Weihnachtscircus Xanten Die Helfer hinter den Zirkuskulissen

Xanten · Ohne sie gäbe es keinen Xantener Weihnachtscircus: Viele Menschen sorgen im Hintergrund dafür, dass die Artisten auftreten können und die Zuschauer sich wohlfühlen. Wir stellen sie und ihre Aufgaben vor.

 Der Zirkus sei ihr zweites Zuhause, sagen Lotta und Frieda (r.). Die beiden Schwestern helfen, wo sie können, und sind in diesem Jahr zum ersten Mal auch als Assistentinnen in der Manege.

Der Zirkus sei ihr zweites Zuhause, sagen Lotta und Frieda (r.). Die beiden Schwestern helfen, wo sie können, und sind in diesem Jahr zum ersten Mal auch als Assistentinnen in der Manege.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Es sind nicht nur die Artisten, die den Besuch des Xantener Weihnachtscircus lohnenswert machen. Es sind auch die Menschen hinter den Kulissen, ohne die Zirkusdirektor Jonny Casselly junior aufgeschmissen wäre. Menschen, die in der Manege mit anpacken, wenn für eine Nummer eine Requisite bereitgestellt oder das Trapez von der Decke heruntergelassen werden muss. Die im Vorzelt Popcorn und Getränke, Mandeln und Souvenirs verkaufen. So wie Mario Rosendahl zum Beispiel.

Der Xantener steht jeden Tag hinter der Theke mit den Kaltgetränken. Seine beiden Töchter Natalie und Marie haben sich 2012 mit Katy angefreundet, der heute elfjährigen Tochter von Jonny und Jessica Casselly. Über die Freundschaft der Kinder sind auch die Eltern in Kontakt gekommen.

Weihnachtscircus von Jonny Casselly junior in Xanten - Bilder von Generalprobe
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Siebter Weihnachtscircus von Jonny Casselly junior in Xanten

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Auch Frieda (17) und Lotta (14) Frücht haben sich vor vier Jahren mit Katy angefreundet, zum ersten Mal Zirkusluft geschnuppert. Die Schwestern lieben das Familiäre im Zirkus, helfen, wo ihre Hilfe gebraucht wird. „Das ist unser zweites Zuhause,“ sagen sie. Im siebten Xantener Weihnachtscircus haben ihnen Jonny und Jessica Casselly eine der Holzhütten im Vorzelt anvertraut, in der sie Zuckerwatte, Lollys, Mandeln verkaufen.

Zwei Stunden vor jeder Vorstellung sind sie im Zirkus, machen in der Holzhütte sauber, füllen das Tablett mit Lutschern auf, legen die Tüten mit gebrannten Mandeln zurecht, stellen die Maschine an, in der sie Zuckerwatte machen. Und sie helfen Katy beim Schminken und Frisieren: Die Elfjährige zeigt in jeder Vorstellung ihre Akrobatik in der Luft am Ringtrapez.

Frieda und Lotta Frücht besuchen das Xantener Stiftsgymnasium, die eine ist in der elften Klasse, die andere in der achten. Beide wollen Abitur machen, Frieda, die Ältere von ihnen, kann sich gut vorstellen, nach dem Abi ein halbes Jahr den Zirkus zu begleiten, wenn Jonny Casselly junior landesweit Schulen ansteuert und mit Artisten und Schülern jeweils ein Zirkusprogramm einstudiert.

Die Schwestern haben die kompletten Weihnachtsferien im Zirkus verbracht - und sind dieses Jahr auch zum ersten Mal als Assistentinnen in der Manege dabei: Die Spanierin Quincy Asario, die Handstand-Akrobatik zeigt, hat die Schwestern gefragt, ob sie ihr assistieren wollen. Klar wollen sie!

Und sie sind sicherlich auch beim achten Weihnachtscircus dabei. Genau wie Mario Frank, der mit Sohn Luis (16) seinem Cousin Jonny Casselly junior geholfen hat, das Zirkuszelt aufzubauen und ihm auch beim Abbau helfen wird. Luis Frank verkauft außerdem im Vorzelt Souvenirs und Leuchtstäbe, seine Schwester Angelique (11) hilft am Popcorn-Stand, der achtjährige Bruder Liam in der Manege. Bei Mutter Marylin Frank können die Zirkusbesucher Nachos kaufen. Mit Soße!

Und dann ist da noch einer, ohne den der Xantener Weihnachtscircus undenkbar wäre: Bobori Quest, langjähriger Freund und rechte Hand von Jonny Caselly junior. Er ist nicht nur für die Logistik und Bestückung der Versorgungsstände im Vorzelt zuständig und gibt am Ende jeder Vorstellung den Weihnachtsmann, „meine Schokoladen-Rolle“. Bobori hat auch die komplette Organisation inne: Er beantragt Visa für Artisten, die Jonny Casselly europaweit engagiert, organisiert den Druck und Verkauf der 18.000 Karten, ist zuständig für die Koordination mit Verkaufsstellen wie der Tourist Information Xanten, das Verschicken der Karten, die Vorreservierungen auch für Großgruppen und Schulen, online und per Telefon. „Im August fangen wir mit dem Drucken der Eintrittskarten an, der Vorverkauf beginnt im Oktober.“ Und dann ist Bobori jeden Tag 14 bis 16 Stunden online, sein Handy klingelt von morgens bis in den späten Abend. Aber egal wie stressig es auch ist: Der dreifache Familienvater verliert nie die Nerven, ist immer freundlich und hilfsbereit. „In der Ruhe liegt die Kraft“, ist sein Lebensmotto.

Am Sonntag, 6. Januar, endet der siebte Xantener Weihnachtscircus. Es gibt vereinzelt noch Restkarten für die Vorstellungen. Tel.: 01578 7783530.

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