Flut-Hilfe und Unterstützung für Kriegsflüchtlinge Stadt Xanten würdigt den Einsatz für andere Menschen

Xanten · Viele Xantenerinnen und Xantener helfen denjenigen, die in der Flut alles verloren haben oder die vor dem Ukraine-Krieg flüchten müssen. Dafür lud die Stadt sie zum Frühstück ein – um ihnen Danke zu sagen.

 Drei Helfer von vielen, denen die Stadt Xanten für ihren Einsatz Danke sagte (v.l.): Thomas Scheffler, Fabian Starbatty und Vincent Janßen.

Drei Helfer von vielen, denen die Stadt Xanten für ihren Einsatz Danke sagte (v.l.): Thomas Scheffler, Fabian Starbatty und Vincent Janßen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Xanten Es war ein Sonntagmittag im Sommer 2021, als Heinz Echterbruch vom Tus Xanten im Fernsehen einen Bericht über die Flutkatastrophe sah und sich dachte: „Dort wissen die Menschen nicht, wie sie klar kommen sollen, und ich sitze hier herum.“ Also fuhren er und ein weiterer Helfer zwei Tage später nach Bad Münstereifel. Von der Metzgerei Lemken hatten sie 400 Würstchen bekommen, dazu kauften sie noch Brötchen. Vor Ort grillten sie dann den ganzen Tag, damit die Menschen während der Aufräumarbeiten etwas zu essen bekamen. Das machte Echterbruch zusammen mit weiteren Helfern noch einige Male.

So wie er packten und packen Xantenerinnen und Xantener immer wieder selbstlos mit an, um anderen zu helfen – zum Beispiel den Menschen in den Gebieten der Flut-Katastrophe, weil diese durch das Wasser alles verloren haben, oder den Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine flüchten müssen. Um diesen Einsatz zu würdigen, hatte die Stadt Xanten sie am Sonntag zu einem Frühstücksbuffet ins Hotel Neumaier eingeladen. „Wir wollen damit Danke sagen für etwas, was nicht selbstverständlich ist“, sagte Bürgermeister Thomas Görtz und sprach von einem „starken Engagement der Xantenerinnen und Xantener“. Die Frauen und Männer hätten ihre Freizeit investiert, um zu helfen. „Sie haben verdient, dass man Sie würdigt. Danke, dass Sie für andere Menschen da sind“, sagte Görtz an die Helfer gerichtet. Das Frühstück wurde von der Stadt und der Firma Westenergie finanziert.

Viele waren gekommen, bei Weitem aber nicht alle, die sich engagieren. Deutlich wurde, wie groß der Einsatz für andere ist und wie unterschiedlich die Hilfe sein kann: Sportschütze Wilfried Welbers und die St.-Victor-Bruderschaft hatten zum Beispiel mit einem Sponsorenschießen Geld für die Flutopfer gesammelt. Die Mitarbeiter des Pflegedienstes Pflege Plus organisierten medizinische Hilfsgüter für Menschen aus der Ukraine. Angesichts des Krieges habe das ganze Team sofort gesagt, dass es helfen wolle, berichtete Leiterin Laura Leiting. Vincent Janßen, Fabian Starbatty und Jonas Heßling stellten innerhalb einer Woche einen Hilfstransport auf die Beine und brachten Wasser, Decken, Schlafsäcke sowie Decken an die polnisch-ukrainische Grenze. Marcus Schweers wiederum und seine Mitarbeiter fuhren im Sommer 2021 mit ihrem Containerservice ins Flutgebiet und räumten mit auf. Auch Xantener Feuerwehrleute sind dafür in ihrer Freizeit immer wieder dort: Diese Fahrten organisiert Michael Jansen. Er habe das Elbe- und Mulde-Hochwasser 2002 erlebt, dadurch habe er sich vorstellen können, wie es im Ahrtal aussieht, berichtete er. „Das war für mich eine Verpflichtung, zu helfen.“ Und die Hilfe endet nicht: Die nächste Fahrt ist schon in Planung.

(wer)
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