Xantener feiern Diamantene Hochzeit Beim Film hat es bei ihnen direkt gefunkt

Xanten · Ursula und Heinz Dicks aus Xanten sind seit 60 Jahren verheiratet. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie ihre Diamantene Hochzeit aber erst später feiern. Ihr Rezept für eine lange, glückliche Ehe: „Immer wieder aufeinander aufpassen“.

 Ihr Rezept für ihre lange und glückliche Ehe? „Immer aufeinander aufpassen“, sagen Ursula und Heinz Dicks.

Ihr Rezept für ihre lange und glückliche Ehe? „Immer aufeinander aufpassen“, sagen Ursula und Heinz Dicks.

Foto: Heidrun Jasper

Sie haben drei Kindern das Leben geschenkt, zusammen ein Haus gebaut und inzwischen sieben Enkel: fünf Jungen und zwei Mädchen. All das hätten sie nicht, wenn sie sich an einem Tag im Jahr 1957 nicht dazu entschlossen hätten, in Marienbaum im Jugendheim einen Film zu gucken. Sie war damals 17, er 20 Jahre jung – und es war bei ihnen Liebe auf den berühmten ersten Blick. Drei Jahre später, am 24. April 1960, besiegelten Ursula und Heinz Dicks ihre Liebe und schlossen in der Kirche in Appeldorn den Bund fürs Leben.

„Da hat ein Funke gezündet und ein großes Feuer ausgelöst. Es brennt immer noch, bis heute“, hat es Professor Josef Hochstaffl in seiner Andacht zur Diamantenen Hochzeit in der Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Marienbaum formuliert, die Ursula und Heinz Dicks am 4. September endlich nachholen konnten, wenngleich auch in einem kleineren Kreis. Denn eigentlich wollten sie das Jubiläum schon im April mit der Familie, Verwandten, den vielen Freunden und Weggefährten feiern, hatten auch schon alles vorbereitet, Einladungen verschickt. Doch dann kam Corona.

Den 4. September zur nachträglichen Feier der Diamanthochzeit, bei der zur Freude der Eheleute der Ecco Chor aus Kalkar gesungen hat, hatten die beiden bewusst gewählt: „Einen Tag später bin ich 80 geworden, da konnten wir dann direkt in meinen Geburtstag feiern“, sagt Ursula Dicks und lacht. Welcher Film damals, 1957, im Marienbaumer Jugendheim gezeigt wurde, daran können sie sich nicht mehr erinnern. „Aber es war bestimmt ein Heimatfilm. Oder einer mit Heinz Rühmann“, sind sie sicher. Was die Jubilarin aber noch genau weiß: Nicht er hat ihr den Heiratsantrag gemacht, „ich habe ihn gefragt“. Da war sie 19, brauchte noch die Erlaubnis des Vaters, um heiraten zu können. Aber der legte ihnen keine Steine in den Weg.

Sie haben viel miteinander erlebt in den 60 Ehejahren, haben mit den drei Kindern bei ihren Eltern in dem großen Haus in Appeldorn gelebt. Heinz Dicks (82), Berglehrling bei Rheinpreußen in Repelen, hat bei Solvay den Lebensunterhalt für die fünfköpfige Familie verdient und nach der Schicht ein Fernstudium in der Fachrichtung Chemie absolviert, war 20 Jahre Schichtmeister, hat sich erneut fortgebildet und zum Ende als SAP-Informatiker gearbeitet. In seiner Freizeit spielte er Fußball, sang im Shanty-Chor in Grieth und Vynen, spielte Tenorhorn im Musikverein Cäcilia Marienbaum. Seitdem die beiden vor zehn Jahren ihr Haus in Hönnepel verkauft haben und nach Xanten gezogen sind, engagiert sich Heinz Dicks in der Senioren-Union der CDU.

Ursula Dicks, die Hauswirtschafterin gelernt hat, kümmerte sich um die beiden Töchter und den Sohn. Aber sie war nicht nur Mutter und Hausfrau. 1983 ist sie politisch aktiv geworden, in die CDU-Frauen-Union in Kalkar eingetreten, hat dort 15 Jahre im Stadtrat mitgearbeitet, war zwölf Jahre Schöffin beim Landgericht in Kleve. Auch sozial hat sie sich engagiert, hat als Caritas-Helferin Menschen betreut, die an Multipler Sklerose erkrankt waren, arbeitet beim Arbeitskreis Asyl in Xanten mit. Und natürlich gehen Ursula und Heinz Dicks am Sonntag wählen. „Ja sicher, auf jeden Fall. Das ist doch unsere Pflicht“, sagt sie.

Wenig Alkohol, gesund leben, sich viel bewegen und unter anderem auf dem Stepper fit halten, ist ihr Rezept, um auch mit 80 und 82 noch körperlich fit zu sein. „Und immer wieder aufeinander aufpassen.“ Dann klappt es auch, 60 Jahre gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Noch etwas ist ihnen sehr wichtig: „Auf unsere Kinder und Enkel können wir uns verlassen.“

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