Empörung in Xanten Unbekannte machen Mutmacher-Kunstwerk kaputt

Xanten · Menschen hatten kreativ gestaltete Steine zu einer Reihe im Kurpark ausgelegt – es war ein Symbol des Zusammenhalts in der Krise. Nun sind die Steine weg.

Im Kurpark Xanten sind bemalte Steine ausgelegt worden, als Mutmacher in der Corona-Krise. Doch zahlreiche Steine sind von Unbekannten entfernt worden.

Im Kurpark Xanten sind bemalte Steine ausgelegt worden, als Mutmacher in der Corona-Krise. Doch zahlreiche Steine sind von Unbekannten entfernt worden.

Foto: RP/Markus Werning

Mehrere hundert bemalte Steine sind aus dem Kurpark in Xanten verschwunden. Bisher ist unklar, wer sie weggenommen hat. „Ich bin von dieser traurigen Nachricht heute Vormittag auch überrascht worden“, schrieb Bürgermeister Thomas Görtz am Donnerstag auf Facebook. „Das ist definitiv nicht von der Stadt initiiert worden.“ Im Gegenteil: Erst am Mittwoch hätten Mitarbeiter des städtischen Dienstleistungsbetriebs (DBX) bemalte Steine wieder eingesammelt und zurück auf den Weg gelegt, nachdem sie von jemandem in angrenzende Büsche und Wiesen getreten worden seien. „Ich bin fassungslos und auch wütend“, schrieb Görtz.

Die Steine waren als Mutmacher in der Corona-Krise im Kurpark abgelegt worden. In den vergangenen Tagen war daraus eine lange Reihe entstanden. Am Mittwochabend hätten sie noch gegenüber des Gradierwerks am Rande des Rundwegs gelegen, schrieb eine Frau auf Facebook. Es seien 481 gewesen. Auf Facebook reagierten viele Menschen empört auf die Nachricht, dass die Steine weg sind. „Wer macht denn so etwas?“, fragte eine Frau. „Das ist schon erbärmlich von denen, die es waren“, schrieb ein Mann. „Ich finde es doof, dass man so etwas Schönes einfach klaut“, schimpfte eine weitere Frau.

Dass bemalte Steine in Parks und anderswo ausgelegt werden, hatte schon vor der Corona-Krise begonnen. Damals wurden sie mitgenommen, um sie anderswo wieder auszulegen. Die Steine im Kurpark hatten aber dort bleiben sollen. „Liebe Kinder, lieber Eltern, liebe Mitbürger, malt doch zu Hause einen Stein an und legt ihn dazu“ hatte auf einem Zettel gestanden, der neben der Reihe gelegen hatte. „Mal sehen, wie lang die Schlange während Corona wird. Es wäre ein schönes Zeichen des Zusammenhalts in dieser Zeit.“ Die wenigen verbliebenen Steine wurden am Donnerstag direkt wieder zu einer Reihe ausgelegt: „Ich hoffe, dass trotzdem weiter gemalt wird und dass diese Schlange wieder wächst“, schrieb Initiatorin Marion Augustinus auf Facebook.

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