Xanten Vater und Tochter sollen den Staat um Millionen gebracht haben
Xanten · Am heutigen Dienstag beginnt ein Schwarzarbeit-Prozess in Kleve. Es geht um Steuerhinterziehung und nicht bezahlte Sozialversicherungsbeiträge.
Zwei Männer aus Xanten und Dorsten stehen ab heute vor dem Landgericht Kleve, weil sie über mehrere Jahre Mitarbeiter beschäftigt, aber weder Sozialabgaben, noch Lohnsteuer für sie abgeführt haben sollen. Für den Staat, die Krankenkassen und die Rentenversicherung soll dadurch ein Schaden von insgesamt 4,7 Millionen Euro entstanden sein. Für den Prozess vor der Wirtschaftskammer sind insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt worden, wie das Landgericht Kleve mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft hat die beiden Männern wegen Vorenthaltens von Arbeitsentgelt in 157 Fällen sowie wegen Steuerhinterziehung in neun Fällen angeklagt. Die Tochter des Xanteners soll ihnen dabei geholfen haben. Deshalb steht auch sie vor Gericht und muss sich wegen Beihilfe verantworten. Die Angeklagten sollen sich im Ermittlungsverfahren zu den Vorwürfen schon geäußert haben. Außerdem werden zahlreiche Zeugen vorgeladen.
Bei dem Mann aus Xanten handelt es sich um einen 60-Jährigen, der ein Unternehmen zur Montage von Kompensatoren betrieben habe, wie das Landgericht Kleve weiter mitteilte. Er habe den heute 56 Jahre alten Mann aus Dorsten offiziell als Servicetechniker beschäftigt. Gemeinsam sollen sie 2004 oder früher beschlossen haben, fortan nur noch Schwarzarbeiter einzusetzen und keine Sozialabgaben oder Lohnsteuer mehr abzuführen.
Die Tochter des Xanteners (32) soll den beiden Männern dann geholfen haben, Scheinrechnungen auszustellen und dadurch die tatsächlichen Verhältnisse zu verschleiern. Dadurch sollen sie sich bereichert haben, indem sie zwischen 2004 und 2016 knapp vier Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge nicht zahlten sowie zwischen 2008 und 2016 Steuern in Höhe von etwa 700.000 Euro hinterzogen.
