Zeugnis-Ausgabe unter Corona-Bedingungen „Nur in Sport war die Benotung schwierig“

Xanten · Die Schüler erhalten in diesen Tagen ihre Zeugnisse nach einem Halbjahr unter Corona-Bedingungen. Daniela Hommen, Leiter der Hagelkreuzschule in Lüttingen, erklärt, warum die Benotung trotzdem „in den meisten Fächern unproblematisch war“.

 Wegen der Corona-Pandemie läuft die Zeugnis-Vergabe anders als sonst (Symbolbild).

Wegen der Corona-Pandemie läuft die Zeugnis-Vergabe anders als sonst (Symbolbild).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Rund 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen erhalten in diesen Tagen ihre Halbjahreszeugnisse, auch die Mädchen und Jungen der Hagelkreuzschule in Lüttingen. Sie bekommen eine Kopie mit der Post zugeschickt. Das Original erhalten sie, sobald ein Präsenzunterricht wieder möglich ist. Daniela Hommen haben wir darüber gesprochen, wie angesichts von Distanzunterricht die Leistungen benotet wurden.

Frau Hommen, war es dieses Mal schwieriger, Noten zu vergeben?

Daniela Hommen In den meisten Fächern war es unproblematisch, weil wir bis eine Woche vor Weihnachten den normalen Unterricht hatten. Nur in Sport war es schwierig, weil wir den Sportunterricht nur bis zu den Herbstferien erteilen durften. Für die Sportnote konnten wir deshalb nur die Leistungen bis zu diesem Zeitpunkt nehmen. Und im Musikunterricht mussten wir den Teilbereich Singen ausklammern und uns auf die anderen Schwerpunkte des Lehrplans Musik konzentrieren, deshalb haben wir uns mehr mit Instrumenten, Notenlehre, Komponisten und Tanzen beschäftigt. Aber alle anderen Fächer sind normal erteilt worden und konnten entsprechend benotet werden, das war kein Problem.

Aber im Januar gab es keinen Präsenzunterricht. Werden diese Wochen bei der Notenvergabe berücksichtigt?

Hommen Die Leistungen aus dem Distanzunterricht sollen in die Noten einfließen, aber sie werden natürlich mit einem wachsamen Auge von uns begutachtet, weil wir wissen, dass die Lernvoraussetzungen und die Unterstützung der Kinder zu Hause durch die Eltern sehr unterschiedlich sind. Aber in der Regel sind die Lehrer auch schon in den Weihnachtsferien damit beschäftigt gewesen, die Zeugnisse fertig zu machen, und mehr als drei Viertel des Schulhalbjahres sind normal durchgeführt worden. Deshalb fallen diese zweieinhalb Distanzwochen nicht so sehr ins Gewicht.

Die Halbjahresnoten spiegeln also realistisch die Leistungen der Schüler wider? Gerade in der vierten Klasse sind die Noten wichtig für die Wahl der weiterführenden Schulen.

Hommen Absolut. Wir haben auch schon Anfang Dezember die Beratungsgespräche mit den Familien für die weiterführenden Schulen geführt. Bis dahin hatten wir die Kinder bereits dreieinhalb Jahre lang beobachtet, und die gesamte Zeit fließt in unsere Empfehlung ein. Wir können also die Eltern sehr genau beraten, in welche Schulrichtung die Kinder weitergehen sollten. Zu 95 Prozent decken sich unsere Einschätzungen auch mit denen der Eltern, die letztlich die Entscheidung treffen, welche Schule ihr Kind künftig besucht.

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