Düsseldorf Streit um Mißfelders Krankenakte

Düsseldorf · Die Eltern des verstorbenen CDU-Politikers klagen auf Einsichtnahme.

Philipp Mißfelder: Gedenken bei Totenmesse und im Deutschen Bundestag
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Philipp Mißfelder: Gedenken bei Totenmesse und im Bundestag

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Foto: dpa, jai

Der Tod des CDU-Politikers Philipp Mißfelder im vergangenen Jahr hat ein juristisches Nachspiel. Die Eltern wollen nicht hinnehmen, dass ihnen die Universitätsklinik Münster die Einsichtnahme in die Krankenakte ihres Sohnes verwehrt. Dagegen werde vor dem Amtsgericht Münster geklagt, so die Anwältin der Eltern.

Die Klinik beruft sich darauf, im Sinne Philipp Mißfelders zu handeln. Dies wisse man von seiner Frau und anderen Personen, so eine Sprecherin zu unserer Redaktion. Allerdings gebe es nichts Schriftliches. Daher erhalte nur die Witwe des Verstorbenen als Alleinerbin Einsicht in die Akten. Man habe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Eltern Zweifel an der medizinischen Versorgung ihres Sohnes hätten.

Mißfelder, der in Recklinghausen lebte und damals außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war, hatte sich im Frühjahr 2015 bei einem Treppensturz am Rücken verletzt; im Juli verstarb er im Krankenhaus im Alter von 35 Jahren an einer Lungenembolie. Offenbar längere Zeit zuvor hatte er sich mit seinen Eltern überworfen. Die beiden Familien waren dem Vernehmen nach völlig zerstritten; Insider sprechen von einem Drama.

Die Witwe hatte ihren Schwiegereltern zwar angeboten, Einsicht in die Krankenakte zu nehmen. Allerdings mit der Auflage, dass daraus nichts veröffentlicht werden dürfe. Auf dieses Angebot, so der Anwalt der Frau, hätten die Eltern nicht reagiert. Deren Anwältin sagte, es sei für ihre Mandanten "demütigend", diese Unterlagen in Gegenwart ihrer Schwiegertochter einsehen zu sollen. Die Forderung, eine Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen, sei "absurd".

(hüw)
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