Xantens Bürgermeister kritisiert „blinde Zerstörungswut“ Wut über Vandalismus im Kurpark
Xanten · Erneut sind mehrere Laternen umgestoßen worden. Xantens Bürgermeister Thomas Görtz schimpft über „so viel Hirnlosigkeit“. Einwohner diskutieren darüber, wie sich der Vandalismus verhindern lässt.
Im Kurpark in Xanten müssen zahlreiche Laternen erneuert werden. Unbekannte haben sie vermutlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch umgestoßen. Dadurch sind die Laternen aus ihren Verankerungen gerissen worden. Sieben Stück lagen am Mittwoch auf dem Rasen, eine weitere stand schräg. Nur zwei waren offenbar verschont geblieben. Die Laternen beleuchteten nachts den Weg, der vom Ostwall durch den Kurpark zur Bundesstraße 57 führt. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar.
In einer ersten Reaktion auf Facebook schimpfte Bürgermeister Thomas Görtz über „so viel Hirnlosigkeit und blinde Zerstörungswut“. Er sei „einfach nur wütend“. Die Stadt wandte sich auf ihrer Facebookseite an die unbekannten Täter: „An die hirnlosen Idioten, die letzte Nacht im Kurpark wieder ihr Unwesen getrieben haben.“ Ob sie glaubten, die Stadt habe nichts Besseres zu tun, als „Euren Mist“ wieder zu reparieren? „Zum Glück seid Ihr eine armselige Minderheit in einer wunderschönen Stadt mit wunderbaren Menschen“, schrieb die Stadt.
Seine Äußerungen seien eine spontane Reaktion gewesen, sagte Görtz später im Gespräch mit unserer Redaktion. Er habe seinem Ärger Luft gemacht, stehe aber dazu. Er kündigte an, dass die Stadt eine Belohnung ausloben werde, um sachdienliche Hinweise auf die Täter zu bekommen. Auf eine Strafanzeige bei der Polizei werde die Verwaltung aber vorerst verzichten, weil sie in anderen Fällen die Erfahrung gemacht habe, dass es keinen Erfolg habe.
Es ist nicht das erste Mal, dass im Kurpark etwas beschädigt wurde. Als Unbekannte im Januar 2019 mehrere Lampen umgestoßen hatten, beauftragte die Stadt einen privaten Sicherheitsdienst, der regelmäßig, vor allem am Wochenende auf Streife ging, aber nicht jede Nacht. In den vergangenen Tagen war die Firma aber nicht mehr unterwegs gewesen. Der Vertrag mit ihr war zuletzt im Oktober vom Rat bis Ende März 2020 verlängert worden. Die Stadt hatte ihn dann noch bis Ende April verlängert, darüber hinaus aber nicht mehr, weil dafür ein politischer Beschluss fehlte, wie Görtz sagte. Die Sitzung des Stadtrats im März war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Das Gremium trifft sich im Juni wieder. Auf Facebook reagierten viele Menschen empört über den neuen Vandalismus-Fall. Sie diskutierten darüber, was dagegen unternommen werden könne.
Einige sprachen sich für Überwachungskameras aus. Görtz gab auf Nachfrage zu Bedenken, dass nicht der gesamte Kurpark überwacht werden könne. Aber vielleicht könnten an einigen Stellen Kameras aufgehängt werden, sagte der Xantener SPD-Vorsitzende Volker Markus auf Anfrage. Er sprach sich auch dafür aus, eine bauliche Veränderung zu prüfen, um Vandalismus zu erschweren. Dagegen äußerte er grundsätzliche Bedenken gegen einen weiteren Streifendienst durch eine Sicherheitsfirma, das sei Aufgabe der Ordnungsbehörden. Außerdem koste eine Sicherheitsfirma Geld, könne aber nicht überall gleichzeitig in der Stadt sein, also Vandalismus auch nicht komplett verhindern. Tatsächlich hatte es auch 2019 Vandalismusschäden gegeben, wenn auch nach einer ersten Einschätzung der Stadt weniger als 2018 oder 2017.