Freiwilliges soziales Jahr Xantenerin arbeitet ein Jahr lang in Mosambik

Xanten · Die 21-jährige Kim Schouten engagierte sich in ihrem freiwilligen sozialen Jahr für die schulische Ausbildung der unteren Bevölkerungsschichten in dem ostafrikanischen Land.

Kim Schouten ist 21 Jahre alt, gerade aus Mosambik zurück und sagt "Kanimambo". Das bedeutet auf Bantu einfach nur "Danke" und man merkt ihr an, dass sie nicht nur ein wenig dankbar ist für ihre Zeit in Ostafrika. Dort hat sie gerade ein freiwilliges Jahr in einer staatlich geförderten Schule verbracht - bei der Associao Kanimambo, die sich um die schulische Ausbildung der unteren Bevölkerungsschichten bemüht. Im evangelischen Jugendheim erzählte die junge Xantenerin jetzt von ihrem Jahr in Afrika.

Sie war nicht in den wohlhabenden Gegenden der Hauptstadt Maputo zu Gast, sondern in den staatlich geförderten Teilen, wo die einzelnen Schüler einer Klasse durchaus einmal zehn Jahre Altersunterschied trennen können. Denn die faktische Einschulungspflicht wird hier kaum kontrolliert, geschweige denn durchgesetzt. So werden die Kinder immer wieder irgendwann eingeschult. Dann nicht nach Lernstand, sondern einfach in die erste Klasse.

Zu den Aufgaben, die sich Kim Schouten mit ihrer Wohn- und Arbeitskollegin Alva Hoffmann teilweise selbst stellte, gehörte auch ein Programm, das verschiedene Lerngruppen bildete. Ziel war die Förderung gleicher Lernstände bei Lesen, Schreiben oder Mathematik. "Es gibt durchaus intelligente und gewitzte Charaktere, denen es viel leichter fällt. Allerdings steht dann auch fast immer das Elternhaus dahinter." Schouten hat ihr freiwilliges Jahr mit Unterstützung der Eine-Welt-Gruppe Xanten (EWGX) auch für solche Erfahrungen genutzt, die ihr im Studium der Psychologie helfen können.

Das einfache Leben der vergangenen zwölf Monate lenkt allerdings auch kaum vom Wesentlichen ab. Im Gegenteil: An fünf Tagen in der Woche gibt es Reis mit Bohnen oder einen Brei aus Maisgries. Salat schon nur zu besonderen Gelegenheiten wie zum Welt-Kindertag oder Welt-Aidstag.

Die Unterstützung der EWGX wurde unter anderem für die Instandsetzung der Mädchentoiletten, ein Basketballfeld, das Anbringen eines Volleyballnetzes und den Kauf von Papier und Wachsmalstiften aufgewendet. Die Arbeiten wurden dann in der Gemeinschaft erledigt. Zum großen Teil durch die der Schule angeschlossenen Werkstätten, in denen die Schüler schon früh handwerklich angeleitet werden.

Mittlerweile engagiert sich Kim Schouten aktiv bei den "Zugvögeln" - einem Verein, der sich erst 2012 aus "Weltwärts"-Freiwilligen in Ecuador gebildet. Die Gruppe junger Leute ist politisch unabhängig, lässt sich nach eigenem Bekunden von mehreren Organisationen fördern und versucht, ein eigenes, unabhängiges Förderprogramm auf die Beine zu stellen. Nach zwei Freiwilligen im Gründungsjahr und aktuell Vieren, freut sich die Gruppe auf sechs Anwärter ab September 2013 für den Austausch nach Deutschland.

Wer sich dem kulturellen Austausch Süd-Nord offen gegenübersieht, kann als Gastfamilie einen der Freiwilligen beherbergen. Einfache Voraussetzung sind der Wille und die Möglichkeiten dazu. So einfach umreißt Schouten die Ansprüche der Organisation wie auch ihre eigenen Erfahrungen in einem fremden Land.

Auf die Frage, was sie von dort mitgenommen habe, antwortet sie: "Gelassenheit und Ruhe anstatt Probleme, die keine sind. Das kann man lernen." Dafür steht sie als lebender Beweis.

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