"Wer den Krieg beginnt, der ist ein Idiot" Xantens Kinderprinzenpaar dichtet Appell für den Frieden

Xanten · Wie in jedem Jahr besucht das Xantener Kinderprinzenpaar die Pflegeheime im Stadtgebiet. Aber dieses Mal kommen „auch ein paar nachdenkliche Worte zur Sprache“. Dafür bekommen die Tollitäten viel Zuspruch.

 Xantens Kinderprinzenpaar Benedikt I. und Magdalena I. besuchte mit den Pagen Jacob und Lina die Pflegeheime im Stadtgebiet.

Xantens Kinderprinzenpaar Benedikt I. und Magdalena I. besuchte mit den Pagen Jacob und Lina die Pflegeheime im Stadtgebiet.

Foto: XCV

Das Kinderprinzenpaar des Xantener Carnevalsvereins (XCV) hat am Altweiber-Donnerstag mehrere Pflegeheime besucht, um „ein wenig Freude, Frohsinn und Spaß zu verbreiten“, wie der XCV-Präsident Ralf Hußmann berichtete. Aber die aktuellen Ereignisse ließen auch die Narren nicht kalt: „Der Karnevalist feiert, aber etwas leiser“, erklärte Hußmann. Denn am Donnerstagmorgen hat Russland die Ukraine angegriffen. Daher „kamen auch ein paar nachdenkliche Worte zur Sprache“. Dafür hatten das Kinderprinzenpaar und die Pagen – unterstützt von den Eltern sowie der Jugend- und Gardebeauftragten Sonja Hußmann und Silke de Bakker – ihre Rede kurzfristig umformuliert.

So erklärten die jungen Tollitäten zu Beginn ihrer Ansprache, dass an einem Tag wie Altweiber „Frohsinn und Heiterkeit das Leben bestimmen“ sollte. Aber: „Seit heute Nacht herrscht brutale Gewalt, der Krieg in Europa macht vor uns nicht halt“, sagten Benedikt I. (Lindemann) und Magdalena I. (Lindemann) mit ihren Pagen Jacob (Schönberner) und Lina (Schierholt). „Wir können das einfach nicht übersehen und so viel Leid mit Späßchen übergehen.“ Gewalt und Krieg dürften niemals gewinnen. „In Gedanken sind wir bei den Menschen in Not. Wer den Krieg beginnt, der ist ein Idiot.“ Konflikte müssten sich anders lösen lassen. „Denn eins, das sei hier klar gesagt: Wer Krieg erklärt, der hat versagt.“ Der Appell der Xantener Tollitäten: „Wir wollen alle in Frieden leben und unsere Stimme hier heute erheben.“ Trotz aller Sorgen wollten sie aber nicht den Mut verlieren: „Ein Funke Frohsinn bleibe erhalten, Hoffnung lässt uns die Zukunft gestalten.“ Zum Schluss machten sie deutlich: „Wir stehen für Frohsinn und Heiterkeit, für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Einigkeit.“ Sie verabschiedeten sich mit den Worten: „Wir rufen daher aus lautem Protest an diesem sonst so heiteren Fest: jedem Kind, jedem Mann und jeder Frau ein froh stimmendes kräftiges Xanten Helau!“

Die Bewohner der Pflegeheime hätten viel Freude am Besuch gehabt, berichtete Hußmann. Es habe sogar eine Schunkeleinlage gegeben. Die Worte des Kinderprinzenpaares zur aktuellen Situation hätten viel Zuspruch gefunden.

(wer)
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