Stärkung der Innenstadt Xanten will leere Ladenlokale in der Innenstadt anmieten

Xanten · Das Land NRW will Kommunen dabei helfen, die Innenstädte zu stärken. Davon kann auch Xanten profitieren: Durch ein Förderprogramm kann die Stadt leerstehende Ladenlokale günstiger anmieten und noch einmal günstiger an Gewerbetreibende weiter vermieten.

 Xantens Fußgängerzone: Die Stadt hat sich auf ein NRW-Programm zur Stärkung der Innenstadt beworben.

Xantens Fußgängerzone: Die Stadt hat sich auf ein NRW-Programm zur Stärkung der Innenstadt beworben.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Stadt Xanten ist in ein NRW-Förderprogramm zur Stärkung von Innenstädten aufgenommen worden, nachdem sie sich darauf beworben hatte. Sie kann dadurch leerstehende Ladengeschäfte günstig anmieten und noch einmal günstiger an Gewerbetreibende vermieten, dabei wird sie vom Land finanziell unterstützt. Xantens Wirtschaftsförderer Christian Boßmann hat auch schon Immobilienbesitzer angesprochen und auf diese Möglichkeit hingewiesen, wie er im Stadtrat und auf Nachfrage unserer Redaktion berichtete. Bisher sei noch kein Abschluss zustande gekommen. Aber bei Interesse stehe er Vermietern für ein Gespräch zur Verfügung, das gelte genauso für Gewerbetreibende, die in der Innenstadt ein Ladengeschäft suchten, bekräftigte Boßmann.

Das Förderprogramm ist im Jahr 2020 von NRW aufgelegt worden. Das Land wolle damit den Städten und Gemeinden in einem Zeitraum von zwei Jahren die Möglichkeit geben, „neue Nutzungen in leerstehenden oder konkret von Leerstand bedrohten Ladenlokalen in den zentralen Lagen der Innenstädte und Zentren zu etablieren“, erklärt das NRW-Ministerium für Kommunales. Xanten wurde in der zweiten Runde in diesem Jahr in das Programm aufgenommen, zusammen mit weiteren 111 Städten und Gemeinden.

Wie das Ministerium weiter erläutert, kann eine Kommune über das Förderprogramm ein leerstehendes Ladenlokal in der Innenstadt für bis zu 70 Prozent der bisherigen Kaltmiete anmieten und darf die Immobilie dann für eine Kaltmiete, die um bis zu 80 Prozent gesenkt wurde, weiter vermieten. Als Mieter kommen zum Beispiel infrage: Einzelhandels-Start-ups, Direktverkäufer von landwirtschaftlichen Produkten, Anbieter von Lieferservices, Showrooms des regionalen Onlinehandels, Repair-Cafés und Kinderbetreuer.

Von der Differenz zwischen der Kaltmiete, die die Kommune an den Vermieter zahlt, und der Kaltmiete, die sie selbst vom neuen Mieter kassiert, muss sie nur zehn Prozent selbst bezahlen. 90 Prozent werden vom Land übernommen. Voraussetzung ist aber, dass Immobilienbesitzer bereit sind, ihre Ladenlokale zu der geringeren Kaltmiete an die Stadt zu vermieten. Das dürfte auch davon abhängen, wie schnell sie eine Vermietung an private Interessenten erwarten.

In Xantens Innenstadt haben in den vergangenen eineinhalb einige Geschäfte geschlossen, unter anderem zwei Reisebüros und zwei Modegeschäfte, darunter die Filiale von C&A. Boßmann widersprach aber der Befürchtung, die Fußgängerzone könne aussterben. Es hätten auch einige neue Geschäfte und Gastronomiebetriebe eröffnet, sagte der Wirtschaftsförderer. Er sprach von einer „hohen Dynamik“ in der Innenstadt, die selbst während der Corona-Pandemie zu erleben sei, obwohl diese Zeit besonders herausfordernd für Handel und Gastronomie sei.

(wer)
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