfalen ein Flickenteppich entstehen, der die Jagd in den bisherigen Revieren uninteressant macht", erklärte Rainer Deppe, Umweltexperte der CDU-Fraktion. Es bestehe der Verdacht, dass Remmel die Jäger durch ideologische Tricks ausbremsen wolle.

(RP)
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