Zusammenschluss droht Xanten und Rheinberg in Sorge um Notarztstandorte

Xanten/Rheinberg · Der Kreis Wesel diskutiert, ob die Notarztstandorte von Xanten und Rheinberg nachts zusammengelegt werden, weil sie laut einem Gutachten zu wenig Einsätze haben. Beide Städte wollen sich für den Erhalt der Standorte einsetzen.

 In Xanten ist das Notarztfahrzeug am Krankenhaus stationiert (Archiv).

In Xanten ist das Notarztfahrzeug am Krankenhaus stationiert (Archiv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die neue Debatte um die Notarztstandorte in Xanten und Rheinberg sorgt in beiden Städten für Beunruhigung. Beide Verwaltungen teilten mit, dass sie die Vorschläge der Kreisverwaltung prüften und mit ihr sowie den umliegenden Kommunen das Gespräch suchten.

Wie unsere Redaktion berichtet hat, sind die Einsatzzahlen der Rheinberger und Xantener Notarztfahrzeuge ausgewertet worden. Nach Einschätzung eines Gutachters sind es nachts zu wenige, um beide Standorte besetzt zu lassen. Der Kreis Wesel sieht deshalb drei Optionen: Entweder werden die Notarztstandorte nachts zusammengelegt, zum Beispiel in Alpen. Oder die Mehrkosten, die durch den Erhalt beider Standorte in der Nacht entstehen, werden von jemandem übernommen – vom gesamten Kreis oder von Xanten und Rheinberg. Nach Angaben der Kreisverwaltung sind die Krankenkassen nicht mehr dazu bereit, die Kosten zu tragen.

Die Stadt Xanten suche das Gespräch mit Landrat, Kreisverwaltung und Politik, um sachlich über die Ergebnisse der Auswertung zu sprechen, kündigte Bürgermeister Thomas Görtz an. Dafür stimme er sich mit seinen Amtskollegen in Rheinberg, Alpen und Sonsbeck ab. Görtz mahnte eine Lösung „im Interesse der Menschen“ an. Die Stadt werde sich zusammen mit Krankenhaus und Rat für den Erhalt des Notarztstandortes einsetzen.

Auch die Stadt Rheinberg prüft zurzeit ihr weiteres Vorgehen, wie Bürgermeister Dietmar Heyde sagte. „Wir werden das Thema in der kommenden Woche in aller Ruhe im Verwaltungsvorstand besprechen“, sagte er auf Nachfrage der Redaktion. Er machte keinen Hehl daraus, dass es ihm am liebsten wäre, den Standort zu erhalten. Der Kreis könne sich jedenfalls nicht „einfach so“ aus der Verantwortung ziehen. Er sehe die Gefahr, dass der Rettungsdienst unter Umständen nicht in der vorgegebenen Zeit am Einsatzort sein könne, wenn die Notarztstandorte nach Alpen verlegt werden. „Das kann schlimmstenfalls Leben kosten.“

(up/wer)
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