Angebot für arme Menschen in Xanten Ein Ort zum Aufwärmen

Xanten · Auch in Xanten leiden Menschen unter den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie. Deshalb eröffnet die Evangelische Kirchengemeinde das Wärme-Café: Dort bekommt jeder kostenlos Suppe, Kaffee und mehr.

Das Wärme-Café wird von Ehrenamtlichen betrieben, unter anderem den Jugendlichen Lea-Sophie Peekel (16), Alina Geserick (14) und Joleen Kerkmann (14). Am Montag servierten sie Käse-Lauch-Suppe.

Das Wärme-Café wird von Ehrenamtlichen betrieben, unter anderem den Jugendlichen Lea-Sophie Peekel (16), Alina Geserick (14) und Joleen Kerkmann (14). Am Montag servierten sie Käse-Lauch-Suppe.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Evangelische Kirchengemeinde Xanten-Mörmter hat in ihrem Gemeindezentrum an der Kurfürstenstraße ein offenes Wärme-Café eröffnet. Montags, mittwochs und freitags können sich Menschen darin zwischen 15 und 18 Uhr aufwärmen. Sie können kostenlos Suppe essen, Kaffee trinken oder Plätzchen naschen und dabei mit anderen Menschen ins Gespräch kommen oder auch nach Unterstützung fragen. Die Kirchengemeinde vermittelt dann zu Beratungsstellen.

Den Anstoß haben die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) und die Diakonie gegeben. Unter dem Titel „Wärmewinter“ hatten sie die Kirchengemeinden dazu aufgerufen, sich für Menschen einzusetzen, die unter der Energiekrise und den steigenden Energiepreisen leiden. Daraufhin sei in Xanten überlegt worden, was getan werden könne, erklärt Pfarrerin Simone Drensler. „Wir haben uns gefragt, welche Möglichkeit wir haben, um anderen zu helfen. Und unsere Möglichkeit ist es, alle einzuladen, die einen warmen Ort suchen.“ Das Presbyterium, aber auch die Jugendlichen in der Kirchengemeinde hätten deshalb beschlossen, ein Wärme-Café zu eröffnen.

Es richtet sich an alle Menschen und alle Altersgruppen. Ältere sind genauso dazu eingeladen wie Jüngere, Alleinstehende genauso wie Familien mit Kindern: Die Mädchen und Jungen finden im Gemeindezentrum Spiele, Stifte und andere Materialien zum Malen und Basteln. Denn es geht auch nicht nur darum, dass sich Menschen aufwärmen oder etwas essen können. „Wärme hat nicht nur mit Kochen und Heizen zu tun, sondern auch mit Gesprächen“, sagt Drensler. Menschen, die sich allein fühlten, könnten im Gemeindezentrum Gemeinschaft finden. Das Café soll also für einen warmen Bauch und auch ein warmes Herz sorgen.

Unklar ist, wie viele Menschen in Xanten unter den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie leiden. Offizielle Statistiken gibt es dazu nicht. Aber die Tafel berichtet zum Beispiel, dass sie jede Woche deutlich mehr Menschen versorgt als zu Beginn des Jahres. Im Stadtbild sei es vielleicht nicht sichtbar, aber auch in Xanten gebe es viele Menschen, die sich nicht trauten, das Thermostat aufzudrehen, weil sie befürchteten, die Nebenkosten nicht bezahlen zu können, sagt Drensler. Genauso gebe es Menschen, die einsam seien und etwas Gesellschaft bräuchten. „Das Wärme-Café ist offen für alle.“

Es ist ein neues Angebot. „Uns ist bewusst, dass es erst einmal anlaufen muss“, erklärt Drensler. Sie bittet deshalb die Bevölkerung darum, anderen vom Wärme-Café im evangelischen Gemeindezentrum zu erzählen, damit sich möglichst viele Menschen davon angesprochen fühlen und zum Aufwärmen an die Kurfürstenstraße kommen.

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