Xanten Xantener Wehr erreicht Digitalzeitalter

Xanten · Die 17 Fahrzeuge, das Löschboot und die Feststation im Gerätehaus wurden für 65 000 Euro auf Digitalfunk umgerüstet. Die neue Technik ermöglicht abhörsichere, ungestörte Kommunikation der Rettungskräfte auch in Kleingruppen.

 Bei der Vorstellung des neuen Digitalfunks: die stellvertretenden Wehrleiter Hermann Koppers und Uwe Wardemann, Wehrleiter Markus Windhuis, Fachbereichsleiter Tobias Fuß und Bürgermeister Thomas Görtz.

Bei der Vorstellung des neuen Digitalfunks: die stellvertretenden Wehrleiter Hermann Koppers und Uwe Wardemann, Wehrleiter Markus Windhuis, Fachbereichsleiter Tobias Fuß und Bürgermeister Thomas Görtz.

Foto: Armin Fischer

Krächzen war gestern, heute kommt jedes Geräusch glasklar aus dem Lautsprecher. Die Xantener Feuerwehr ist auf Digitalfunk umgestiegen. Zwei Wochen lang wurde das neue Kommunikationssystem erprobt. Jetzt wurde es offiziell vorgestellt.

Die Geschichte des Netzes, dessen Aufbau und Wartung die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (mehr oder weniger kurz: BDBOS) seit einem entsprechenden Beschluss der Innnministerkonferenz vom Juni 2007 betreibt, geht schon auf den Anfang des Jahrtausends zurück. Immer wieder gab es Streit um die Kosten, immer wieder musste der Abschluss des Netzausbaus verschoben werden. Erst im Jahr 2013 war er endgültig abgeschlossen.

Der Kreis Wesel, so Tobias Fuß, Fachbereichsleiter für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, habe dann einen Rahmenvertrag mit der Firma Selectric aus Münster abgeschlossen, um die nötige Technik kreiseinheitlich und möglichst kostengünstig beschaffen zu können.

Will heißen: "Der Umbau in den 17 Fahrzeugen, im Löschboot und der Feststation der Feuerwehr in Xanten hat Kosten von 65 000 Euro verursacht", sagte Bürgermeister Thomas Görtz jetzt im Anschluss an die gut vierwöchige Umbauphase, die mit erheblichem Aufwand beim Fachamt und für die Feuerwehrleitung bei der Koordinierung und der Überwachung der Arbeiten verbunden war.

Das Digitalnetz bringe jedenfalls wirklich nur Vorteile, erklärte Xantens Feuerwehrchef Markus Winhuis: Mit der Technik können zum Beispiel Funkgruppen gebildet werden. Da lief bisher alles über den Funk des Kreises. Das hatte vor allen Dingen bei Unwettern negative Auswirkungen. Windhuis: "Dann mussten alle mit ihren Kräften sprechen und störten sich gegenseitig." Nun können auch Funkgruppen gebildet werden. Das mache eine problemlose Kommunikation zwischen Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen im engeren Umkreis möglich. Außerdem verfügt die Xantener Wehr auch über 14 tragbare Geräte für den Einsatzfunk.

Und schließlich läuft jetzt auch das Navigationsgerät des Drehleiterwagens über dieses Netz. Windhuis: "Damit müssen wir auch nach Alpen und Sonsbeck. Und jede Straße dort kennt nun doch nicht jeder." Statt nun erst die Daten eingeben zu müssen, erscheint bei einer Alarmierung direkt die Fahrtanweisung auf dem Gerät.

Der Einsatzleitwagen der Xantener Wehr wurde zunächst einmal lediglich provisorisch umgerüstet. Das Fahrzeug ist elf Jahre alt und längst nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. "Es soll im nächsten Jahr ersetzt werden", sagte Windhuis.

(RP)
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