Xanten Zwischen Kühnheit und Beharrung

Xanten · An Kühnheit hat’s im Xantener Rathaus nie gemangelt, an Beharrungsvermögen auch nicht. Und so wurde in Wardt das Nibelungenbad bei Grundsteinlegung auf eine ferne Allwetterzukunft vorgerüstet; im Schulzentrum entstand auf alten Brandmauern ein nur teilweise neues Hallenbad. Der frühere Stadtdirektor Heinz Trauten vermutete erst kürzlich im RP-Gespräch, dass sich jeder in Xanten sofort unbeliebt macht, der an die vorsorgliche Planung im Freizeitzentrum auch nur erinnert.

FDP-Mann Axel Götze-Rohe ficht dies zu Recht nicht an. Die 500 000-Euro-Investition in ein altes Bad muss wohlüberlegt werden. Bereits jetzt steht fest, dass sich eine kleine Stadt zwei Bäder nicht leisten kann. Denn das Nibelungenbad schließt in der Wintersaison. Vieles spricht für die Konzentration der Bäder auf Wardt; die Erreichbarkeit ist seit Einführung des Stadtbus-Systems kein Argument mehr dagegen.

An Nutzungsideen für das alte Hallenbad im Schulzentrum mangelt es nicht. Turnhallen sind nur eine davon. Niemand weiß, welche Aufgaben im Schulzentrum entstehen, wenn die Ganztagsschule für alle Schulformen kommt. Die Stadt selber überlegt die Verlagerung ihrer Bücherei ins Schulzentrum. Für Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen wie die Musikschule und die VHS werden Räume gesucht. Mitten im Schulzentrum wäre dafür ein idealer Platz. Ein Kulturzentrum mit Platz für ein Bedarfskino brachte Axel Götze-Rohen ins Gespräch.

Wichtig bleibt, dass die Optionen ernsthaft geprüft und ohne Scheuklappen diskutiert werden. Donnerstag kann damit begonnen werden.

(RP)
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