Mangelndes Interesse von Taxi-Firmen Xantens Verwaltung sieht keine Chance für Jugendtaxi
Xanten · Vor der Kommunalwahl 2020 hatten CDU und Grüne vereinbart, dass es ein neues Taxi-Angebot für junge Menschen geben soll. Die Verwaltung hat eine Umsetzung geprüft – und empfiehlt, die Idee nicht weiter zu verfolgen.
Die Idee eines Jugendtaxis wird in Xanten wahrscheinlich vorerst nicht weiter verfolgt. Wie die Stadt für die politischen Beratungen mitteilte, seien zu wenige Taxiunternehmen aus der Region daran interessiert, mitzumachen. Auf Anfrage hätten Firmen von schlechten Erfahrungen berichtet, schreibt die Verwaltung. Es sei zum Beispiel häufiger vorgekommen, dass Jugendliche ein Taxi angefordert, es dann aber doch nicht genommen hätten. Deshalb stünden Taxiunternehmen der Xantener Idee skeptisch gegenüber. Die meisten der 32 angeschriebenen Firmen hätten gar nicht geantwortet. Die Verwaltung schlägt der Politik deshalb vor, von dem Projekt Abstand zu nehmen. Der Sozialausschuss berät am Donnerstag, 15. September, darüber, die Entscheidung trifft der Stadtrat am 27. September.
Das Jugendtaxi soll eine Weiterentwicklung des Fifty-fifty-Taxis sein. Es ermöglichte Jugendlichen und jungen Menschen an Wochenenden eine sichere Fahrt zu Veranstaltungen und nach Hause, ohne dass sie selbst fahren mussten. Stattdessen wurden sie von einem Taxi gefahren, und die Hälfte der Fahrkosten einer berechtigten Person wurden übernommen. Anspruch hatten Xantener im Alter von 16 bis 25 Jahren. Projektpartner waren die Sozialstiftung, der Lions Club und die Volksbank Niederrhein. Das Projekt wurde aber eingestellt.
Vor der Kommunalwahl 2020 hatten sich CDU und Grüne auf mehrere Themen geeinigt, die sie zusammen umsetzen wollten. Dazu gehörte eine Weiterentwicklung des Fifty-fifty-Taxis. Beide Parteien schlugen dazu auch eine Klimaschutz-Komponente vor: Wenn sich Jugendliche und junge Menschen zusammentun, soll eine höhere Erstattung der Fahrkosten möglich sein. Als Vorbild für die angedachte Weiterentwicklung des Fifty-fifty-Taxis galt der Night-Mover in den Kreisen Kleve und Viersen. Allerdings sei er offenbar nur durch den kreisweiten Geltungsbereich erfolgreich, vermutet Xantens Verwaltung.