Sechs Vorschläge für Ausflug und Urlaub Was Touristen in Xanten erleben können

Xanten · Ohne die Römer gäbe es Xanten nicht. Ihre baulichen Überreste lassen sich heute besichtigen. Die Stadt am Niederrhein ermöglicht genauso gut einen Strandurlaub – an der Xantener Südsee. Insgesamt haben wir sechs Tipps für Touristen und alle, die einen Ausflug planen.

 Der Xantener Dom (Archiv).

Der Xantener Dom (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Xanten ist ein beliebtestes Ziel von Touristen, die einen Tagesauflug in die Stadt am Niederrhein machen oder dort mehrere Tage bleiben. Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote im Stadtgebiet. Eine Auswahl finden Sie hier – mit unseren Vorschlägen können Sie sich ihr eigenes Programm zusammenstellen.

Vetera castra – Damals Roms größtes Legionslager

Im Jahr 13 oder 12 vor Christus, während der Rheinoffensive unter Kaiser Augustus, errichteten römische Truppen ein Lager auf dem Fürstenberg – in der Nähe trafen damals Rhein und Lippe aufeinander. Es war also ein strategisch günstig gelegener Punkt, zumal er etwas erhöht lag. Fortan war der Xantener Raum immer Standort von mindestens einer Legion, in der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus waren sogar zwei Legionen hier stationiert – das Lager war Teil des Niedergermanischen Limes, der 2021 zum Unesco-Welterbe ernannt wurde. In der Zeit des römischen Kaisers Nero beherbergte Vetera bis zu 12.000 Legionäre. Mit einer Fläche von rund 60 Hektar handelt es sich um das größte Lager des römischen Weltreichs, berichtet das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege. Das Lager wurde im Jahr 70 nach Christus durch aufständische Bataver vernichtet (Bataver-Aufstand). Später errichteten die Römer in der Nähe ein neues Legionslager (Vetera II). Vom ersten Lager ist heute oberirdisch nichts mehr zu sehen. Aber im Boden sind noch Reste, und mit modernen archäologischen Methoden lassen sich die Ausmaße von Vetera ermitteln. Erhalten geblieben ist aber das Amphitheater in Birten.

Archäologischer Park Xanten (APX) – Überreste einer antiken Metropole

Im Xantener Raum waren ab 13 oder 12 vor Christus Tausende römische Soldaten stationiert – und sie mussten versorgt werden. Das ging am einfachsten über den Rhein. Aus einer Anlegestelle am nahe gelegenen Fluss entstand eine Siedlung, die nach und nach wuchs. Im Jahr 98 oder 99 nach Christus erhielt sie die Rechte einer Colonia. Damit zählte der Ort – die Colonia Ulpia Traiana (CUT) – zu den 150 höchstrangigen Städten des gesamten römischen Reiches, berichtet der Archäologische Park Xanten (APX) auf seiner Kostenpflichtiger Inhalt Homepage. Das Freilichtmuseum wurde auf den Überresten der antiken römischen Stadt errichtet. Dafür wurden mehrere Gebäude teilweise oder ganz rekonstruiert – zum Beispiel das Amphitheater, die Stadtmauer und der Hafentempel. Dadurch bietet der APX Antike im Maßstab 1:1. Und er hat weitere Pläne für die Zukunft: unter anderem den Bau einer Schiffshalle an der Xantener Südsee. Außerdem wollen die Forscher herausfinden, warum gerade an dieser Stelle eine so große Stadt errichtet wurde. Deren Geschichte erzählt das Römermuseum.

Gradierwerk im Kurpark – Abkühlung mit frischer Meeresbrise

Xantens Innenstadt wird von einem etwa 2,5 Kilometer langen Grüngürtel umgeben. Er ist zwischen 2017 und 2019 zu einem Kurpark umgebaut worden. Unter anderem 64.000 Stauden und 117.000 Blumenzwiebeln gesetzt, wie die Stadt Xanten schreibt. Außerdem wurde ein Gradierwerk errichtet: Der neun Meter hohe und 25 Meter lange Holzbau ist auf beiden Seiten mit Schwarzdorn-Reisigbündeln bestückt, durch die salzhaltiges Wasser rieselt und dabei zu einer Art salzhaltigem Nebel zerstäubt – ähnlich der Meeresluft. Auf Bänken auf beiden Seiten des Gradierwerks können Sie sich niederlassen, die Luft einatmen, ausruhen und entspannen. Im Sommer ist es außerdem ein Ort, an dem Sie Abkühlung finden, zumal direkt daneben ein Kneipp-Becken ist.

Xantener Südsee – Schwimmen, klettern, Wasserski fahren

Wie am ganzen Niederrhein wurde auch in Xanten Kies abgebaut. Dadurch entstanden die Nordsee und die Südsee. Dabei handelt es sich um zwei Kies-Seen, die zu Freizeitflächen weiterentwickelt wurden. Heute können Sie an beiden Gewässern spazieren gehen, wandern, joggen oder Radfahren. Sie können aber auch darauf segeln oder surfen oder sich ein Tretboot ausliehen. .Auf der einen Seite der Xantener Südsee warten noch vier weitere Freizeitangebote: der Adventurepark, in dem Sie klettern können, eine Wasserski-Anlage, eine Surf- und Stand-up-Paddel-Schule und das Naturbad Xantener Südsee, in dem Sie sich an den Strand legen oder schwimmen gehen können – entweder direkt in der Südsee oder in einem Schwimmbecken, dass im See schwimmt. Weitre Infos zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten finden Sie auf der Internetseite des Betreibers: das Freizeitzentrum Xanten (FZX).

Bislicher Insel – Heimat des Seeadlers

Zwischen dem Altrhein und dem Rhein bei Xanten liegt die Bislicher Insel, ein etwa 1200 Hektar großes Naturschutzgebiet, das eine der letzten naturnahen Auenlandschaften am Niederrhein und ein Rückzugsort für seltene Pflanzen und Tiere ist. Vor Jahren ließ sich dort ein Seeadler-Paar nieder, es war das erste in NRW seit 200 Jahren, das Nachwuchs hatte – sogar mehrmals. Im Frühjahr 2022 wurde es von einem anderen Seeadler vertrieben. Ein Hinweis für den Besuch (mehr dazu auf der Seite des RVR): Sie können das Naturschutzgebiet nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Mit dem Pkw oder dem Motorrad kommen Sie aber bis zum Naturforum auf der Bislicher Insel.

Xantener Dom St. Viktor – benannt nach einem Märtyrer

Seine 72 und 74 Meter hohen Türme überragen die Stadt und sind schon von weitem aus zu sehen. Der Xantener Dom wurde zwischen 1263 und 1544 erbaut. Benannt wurde er nach dem Heiligen Viktor: Der Legende nach starben der römische Legionär Viktor und seine Gefährten im vierten Jahrhundert nach Christus als christliche Märtyrer – se sollen im Amphitheater des Legionslagers Vetera (es liegt heute im Ortsteil Birten) hingerichtet worden sein. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wird Xanten durch alliierte Luftangriffe weitgehend Kostenpflichtiger Inhalt zerstört, auch der Dom wird Kostenpflichtiger Inhalt getroffen, aber wieder aufgebaut. Heute wird er vom Dombauverein und der Dombauhütte instandgehalten.

(wer)
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