Maler aus Xanten Wilhelm Schweers zeigt ein letztes Mal seine Bilder

Xanten · Der fast 90-Jährige öffnet sein Zuhause für Besucher. Mehr als 100 Gemälde, darunter von Xanten vor dem Krieg, sind zu sehen.

 Wilhelm Schweers hat mehr als 500 Bilder in seinem Leben gemalt. Einen Teil davon zeigt er in einer Ausstellung in seinem Atelier-Keller.

Wilhelm Schweers hat mehr als 500 Bilder in seinem Leben gemalt. Einen Teil davon zeigt er in einer Ausstellung in seinem Atelier-Keller.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Mitte der 1970er Jahre traf es den damals 45-jährigen Schlosser Wilhelm Schweers so wie viele andere Mitarbeiter der Firma Krupp: Das Hüttenwerk in Rheinhausen führte Kurzarbeit ein. „Traurig war ich darüber nicht“, erzählt der heute 89-jährige Xantener. „Das war das Beste, was mir passieren konnte.“ Denn dank der verringerten Arbeitszeit und der einige Jahre später folgenden Kündigung konnte er sich einem Hobby widmen, das ihn schon als Kind fasziniert hat: Malen.

Als kleiner Junge in der Volksschule zeichnete er mit Blei- und Buntstiften Bilder ab, die ihm gefielen. Mit zehn Jahren etwa malte er ein Porträt eines gleichaltrigen Jungen nach – die sicher gesetzten Striche formen ein äußerst realistisches Bild. „Das war mir immer wichtig: Dass man erkennen kann, was auf dem Bild zu sehen ist“, sagt der Maler. Von moderner, abstrakter Kunst halte er nicht viel – aber so sei das eben mit den verschiedenen Geschmäckern.

Nachdem er zum Kriegsende 1945 die Schule beendete und eine Lehre zum Schlosser anfing, blieb nicht mehr viel Freizeit und er hörte auf zu malen. Erst 30 Jahre später griff er wieder zum Pinsel und malte fortan ausschließlich Ölbilder. Die hätten ihn schon als Kind in ihren Bann gezogen. Rund 45 Jahre später hat er weit über 500 Bilder gemalt: historische Bilder von Xanten, darunter vom kleinen Markt und den Domspitzen vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg; Landschaften rund um den Niederrhein, Tierporträts, Bilder von seinen niederländischen Vorbildern Vincent Van Gogh und Barend Cornelis Koekkoek. „Ich hab’ das gemalt, was mir gefällt“, umschreibt Schweers seine Motivauswahl. Für jedes seiner Bilder gibt es eine Vorlage – ob Fotos oder Papierdrucke: Was ihm gefiel, nahm er mit in sein Atelier im Keller und malte es dort auf Leinwand.

Diesen Keller, in dem er auch laut seiner Frau Gertrud die meiste Zeit seines Lebens verbracht habe, öffnet er jetzt für interessierte Besucher. An den letzten beiden Novemberwochenenden und am ersten Dezemberwochenende stellt er über 80 gerahmte und 100 ungerahmte Bilder bei sich zu Hause aus. Danach sei Schluss: „Ich bin jetzt fast 90 Jahre alt, irgendwann ist gut.“

Die Ausstellung findet statt an den Samstagen und Sonntagen, 23. und 24. November, 30. November und 1. Dezember sowie 7. und 8. Dezember, jeweils von 11 bis 17 Uhr, bei Wilhelm und Gertrud Schweers, Sonsbecker Straße 33.

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