Xanten "Zehn Jahre und kein bisschen leise"

Xanten · Mixed Age Orchestra aus Wardt gibt am 18. November Jubiläumskonzert bei Wienemann in Vynen.

 Posaunen- und Trompetenklänge bei der Orchesterprobe des Mixed Age Orchesters aus Wardt. Am 18. November findet das Jubiläumskonzert bei Wienemann in Vynen statt.

Posaunen- und Trompetenklänge bei der Orchesterprobe des Mixed Age Orchesters aus Wardt. Am 18. November findet das Jubiläumskonzert bei Wienemann in Vynen statt.

Foto: Armin Fischer

"Zehn Jahre und kein bisschen leise": Wenn das Mixed Age Orchestra am Samstag, 18. November, um 19.30 Uhr bei Wienemann am Rheindamm in Vynen sein Jubiläumskonzert gibt, dann spielen die 25 Bandmitglieder auch für einen Mann, der die Big Band vor zehn Jahren gegründet und seit dem Spätsommer 2016 auch Bandleader war: Andreas Elders. Und der 50-Jährige hätte den Vorsitz auch nicht abgegeben, wenn ihn nicht eine schwere Krankheit dazu gezwungen hätte. Aber Andreas Elders hat sich wieder zurück gekämpft ins Leben, musste sein Lieblingsinstrument, das Sopran-Saxofon, zu seinem Leidwesen allerdings einmotten und lernt jetzt, Posaune zu spielen.

"Die Saxofone vorne, dahinter das Blech": Immer montags kommen die Mitglieder des Mixed Age Orchestra um 19 Uhr zur Probe ins Wardter Pfarrheim, und dann weiß jeder genau, wo er/sie zu sitzen/stehen hat. Da braucht Matthias Birkhoff (52), seit 25 Jahren Mitglied bei den Xantener Bläserfreunden und seit dem Spätsommer letzten Jahres Vorsitzender und damit automatisch "Bandleader" in der Big Band, seine Musiker nicht einzunorden. Er selber spielt Tenorsaxofon und erklärt, warum das mit der Sitzordnung so ist: "Saxofone sind relativ schwer, deswegen sitzen die Spieler in der Regel vorne, und die Bläser stehen hinten".

Nicht nur die: Neben neun Saxofonisten spielen fünf Trompeter, zwei Posaunisten, zwei Gitarristen und zwei Bässe beim Mixed Age Orchestra mit. Stefan Cronenbrock sitzt am Schlagzeug, Richard Sickon spielt Piano. "Es stützt, wenn du jemanden hast, der den Teppich drunter macht", sagt Andreas Elders und meint damit die Rhythmusgruppe (Bass, Gitarre, Klavier, Schlagzeug). Bei sechs Stücken ist mit Susanne Westermann eine "tolle Sängerin" dabei, die Elders vor fünf Jahren bewegen konnte, bei der Big Band einzusteigen.

Um die 60 Musikstücke hat das Orchester im Repertoire, 50 bis 100 Euro kostet beim Musikverlag der Notensatz für ein Stück. Die Musiker spielen relativ anspruchsvoll, der Schwerpunkt liegt im Jazz und Swing, ab und an kommt auch was Rockiges in die Notenblätter. Apropos Noten: Die muss jeder Spieler schon beherrschen, genau wie sein Instrument. "Und, ganz wichtig: Man muss zuhören und auch Kritik annehmen können", so der Bandleader, der bestimmt, welche Stücke ins Repertoire aufgenommen werden und Konzerte organisiert. Acht bis zehn sind es in der Regel im Jahr, mehr säßen aus Zeitgründen auch nicht drin. Denn jeder Mitspieler (Frauen und Männer halten sich in etwa die Waage) ist berufstätig, hat Familie, übt nicht nur montags im Pfarrheim, sondern regelmäßig auch zu Hause. Genau wie Berufsmusiker, die üben auch jeden Tag. Manchmal stundenlang.

Alle zwei Wochen kommt seit einigen Jahren mit Gerd Verhoeven ein Berufsmusiker nach Wardt, der in Marienbaum und Wissel und Praest Musikvereine leitet und mit dem Orchester die Stücke probt. Und er war natürlich auch bei der Generalprobe zwei Wochen vor dem Jubiläumskonzert in der Grundschule in Lüttingen dabei. "Von 10 bis 16 Uhr haben wir da geübt, am Ende war die Luft 'raus", bringt Matthias Birkhoff die Anstrengung auf den Punkt.

Andreas Elders erinnert sich noch sehr gut an den ersten Auftritt seines gemischten Orchesters vor zehn Jahren: "Das war im Sommer 2007, beim Frühschoppen der St. Willibrord-Schützen im Kirmeszelt". Damals wie heute dabei: Neben Elders Maren Arntzen, Christina Szynka, Franz-Josef Brimmers, Stefan Cronenbruck, Richard Sickon, Willi Schmitz.

Die 30 Stücke fürs Konzert bei Wienemann sitzen. "Wir wollen schon mindestens zwei Stunden spielen. Reine Spielzeit", betont der Bandleader, der auch die Moderation übernimmt. Das Wardter Tambourcorps stellt die Kellner für Getränke und einen kleinen Imbiss, Andreas Elders sorgt dafür, dass die Technik stimmt. Und er wird ihn wieder genießen, diesen vollen, voluminösen Sound, der eine Big Band ausmacht. In zwei Jahren will der 50-Jährige wieder mit spielen in seinem "Mischalter-Orchester". Das hat er sich fest vorgenommen.

Samstag, 18. November, 19.30 Uhr Jubiläumskonzert bei Wienemann in Vynen. Der Eintritt ist frei, zum Schluss geht der Hut 'rum.

(jas)
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